Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1936
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- 1936-11-28
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- 28.11.1936
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummcr 277, 28. November 1938 Börsenblatt slir den Deutschen Buchhandel herrschung des Stoffes faßte Menz zusammen, was für die Hal tung des Prüfenden wesentlich ist. Der Prüfungsausschuß ist kein Tribunal, das die armen Prüflinge vor den Richterstuhl zitiert. Man soll von Anfang an eine Atmosphäre des Ver trauens schaffen, indem man den Prüflingen entgegengeht, sich ihnen vorstellt, nach Möglichkeit eine persönliche Bemerkung über den Lehrherrn oder dergl. anknüpft. Selbstverständlich dürfen trotz dieses kameradschaftlichen Tones keine Mißverständnisse über den Ernst der Prüfung aufkommen, auch nicht bei der geselligen Ver anstaltung, die in so schöner Weise in vielen Gauen die Prüfung abschließt. Dem Prüfling soll aber die Befangenheit genommen wer den, damit er wirklich erkennen läßt, wer er ist und was er kann. Die Buchhandlung, in der die Prüfung abgehalten wird, ist sinnvoll für die Erfordernisse der Prüfung vorzubereiten. Das Handwerks zeug des Sortimenters muß bereitliegen. Auf die mitunter beschei denen Verhältnisse der Lehrfirma ist eine gewisse Rücksicht zu nehmen. Die Prüfung vermag biswellen sogar zusätzliche Aus bildung zu sein. Innere überein st immung innerhalb des Prüfungsausschusses muß vorhanden sein, darf nicht erst während der Prüfung in Gegenwart der Prüflinge angestrebt wer den. Auch soll die Prüfung nicht nur improvisiert werden. Es soll wenigstens der Versuch gemacht werden, den gesamten Ausbildungs gang abzutasten. Natürlich soll frei geprüft werden, nicht etwa nach einem genauen schriftlichen Merkzettel. Auf den zu prüfenden Wis sensstoff soll sich kein Prüfender vorbereiten. Er darf nicht mehr verlangen, als was er selbst jederzeit verfügbar hat. Eine Schwierig keit bringt die Terminologie. Wir haben nicht mehr die frühere Eindeutigkeit der Fachsprache. Der Prüfende muß sich daher, um Mißverständnisse zu vermeiden, in die Ausdrucksweise des Prüflings einfühlen, ihn dann freilich auch zu richtigen Formulierungen führen. Unzufriedenheit soll nur vorsichtig und schonend geäußert werden. Auch wenn man Grund hat, sich über einen Prüfling zu ärgern, soll man sich das — bis in den Ton der Kritik hinein — nicht an merken lassen. Eine wesentliche Kunst besteht darin, den Prüfling zum Reden zu bringen. Wir wollen ja nicht abfragen. Lassen wir den Prüfling lieber einmal abschweifen als sich ausschweigen. Das sind die fruchtbarsten Fragen, die eine Begründung verlangen. Sie zeigen, ob der Prüfling auswendig gelernt hat oder die Zusammen hänge versteht. Zu vermeiden ist das Springen von einem Gebiet zum andern. »Wackeltopf« ist ebenso gefährlich wie »Pistolenschießen«. Bei Her literaturkundlichen Prüfung besteht die Gefahr, daß die für den Buchhändler wichtigen äußeren Dinge zuviel, der Inhalt der Bücher zuwenig behandelt wird. Ein gewisses Maß von Autoren-, Verlags- und Firmenkenntnis muß verlangt werden. Besonders ist zu fragen: Wie können Sie sich über Bücher unterrichten? Eine Buchhaltungsprüfung ist zeitraubend, daher meist nur in Ausschnitten durchführbar. Das Verkaufsgespräch ist nicht prüfbar und sollte ausgeschaltet werden, da kaum ein Prüfling theoretische Überlegungen darüber angestellt haben dürfte. Stets habe man als Ziel vor Augen, das Ausbildungsergebnis zu prüfen. Bei der Beurteilung soll man nicht zu nachsichtig sein, niemals mehr als ein Auge zudrücken. Eine Zurückstellung des Prüflings um ein halbes Jahr zeitigt oft überraschende Erfolge. Es soll weder zuviel Rücksicht auf die bescheidenen Verhältnisse einer Lehrfirma genommen werden, noch soll man dem Prüfling alles glauben, was er Nachteiliges zur eigenen Entschuldigung über feine Lehrfirma äußert. Selbstverständlich ist bei ungünstigem Aus gang der Prüfung mit der Lehrfirma Fühlung zu nehmen. Der Geprüfte soll dem Buchhandel nicht Schande machen. Das ist der Sinn unseres abschließenden Zeugnisses. Der Prüfungsausschuß muß sich bei Erteilung seiner Unterschrift darüber klar sein, daß er den Prüfling nicht nur für geeignet, sondern auch für würdig hält, in die Reichsschrifttumskammer ausgenommen zu wer den. Deshalb gibt es keine Zugeständnisse an Prüflinge oder Lehr firmen. Das Ansehen unseres Berufes geht über alles. Eine Probcpriisnng Für Probeprüfungen hatten sich durch Vermittlung der Buch händler-Lehranstalt vier Leipziger Lehrlinge zur Verfügung ge stellt, die mit Eifer etwa zwei Stunden das Kreuzfeuer der Fragen über sich ergehen ließen. Es prüften Haake, Essen, über Standes- und Organisationsfragen, — Osberghaus, Breslau, über Börsen blatt, Verkehrs- und Verkaufsordnung, Verlegerkunde, — Gon- drom, Köln, über den Laufweg des Buches, Bestellwescn, Liefe rungsbedingungen, — I)r. Goetze, Hamburg, über Bücherkunde mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte, — Herbert Hoff- mann über buchgewerbliche Fragen. An jede Prüfung knüpfte Prof. Menz eine eingehende Kritik, aus der wir viel lernten, da sie uns oft erst klar werden ließ, ivas wir als pädagogische Laien unbewußt bei der Prüfung tun oder nicht tun. Auch aus dem Zu- hörcrkreis wurden wiederholt Einwände oder Zustimmung laut. Leider reichte die Zeit nicht aus, um in einer weiteren Probe prüfung das Zusammenspiel mehrerer Prüfer vorzuführen. Da alles bisher Berichtete an einem einzigen Tage erledigt werden mußte, — am Sonnabend fand nach dem gemeinsamen Abend essen nur eine Vorbesprechung statt — hatten wir ein Recht, müde zu sein und ein Paar Abendstundeik der Erholung zu widmen. (Schluß folgt.) Vom ausländischen Buchhandel Belgien Aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens der Königlich Flämischen Akademie fanden in Gent, Antwerpen und Brüssel gleichzeitig Festlich keiten statt, an denen Angehörige des königlich belgischen Hauses und Mitglieder der Negierung teilnahmen. Auf dem Programm dieser Feier lichkeiten standen Theatervorstellungen, Volksliederabende und Buchaus- stcllungcn. Die Nummer 4 vom 1. November der flämischen Buchzeitschrist »Ours Mjck« ist dem Bilderbuch und dem Buch für die Jugend ge widmet. Außer den Nachrichten vom Büchermarkt und dem üblichen An zeigenteil enthält diese Ausgabe der Zeitschrift ein Verzeichnis von fast dreihundert Kinderbüchern aus der Feder flämischer und niederländi scher Schriftsteller, während drei Aufsätze Berichte von namhaften Schriftstellern über ihre Arbeit und über die Aufgaben, die diese Jugendbücher erfüllen sollen, enthalten. In der »Scala« in Ostende findet dieses Jahr wieder eine Buch ausstellung statt. Flämische Schriftsteller halten Borträge. Verlosung von Büchern und ein Preisausschreiben für Buchhandelslehrlinge sollen weiterhin dazu beitragen, dieses Unternehmen vielseitig zu gestalten. China Die französische Universität »U'^urors« in Shanghai veranstaltete im September, aus Anlaß eines Erweiterungsbaues, eine Ausstellung französischer Bücher. Mit tatkräftiger Unterstützung des Verlags konnte 1042 das »Lomits permanent ckes blxpositicms cku Invre et ckss ^rts Orapüi- quss b-ran^ais« von 46 Ausstellern Bücher hinsenden, die eine Aus- stellungssläche von 125 Quadratmetern einnahmen. Die »OompaZnis ckes dlsssaZeries maritimes« besorgte die Beförderung unentgeltlich. Zur Informierung der chinesischen und anderen ausländischen Gäste wurde eine Abteilung »Unterrichtswesen« angeglicdert mit Abbildungen und kurzen Beschreibungen der hauptsächlichsten französischen Universitäten und höheren Schulen. Besonderes Interesse erhielt die Ausstellung noch durch eine Anzahl kostbarer Einbünde des 18. Jahrhunderts, die später in einer in der Nalionalbibliot'hck in Peking stattfindenden Ausstellung gezeigt wurden. England Vom 2. bis 16. November fand in London in Dorland Hall zum vierten Male die Buchausstellung der »Lunckay ck'imss« statt. Sie wurde von Lord Howart of Bury, dem höchsten Richter Englands, eröffnet. Nach englischem Urteil war die Ausstellung sehr übersichtlich angcordnet. Vorträge, Vorführungen »sw. bildeten besondere Anziehung. Das Ganze wird als ein Beispiel wohlgeordneter gemeinsamer Werbung fürs Buch bezeichnet. Im ersten Jahr der Ausstellung zählte man 12 000, im Vor jahre bereits 25 000 Besucher. Auf einer Erholungsreise starb der Staatssekretär für Schottland The Night Hon. Sir Godfrey Collins, M. P., im 61. Lebensjahr. Bis zu seiner Berufung in das britische Kabinett im Jahre 1032 war Sir Godfrey Collins Direktor der Firma William Collins Sons <L Co. Ltd.
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