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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^>5 US, 27. Mai ISIS. Herr Hosrat Arthur Meincr-Lcipzig (zur Geschäftsordnung): Die Zeit ist schon weit vorgeschritten, und ich bitte Sie deshalb, zu beschließen, daß in der Aussprache die einzelnen Redner nicht länger als 5 Minuten sprechen dürfen. Vorsitzender Herr Geheimer Hosrat Karl Siegismund-Berlin: Wünscht jemand zu diesem Antrag zur Geschäfts ordnung das Wort? Ist jemand gegen den Antrag? Es ist nicht der Fall. Der Antrag ist also angenommen. Sie werden entschuldigen, wenn ich krast dieses Beschlusses den Rednern, die noch sprechen, nur 5 Minuten Redezeit gestatten kann. Herr Otto Paetsch-Königsberg: Meine Herren, ich möchte unter Ausscheidung alles dessen, was die Arbeit des Kreis vereins Ost- und Wcstpreußen von der Arbeit des Deutschen Sortimentervereins trennt, den Antrag des Herrn vr. Lehmann, seine Anträge einer Kommission zu überweisen, unterstützen. Ferner möchte ich auf einen Passus des Herr» Prager mit wenigen Worten eingehen. Herr Prager hat darauf hin gewiesen, man möge daraus, daß es einzelnen Sortimcntshändleru recht schlecht geht, nicht solgern, daß alle hungern. Meine Herren, das ist gewiß richtig, sie hungern nicht alle, aber ich möchte es nicht unausgesprochen lassen und feststellcn, daß auch mittlere und größere Sortimentsfirmeu, die gut geleitet sind und sich eines dauernd wachsenden Umsatzes ersreuen, ebenfalls einen im Verhältnis zum Einsatz von Kraft und Kapital durchaus unzureichenden Gewinn haben. (Prager: Gewiß, das gebe ich zu!) Im Verhältnis zu der unendlichen Mühsal, die unser Beruf von uns fordert, und im Hinblick aus Kraft und Kapital steht der Gewinn längst in keinem gesunden Verhältnis. Das möchte ich nicht unausgesprochen lassen, damit im Anschluß an die Ausführungen des Herrn Prager nicht der Gedanke groß werden kann, als ob alle mittleren und größeren Sortimenter einen auskömmlichen Gewinn haben. Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller-Wien: Meinen: vorjährigen Versprechen gemäß werde ich mich Heuer nicht mit Herrn I)r. Lehmann und seinen Anträgen beschäftigen, sondern mit meinem verehrten Freunde Prager, der die Sache gar nicht gut gemacht hat. Er hat hier gesagt, ich hätte im vorigen Jahre den Antrag gestellt, der Verband möge sich mit dieser Frage beschäftigen, weil gute Kerne in den Anträgen enthalten seien. Ich hätte dann gesagt, ich hätte keine Zeit, sie heraus- zuschälcn. Ich bin aber der Ansicht, daß zu diesen Nüssen mehrere Nußknacker gehören: ein Verleger-Nußknacker, ein Börsen- vereins-Nußknacker und ein Sortimenter-Nußknacker. Wenn alle drei zusammenkommen, dann können sie den Kern heraus schälen, sonst aber nicht. Ich habe immer auf dem Standpunkte gestanden, daß man dein Verlage nichts aufzwingen solle und daß man der artige Beschlüsse gemeinsam fassen solle, daß man also zu den Versammlungen, die der Verband alljährlich zusammenruft, den Börscnvereinsvorstand, den Vorstand des Vcrlegervercins und eventuelle Autragsteller einladen solle. Das war im vorigen Jahre mein Antrag, und dieser wurde auch angenommen. Der Börsenvereinsvorstand hat sich mit diesen Anträgen bereits einmal beschäftigt und ist zu einen: negativen Resultat gekommen. Ich habe mir gedacht, wenn Sortimenter, Verleger und Börsenvereinsvorstand in einer Herbstversammlung Zu sammenkommen, kann vielleicht doch noch etwas Gutes herauskommen. Ich wiederhole daher nochmals: Dieser Antrag möge der diesjährigen Herbstversammlung, wenn Gott es zuläßt, daß eine solche stattsinden kann, nochmals vorgelegt werden. Aus die Beleidigungen, denen ich immer im «Sortimenter« ausgesetzt bin, so auch wieder in der letzten Nummer von seiten des Herrn vr. Lehmann, reagiere ich nicht. (Bravo!) Herr Artur Seemann-Leipzig: Der Vorstand steht auf dem Standpunkte, daß diese Frage bereits vom Vereins- ausschuß untersucht worden ist und daß sich infolgedessen diese sogenannte» »Nüsse« als taube Nüsse Herausstellen. Nun können wir nochmals den Versuch machen, nach dem Kern zu suchen, der in diesen Anträgen verkörpert sein soll. Es wird ja auch von anderer Seite behauptet, daß in diesen Anträgen auch einige brauchbare Kerne vorhanden sein könnten. Ich mache aber daraus aufmerksam, daß eine Kommission von 15 Mitgliedern zur Untersuchung dieser Frage etwas sehr kost spielig ist. Der Vorstand hält es nicht für zweckmäßig, einen bereits gemachten Versuch, der von negativem Erfolge gewesen ist, nochmals zu machen, nochmals dieselben Personen damit zu beschäftigen und einige tausend Mark auszugeben, um abermals festzustellen, daß mit diesen Anträgen nichts auszurichten ist. Soweit die Herren die Überzeugung haben, daß hier gute Kerne drin sind, möchten sie selbst die Rolle des Nußknackers übernehmen, um die Kerne herauszuschälen und dann zu präsentieren^ damit wir nicht nötig haben, zu 15 Maun uns die Zähne dran auszubeißen. Der Vorstand neigt infolgedessen viel mehr zu dem Antrag Prager, welcher eine direkte und bestimmte Ablehnung dieser Anträge besürwortet. Herr vr. B. Lehmann-Danzig: Meine Herren! Ich wollte nicht aus die Einzelheiten der Anträge eingehen. Mein Gedanke war der: entweder wir hielten zuerst eine Generaldebatte ab und gingen dann aus die Einzelheiten, und zwar Paragraph für Paragraph ein. Das war der eine mögliche Weg. Oder wir ließen es bei einer Generaldebatte bewenden und übergaben dann die Durcharbeitung dieser Anträge einer Kommission. Wenn diese Kommission nach dem Urteil des Börsenvereinsvorstandes und vor allem nach den Worten des Herrn Prager zu teuer erscheint, so steht es dem Vorstand unbenommen — und ich werde mich einem solchen Anträge anschlicßen —, eine kleinere Kommission zu ernennen, vielleicht von fünf Mitgliedern, aber immer unter der Bedingung, daß wenigstens einer von denjenigen Herren, die diese Anträge stellen, dabei ist. Ich erinnere bei der Gelegenheit daran, daß bei den kontradiktorischen Verhandlungen im Reichsamt des Innern gesagt wurde: Die Verhandlungen werden weitergeführt in Leipzig, unter der Ägide der Professoren, und es werden alle Richtungen dabei vertreten sein. Und doch wurde unsere Richtung nicht berücksichtigt. Es wurde keiner eingeladen. Ich habe nichts dagegen, wenn der Vorstand ein Amendement vorschlägt und sagt: wir sind damit einverstanden, wenn eine Kommission von nur fünf Mitgliedern die Sache berät. Dann wären auch alle diese Einwürfe wegen der Kosten, die hier gemacht worden sind, fortgcfallen. Aber es hat nicht sein sollen! Nun noch ein Wort aus die Ausführungen des Herrn Prager. Ich werde dabei auf die gebrauchten Ausdrücke nicht eingehen, ich werde nicht — grob werden. Ich will aber beweisen, wie leicht Herr Prager sich in seinen Ansichten selbst täuscht. Ich will ihm sein Wort gegen mich von vor zwölf Jahren vorlesen über das Sortiment, als er auch schon 3i1 Jahre im Buchhandel war, und das lautete so: »Im ganzen Handel wird der Kleinhandel und Zwischenhandel mehr und mehr ausgeschaltet. Im ganzen Handel wird der einzelne Verdienst beschränkt. Der Verdienst muß dadurch erhöht werden, daß ein erhöhter Umsatz gemacht wird. Für Sie, meine Herren — das sagte er zu mir und die hinter mir standen —, wird kein besonderes Brot gebacken, Sie müssen sich den Verhältnissen anbequemen, sich der Entwickelung fügen oder untergehen.« Es war das im allgemeinen dasselbe, was Herr Prager heute, aber nur verklausuliert ausspricht, wenn er sagt, es gibt Sortimenter, die gut stehen. Das bezweifle ich gar nicht, daß es solche gibt. Ich spreche immer von dem normalen Sorti ment, sei es so groß, wie das des Herrn Paetsch, sei es so klein, wie meins. Ich spreche von dem Normal-Sortimenter, welcher ein größeres Lager hat, um allen literarischen Bedürfnissen seiner Kunden zu genügen, und das ein Kapital erfordert, das schließlich auch verzinst werden muß. Von diesem Normalsortiment gehe ich aus. Ich gehe nicht aus von den: Sortiment des Herrn Prager, das mit Antiquariat und Export verbunden ist. Ich gehe von dein eben skizzierten Normalsortiment aus, 798
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