Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915

3206 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. NS, 27. Mai 1915. Georg Reimer W Verlag, Gerlin. In diesen Tagen erscheint: Professor Se-Ler und -Le Tagebücher deutscher Soldaten von Professor Rarl Larfen-Ropenhagen Aus dem Dänischen von Alfons Zeüor Cohn Preis geheftet öS Pfennig orüinür, 40 Pfennig netto. Ein bedeutender Mann der dänischen Volkshochschulbewegung, Pastor Morten Pontoppidan, in seiner Zeitschrift „Freies Zeugnis" schreibt: „Was aus der Urteilskraft wird, wenn erst die chauvinistischen Leidenschaften mit einem durchgehn, zeigt uns Larsen mit seiner ruhigen und beherrschten Kritik des Geistesproduktes des französischen Professors Bedier. Aus Larsens sorgfältiger und völlig loyaler Untersuchung geht hervor, daß überall, wo man imstande ist Herrn Bedier zu kontrollieren, er in einer ganz unglaublichen Weise auf den Holzweg geraten ist . . . Um so mehr ist es anzuerkenncn, daß es uns doch nicht ganz an Schriftstellern fehlt, die als literarische Landesverteidigung unter Waffen treten und solchen Attentaten auf die gesunde Urteilskraft der Nation begegnen können." Erbitte Ihre weitere Verwendung für die früher erschienenen „Bücher des Krieges", die alle gleich- mäßig ausgestattet sind, in weißem Umschlag mit dem Schwerte, Titel in Rot- und Schwarzdruck Die letzten Etappen zum Weltkrieg Deutschland und die große Politik anno 1914 von vr. Theoüor Schiemann Professor an der Universität Berlin Preis geheftet ö Mark orü., 4.50 no., 4.— bar. Gebunöen 7 Mark orü., 5.25 no., 4.75 bar. Der Band bringt dem Leser die Etappen, durch welche die große, von England geführte Verschwörung der Welt den Krieg aufzwang, unter dem jetzt alle, Kriegführende wie Neutrale, zu leiden haben und dessen Ziel es sein sollte, vor allem die zentrale Machtstellung Deutschlands zu brechen und nebenher die orien talische Frage in einem Sinne zu lösen, der den Untergang Öfter- reich-Ungarns und die Teilung des türkischen Reiches nach sich zu ziehen bestimmt war. Noch stehen wir mitten im Kampf, aber schon läßt sich sagen, daß jeder unserer Feinde einzeln genommen und zugleich sie alle als Gesamtheit an Ansehen und Macht verloren haben, während gleichzeitig Deutschlands Kraftentwicklung sich stetig mehrte. Der Weltkrieg unü -as Völkerrecht Eind Anklage gegen die Kriegführung des Dreiverbandes von Dr. MüUer-Meiningen M. d. R. u. d. bayr. Abgeordneten-Kammer, Oberlandesgerichtsrat Preis geheftet 5 Mark orü., 3.50 no. Gebunden ö Mark orü., 4.25 no. Dies Buch ist nicht nur eine völkerrechtliche Anklage gegen die barbarische Kriegführung des Dreiverbandes, sondern auch eine Ehrenrettung der deutschen Kriegführung gegen die Verleumdungen unserer Gegner; es wendet sich an die weitesten Kreise des deutschen Volkes, an jeden auch im neutralen Auslande, dem an einer ob jektiven Berichterstattung und an dem Siege der Wahrheit über die Lüge und Heuchelei gelegen ist; möge es eine Waffe der Auf klärung für deutsche Sitte und deutsche Rechtsliebe sein! — ^ 3m Kriegszustand Die Umformung des öffentl. Lebens in der erstenKriegswoche von dr. I. Jastrow Professor an der Universität Berlin Preis geheftet 3.H0 orü., 2.50 no. Gedunüen 4.00 Mark orü., 3.25 no. Niemals vorher ist die Tätigkeit eines Volkes im Kriegszu stand historisch ausgezeichnet worden; dies Buch, das eine Dar stellung der Leistungen unseres Volkes im Kriegszustand gibt, ist das erste seiner Art. Wie gewaltig die Größe dieser Leistungen ist, wird dem Leser am leichtesten klar, wenn er erwägt, daß das, was hier beschrieben ist, nur den kurzen Zeitraum einer Woche umfaßt. Belgiens Schul-. zugleich eine Antwort an Prof. Waxweiler von Dr. Richarö Großhoff Kriegsgerichtsrat, Rechtsanwalt am Kammergericht Berlin Preis geheftet i.— Mark orü., —.70 no. Der Verfasser, dem die amtlichen Untersuchungsmate- rialien zugänglich gewesen sind, unternimmt es zum ersten Male ein umfassendes Bild von dem Getriebe des belgischen Volkskrieges zu entwerfen. Mit packender Wucht weist er an der Hand authen tischer Belege die ungeheuerliche Schuld nach, die die Regierung Belgiens gegenüber dem eigenen Volke auf sich geladen hat. Belgier bezeugen unter ihrem Eide, welches Verhängnis die Regie rung bewußt heraufbeschwor, als sie die undisziplinierten Bauern und Kleinbürger zu den Waffen rief. Neutrale bekräftigen mit ihrem Schwur, welche Vorbereitungen die betörte Bevölkerung zu dem hinterlistigen Abschlachten der deutschen Marschkolonnen traf. Wie England eine Verständigung mit Deutfchlanü verhinderte von Dr. Theoüor Schiemann Professor an der Universität Berlin Preis geheftet —.üü Mark orü., —.40 no. Klarer und eindrucksvoller als in dieser von Wahrheits- und Talsachensinn verfaßten Schrift kann es nicht dargestellt werden, wie aus dem Erbe Bismarcks seit den Tagen des Helgoland- Vertrages und trotz der Krügerdepesche die deutsche Politik sich ein Einvernehmen mit England zum nie aus dem Auge gelassenen Ziele gesetzt hatte, wie aber England nach anfänglichem Schwanken, das in der öffentlichen Meinung auch späterhin nicht völlig erstarb, mit anscheinend empfänglicher Miene bald ganz das große und ver steckte Gegenspiel nach dem Plane des siebenten Eduard aufnahm. Das wirkliche Englanü von vr. CümunS Freiherr« von hepking Wirklichem Geheimen Rat Preis geheftet —.50 Mark orü., —.30 no. Diese interessante Arbeit zeigt, daß England nicht als der Hort der politischen Freiheit und der Volkswohlfahrt zu gelten hat — daß England kurz vor Ausbruch des jetzigen Krieges in Verlegenheiten geraten war und seine ganze Hoffnung auf den einen Glücksfall setzte, daß plötzlich etwas Unerwartetes geschehen werde, um es aus seinem Dilemma zu befreien — daß England uns doch den Krieg erklärt haben würde, wenn nie ein deutscher Soldat Belgiens Grenze überschritten haben würde. Fortsetzung nächste Seite.