Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150527
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191505274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150527
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-27
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. NS, 27. Mai ISIS. und seiner Person verantworten zu können. Ich meine, das ist wichtiger, als wenn einem die Namen so vor den Ohren schwirren. Aber, wie gesagt, ich bin dem Herrn Vorsitzenden dankbar, dass er das Versehen, soweit er es hat tun können, gntgemacht hat. Ich will nur noch auf einige Momente zurückkommen. Es haben den Antrag unterschrieben 94 Antragsteller aus 79 Städten, lauter Börsenvereinsmitglieder. Davon sind 87 aus dem Deutschen Reich, 5 aus Österreich, 2 aus der Schweiz. Die Reichsdeutschen setzen sich zusammen aus 50 Preußen, 12 Bayern, 6 Württembergern, 4 Sachsen, 3 aus Baden, 3 Hansa städte, 3 Reichslande, 2 Mecklenburg, I Braunschweig, l Hessen, I Thüringen, I Waldeck. Ich erwähne das deswegen, um zu zeigen, daß cs keine sporadischen Inseln sind, die sich daran beteiligen und die die Majorität zusammengebracht haben; sondern sie verteilen sich über das ganze Gebiet des Börjenvcreins. Nun noch eins: Wir 94 haben beantragt, daß unsere Anträge sn bloc au einen außerordentlichen Ausschuß nach § LS der Satzungen zur Beratung und Berichterstattung sür die nächste Hauptversammlung überwiesen werden. Dieser Antrag der Überweisung ist in der Tagesordnung ausgelassen. Ich begreife nicht, warum. Dieser Antrag hatte gerade sür diese Kriegszeit seinen friedlichen Charakter. Er sollte uns weitläufige Auseinandersetzungen ersparen und es Ihnen leicht machen, die Sache aus dieser Kriegszeit zu verweisen auf das nächste Jahr des Friedens, — ohne ihn tot zu machen. Und nun sehen Sie diesen friedlichen Antrag gar nicht auf der Tagesordnung. Ich hoffe, daß damit der Vorstand nicht ein Präjudiz hat aus- sprechen wollen gegen diesen Antrag, sondern ich hosse, daß der Vorstand sich paritätisch und unbeteiligt und ohne dagegen Partei zu ergreifen, dem Antrag gegenüber verhalten wird. Und nun noch eins, meine Herrein Es sind schon jetzt andere wirtschaftliche Verhältnisse bei uns eingetreten. Aber, meine Herren, diese wirtschaftlichen Verhältnisse werden sich nach meiner Überzeugung nach dem Frieden noch weit mehr ändern, als bis jetzt während des Krieges. Sie werden wahrscheinlich, und nicht bloß bei den Feinden, die wir die seste Znvcrsicht haben zu besiegen, sondern auch bei uns sich vereinfachen. Das ist für mich ganz unzweifelhaft. Es wird wahrscheinlich das Leben des einzelnen und der Familie nicht schwieriger werden, indem wir uns vereinfachen, aber die Verhältnisse werden andere werden. Das wollen Sic mir glauben, der ich sozialpolitische Beobachtungen seit meiner Jugendzeit versolgc, der ich diese Studien bei Professoren der verschiedensten Richtungen in meinen Universitätsjahren fortgesetzt habe und der ich mit aufmerk samem Auge verfolge, was um mich hergeht. Ich bin überzeugt, es werden sich viel einfachere, wirtschaftlich mäßigere Ver hältnisse ans Jahrzehnte entwickeln, und das wird den Verlag und das Sortiment wieder viel näher aneinanderrücken, wie bisher. Ich bin fest überzeugt, es wird der Verlag in viel höherem Grade künftig auch wieder abhängig werden vom Sorti ment, sie werden wieder als Freunde auseinander angewiesen sein. Und indem ich Ihnen hier diese Überzeugung aussprechc, möchte ich Sie bitten, jetzt, wo wir gewissermaßen an der Schwelle einer neuen Zeit stehen, wo wir gewissermaßen neue Ver bindungen anknüpsen und die alten inniger gestalten müssen, da möchte ich Sie doch bitten, unserem doch recht unverbindlichen Antrag auf Überweisung zu folgen und die ganzen Anträge einer Kommission, wie ich cs vorgeschlagen habe, zu übergeben. Meine Herren, vergessen Sie nicht: Friede ernährt, Unfriede verzehrt! Es ist das ein banales Wort, aber die banalsten Wörter können neu ausleben, wenn neue Zeiten kommen, die den Beweis für ihren Ernst von neuem bringen. In dieser Hoffnung schließe ich meine kurze Einleitung und hoffe, daß wir nicht notwendig haben, in die Einzelheiten einzugehen, sondern daß Sie die Bereitwilligkeit zeigen, diese Anträge in der Weise einem Ausschuß zu überweisen, wie ich es vor geschlagen habe. Ich stelle also den Antrag, die Anträge dem Ausschuß laut ß 56 der Statuten zu überweisen; der besteht erstens ans den sechs Mitgliedern des Vorstandes und zweitens aus neun zu wählenden Mitgliedern des Börsenvereins, und ich beantrage, daß unter diese neun zu wählenden Mitglieder des Börsenvereins nach dem Wunsche der Antragsteller gehören sollen die Herren Viktor Fischer-Berlin, Lehmann-Danzig, Bernhard Staar-Berlin, während die anderen sechs der Wahl des Vor standes Vorbehalten bleiben sollen. Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund-Berlin: Bevor ich die Diskussion über den Antrag vr. Lehmann und Genossen eröffne, möchte ich feststellen, daß dem Vorstand bei der Festsetzung der Tagesordnung und bei der gewählten Form, in der der Antrag auf die Tagesordnung gebracht worden ist, kein Versehen unterlaufen ist. Es ist Gebrauch und seit Jahren im Börsenverein üblich, daß bei Anträgen, die von einer größeren Anzahl von Mitgliedern gestellt sind, nur die Wort führer der betreffenden Gruppen genannt werden. So ist hier verfahren worden. Herr vr. Lehmann hat den Wunsch aus gesprochen, daß die Namen der Antragsteller bekanutgegcben werden möchten. Ich habe geglaubt, diesem Wunsche Nachkommen zu sollen, indem ich vor Eintritt in die Behandlung dieses Punktes die Namen bekanntgegeben habe. Wir treten nunmehr in die Diskussion ein, und ich bitte diejenigen Herren, die das Wort dazu zu ergreifen wünschen, das Wort zu nehmen. Herr Georg Schmidt-Hannover: Meine sehr geehrten Herren, nur einige kurze Worte. Das, was Herr vr. Lehmann über die Lage des Sortiments gesagt hat, werden wir wohl im großen und ganzen alle unterschreiben, und die Motive, die ihn dazu führen, die Lage des Sortiments bessern zu wollen, erkennen wir alle an. Aber ich glaube, sin großer Teil unter uns wird mit mir der Ansicht sein, daß die Wege, die er dazu einschlägt, verkehrt sind. Vor allen Dingen hätten wir, be sonders da die Anträge ja durchaus nicht neu sind, sondern schon im vorigen Jahre aus der Tagesordnung gestanden haben, erwarten können, daß sie wenigstens in formeller Hinsicht richtig sind, und ich muß mein Befremden darüber ausdrllcken, daß die Anträge in dieser Form 94 Unterschriften gefunden haben und daß keiner von diesen Herren entdeckt hat, daß die Anträge schon in der Form ganz verkehrt gestellt sind. Herr vr. Lehmann stellt zuerst Anträge zur Verkehrsordnung. Tatsächlich ge hört der Paragraph 4 aber nicht in die Verkehrs-, sondern in die Berkaussordnung. Umgekehrt gehört Paragraph l l nicht in die Verkaufs-, sondern in die Verkehrsordnung. Das sind äußerlich schon so wichtige Sachen, daß Herr Lehmann diese Fehler eigentlich hätte vermeiden sollen, wenn er uns hier mit solchen Anträgen konimt. Im übrigen möchte ich seinen Antrag befürworten, daß die Sache in eine Kommission verwiesen wird, damit wir uns heute im großen und ganzen nicht mehr damit zu beschäftigen haben. Denn es würde doch zu nichts führen. Meine persön liche Ansicht ist die, daß die sämtlichen Paragraphen, wie sie hier vorliegen, eigentlich überhaupt nicht in dieser Form annehm bar sind. Paragraph 4 ist ja in der Hauptsache, abgesehen von einer kleinen Erweiterung, heute schon einmal erwähnt worden, denn er ist eigentlich im vorigen Jahre durch den Antrag der Delegiertenvcrsammlung erledigt, später auch dann durch die Haupt versammlung genehmigt worden. Nur Paragraph 5 scheint mir in etwas anderer Fassung Aussicht aus Annahme zu haben; wenn er auch gewissermaßen in die Rechte des Verlegers eingreift, so spreche ich doch als Verleger den Wunsch aus, daß dieser Paragraph zur Annahme gelangen möge. Aber alles andere dürfte so nicht durchführbar sein und würde teilweise auch nicht einmal im Interesse des Sortiments liegen. Ich bitte also den Antrag Lehmann insofern zu unterstützen, als alles einer Kom mission überwiesen wird. Herr R. L. Prager-Berlin: Meine Herren, die Anträge, die uns hier beschäftigen, sind uns ja allen bekannt. Herr 7S«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder