Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150527
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191505274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150527
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-27
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 119, 27. Mai 1915. nicht für angängig, daß derartige Beschwerden, wenn sie von seiten des Börsenvereinsvorstandes noch nicht bearbeitet worden sind, hier in der Hauptversammlung vorgebracht werden. Ein jeder von Ihnen, der an der Spitze von Orts- und Kreisvereinen steht, hat das Herz voll derartiger Wünsche. Wir wissen ganz genau, daß jeder einzelne Vereinsvorstand solche Klagen leider oft zu führen hat, aber sie werden, wenn sie an den Vorstand des Börsenvereins gebracht werden, immer schnell und ordnungsgemäß erledigt. Es ist noch niemals von seiten des Börsenvereinsvorstandes ein derartiges Ansuchen zurückgewiesen worden. Es ist die Pflicht des Börscnvercinsvorstandes, die Satzungen ausrechtzuerhalten. Aber wohin sollen wir kommen, wenn es üblich wird, daß in der Hauptversammlung des Börsenvereins derartige Beschwerden zur Sprache gebracht werden? Ich bitte also für die Folge nicht den Weg zu gehen, den Herr Diederich beschickten hat. Was die Sache selbst betrisst, so ist es selbstverständlich, daß der Börsenvereinsvorftaud, wenn ihm die nötigen Unterlagen gegeben werden, die Angelegenheit ordnungsmäßig behandeln wird. Wünscht noch jemand das Wort? Herr Albert Diederich-Pirna: Ich würde mich nicht an die Hauptversammlung gewandt haben. Ich weiß auch, daß man solche Sachen direkt von Vorstand zu Vorstand erledigt. Aber ich halte eine derartige Sache, wie sie hier vorliegt, für zu wichtig, als daß sie nicht hier öffentlich zur Sprache gebracht wird. Es ist nicht eine einzelne Erscheinung, die hier vor liegt. Auch von anderen Firmen wird ein derartiger Betrieb geführt, und so etwas muß öffentlich zur Sprache kommen. Es ist soweit gekommen, daß bei der Anschaffung der Kommentare die Sortimentsbuchhandlungen vollkommen ausgeschaltet worden sind. Wegen des Prinzips, wegen der Sache selbst habe ich diese Angelegenheit hier zur Sprache gebracht, nicht wegen des einzelnen Falles. Herr Otto Paetsch-Königsberg i. Pr.: Ich stehe durchaus auf dem Standpunkte des Herrn Geheimrat Siegismund, daß wir in der Hauptversammlung derartige Sachen nicht zur Erledigung bringen können. Ich kann aber auch wieder den Standpunkt des Herrn Diederich verstehen, denn er hat sich sicherlich leiten lassen von dem Wunsche, daß die große Masse der Berufsgenossen ersührt, daß uns diese Frage, die Herr Diederich angeschnitten hat, jahrein jahraus in den Vcrcinsvorständen beschäftigt. Es muß die Gesamtheit hören, daß einzelne Verlagsbuchhandlungen durch die Art, wie sie ihre Geschäfte machen, immer wieder in unerlaubter Weise ani Marke des Sortiments zehren. Ich könnte heute drei oder vier ähnliche Fälle Vor bringen, stelle sie aber gern alle für die Delegiertenversammlung des nächsten Jahres zurück. Vorsitzender Herr Geheimer Hosrat Karl Siegismund-Berlin: Wünscht noch jemand das Wort? Das ist nicht der Fall. Dann können wir diesen Gegenstand verlassen. Wir kommen dann zu: Aufnahme neuer Firmen in das Adreßbuch des deutschen Buchhandels, — Ausländische Studenten. Herr R. L. Prager: Herr vr. de Gruyter hat schon bei anderer Gelegenheit daraus hingewiesen, in wie weiter Weise das deutsche Volk die fremde Wissenschaft befruchtet und die fremde Wissenschaft sich wiederum an unserer Kultur sättigt. Die ausländischen Studenten fehlen uns heute schon sehr, und wir müssen hoffen, daß nach Beendigung des Krieges wieder aus ländische Studenten unsere Universitäten und Hochschulen besuchen. Meine Herren, der deutsche Export von Büchern ist wesentlich davon abhängig, daß fremde Studenten unseren Uni versitäten treu bleiben. Auch die Bibliotheken des Auslandes pflegen nicht, wie hier, lediglich von Bibliothekaren besorgt zu werden, die Bestellungen gehen meist von den betreffenden Professoren aus, und die Bekanntschaften und Beziehungen, die hier mit den ausländischen Studenten angeknüpft werden, sind sehr wertvoll für den weiteren Fortgang des Geschäftes. Nun scheint mir eine solche Bestimmung, wie sie hier vorgeschlageu wird, im Augenblick überhaupt ein Schlag ins Wasser zu sein. Es scheint mir gewissermaßen eine Unfreundlichkeit zu bedeuten, ohne daß irgend ein Zweck damit erreicht werden kann, der zu einem praktischen Ziele sührt. Ich möchte bitten, die Frage dahin zu beantworten, daß der deutsche Buch- Handel es nicht verlangt, daß die Universitätsbehörden sich in die Verhältnisse zwischen den Buchhändlern und ihren Kunden, soweit sie ausländische Studenten sind, einmischen. Ich weiß nicht, ob es heute noch so ist, es ist aber früher, z. B. in München, zulässig gewesen, auch bei inländischen Studenten an die Universitütsbehörden zu gehen und die Auslieferung der Papiere zu verhindern, bis die Betreffenden ihre Schulden geregelt hatten. In Berlin ist das nie zulässig gewesen. Es ist auch so gegangen. Außerdem möchte ich bestreiten, daß gerade die ausländischen Studenten die hartnäckigsten Pumper sind. Wenn es sich nicht gerade um die interessanten Völkerschaften handelt, die uns auch jetzt die größten Schwierigkeiten machen, ist es in der Tat nicht der Fall. Die ausländischen Studenten regeln ihre Geschäfte ebenso, wie es die inländischen tun, und die Beschlagnahme der Papiere ist unter solchen Umständen geradezu ein Abbruch der Beziehungen des Buchhändlers zu dem Studenten, der recht unangenehm ist. Ich möchte bitten, es dem einzelnen zu überlassen, wie er sich mit seinen Kunden auseinandersetzen will. Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund-Berlin: Einen Antrag stellt Herr Prager nicht. Wünscht noch jemand das Wort? Es ist nicht der Fall. Wir gehen weiter: Herbstversammlung des Verbandes, — Geschäftsstelle, — Registranden des Sekretariats, — Jahresbericht der amtlichen Stelle für den deutschen Buch-, Kunst- und Musikverlag in New Jork, — Amerika-Institut in Berlin, — John Henry Schwerin-Stistung, — Abgeänderte Verkaussbestimmungen. — Dann kommen wir zu den Ausschüssen: Rechnungsausschuß, — Wahlausschuß, — Ver waltungsausschuß, — Vereinsausschuß, — Historische Kommission, — Ausschuß für die Bibliothek, — Aus schuß für das Börsenblatt, — Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht. Meine Herren, es sind heute 25 Jahre verflossen, seitdem der Urheberrechts-Ausschuß seine Tätigkeit begonnen hat. Vorsitzender des Urheberrechts-Ausschusses ist' Herr Robert Voigtländer, der vom ersten Tage an in diesem Ausschuß tätig ge wesen ist und auf dessen Anregung der Ausschuß ins Leben gerufen ist. Es ist eine angenehme Pflicht des Vorstandes, Sie zu bitten, durch den Mund Ihres Vorstehers dem Herrn Voigtländer sllr die aufopfernde Tätigkeit, die er 25 Jahre immer und immer wieder seinem Ausschüsse hat zuteil werden lassen, danken zu dürsen. (Lebhaftes Bravo!) Tann kommt der Festausschuß, — außerordentlicher Ausschuß zur Prüfung der Buchhaltungssrage in den Klein- und Mittelbetrieben des Buchhandels, — Jubiläen, — Todesfälle. Meine Herren, im vergangenen Jahre hat der Tod eine reiche Ernte unter unseren Mitgliedern gehalten. Liebe Freunde, hervorragende Vertreter unseres Berufes sind dahingegangen. Ich nenne nur die Namen Kommerzienrat Heinrich Beck. Vorsitzender des Aussichtsrates der Firma Union in Stuttgart, Kommerzienrat Ferdinand Schreiber, Seniorches der Firma I. F. Schreiber in Eßlingen, Kommerzienrat Bernhard Felix Klemm, Inhaber der Firma C. A. Klemm in Leipzig, Carl Georg Frentzen, Mit- direktor der Firma A. W. Sijthoffs Uitgevers-Maatschappij in Leiden, der jahrelang der ständige Besucher unserer Versamm lungen war. Ferner Otto Richard Reislaud in Leipzig, Kommerzialrat Alfred Ritter von Hölder in Wien, Heinrich Georg in Basel, Kommerzienrat Egon Werlitz in Stuttgart, Carl Witte, Inhaber der Hinstorsf'schen Hosbuchhandlung, in Wismar, Kom- merzienrat Otto Nauhardt in Leipzig. Die vorgetragenen Namen werden Ihnen die vielen Beziehungen, die die Verstorbenen mit dem Börsenverein ver knüpften, wieder in die Erinnerung zurückrusen. Ter neunmonatige Krieg hat aber auch gewaltsam den Tod in unsere Mitte getragen. Es sind vor dem Feinde ge- 792
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder