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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1915
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- Deutsch
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^ IIS, 27. Mai 1915. Redaktioneller Teil. jährlichen Raten von ^ 50 000, mit Januar 1916 beginnend, zu entrichten wäre. Insoweit der Rest der Gesamtsumme noch nicht gezahlt ist, soll er dem Käufer mit 4V» v. H. verzinst werden. Die Vorarbeiten für den neuen Dreijahrskatalog der Firma Hinrichs sind dabei dem Börsenvcrein ohne Entschädigung auszuliefern. Mit Rücksicht auf die Aufwendungen, die für Kaysers Bücher-Lcxikon gemacht worden sind, ergibt sich nun ein Anlage kapital von 300 000, dem ein voraussichtlicher jährlicher Reingewinn von etwa 40 000 gegenüberstehen wird. Wenn auch der Umstand, daß von Kaysers Bücher-Lexikon 30 Bogen gesetzt und 20 davon schon gedruckt sind, etwas ins Gewicht siel, so bedachte sich der Vorstand nicht, den Vertrag mit der Hinrichs'schen Buchhandlung vorbehaltlich der Zu stimmung der Hauptversammlung zu vollziehen, um ein abgerundetes Unternehmen in die Hand zu bekommen, das sowohl sür die Stärkung des Börsenvereins von hohem Werte, wie sür die Entwicklung der Deutschen Bücherei von großem Nutzen werden kann. gez. Artur Seemann. Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund - Berlin: Herr Seemann hat uns die wirtschaftlichen Umstände des Antrages geschildert. Gestatten Sie mir noch einige Worte hinzuzusügen. Als ich im Jahre 1906 von seiten des preußi schen Kultusministers nach Kissingen geschickt wurde, um die letzten Verhandlungen in der Rabattfrage mit dem dort befindlichen Ministerialdirektor Exzellenz Althosf zu führen, waren noch nicht drei Minuten unserer Besprechung vergangen, als Althosf auf der Kissinger Promenade mir folgendes sagte: Die Rabattsrage interessiert mich nicht zu sehr. Ich bin viel zu viel selbst Buch händler, um nicht zu wissen, daß das, was der Buchhandel hiermit verlangt, dem Buchhandel gewährt werden muß. Aber ich bitte Sie um Ihre Mithilfe in einer andern Sache, die mir am Herzen liegt. Im Altertum hat die Alexandrinische Bibliothek, die alles Erreichbare sammelte, bestanden. Eine gleiche Institution sür Deutschland zu schassen, das ist mein Herzenswunsch, und ich möchte gern, bevor ich in die Erde gelegt werde, diesen erfüllt sehen. Mit dein gleichen Satze, mit welchem ich dein Ministerialdirektor Althosf meine Mithilfe und die Mithilse des Buchhandels zusagte, vorausgesetzt, daß er uns unsere Rabattansprüche erfüllte, stellte ich dem Ministerialdirektor dis Bedingung, wir Buch händler wollen an der Errichtung einer von ihm gedachten Zentralbibliothek Mitarbeiten, wenn er diese als die Grundlage der deutschen Bibliographie mit ausgestalten helfe. Es war begreiflich, daß mir diese Sache sofort durch den Kopf ging, denn unter der Führung des damaligen Vorstehers, unseres verehrten Albert Brockhaus, und unter meiner Teilnahme hatten im Jahre vorher sehr langwierige Verhandlungen mit der Hinrichs'schen Buchhandlung stattgcsnnden, welche darauf süßten, es möglich zu machen, die Bibliographie in einer solchen Weise auszugestalten, daß der Satz des Täglichen Verzeichnisses mitbenutzt werden könnte für die Zetteldrucke der Königlichen Bibliothek in Berlin. Es war nicht möglich, den Wünschen, die damals von seiten der preußischen Bibliotheksverwaltnng an den Börjenverein gestellt wurden, gerecht zu werden, da die Firma Hinrichs sie als nicht erfüllbar bczeichnete. Aber all die Dinge gingen mir schnell durch den Kops, als ich Althosf zusagte, daß wir Buchhändler an der Zentralbibliothek mit Helsen wollten, daß wir aber erwarteten, daß uns geholfen wird in ihr die Grundlage für die deutsche Bibliographie zu schaffen. Zielbewusst sind der Vorstand und die Organe des Börsenvereins bei der Gründung der Deutschen Bücherei vorgegangen. Die Frage der deutschen Bibliographie hat in den Vorverhandlungen eine große Rolle gespielt, und auch in den Verhandlungen der Stände ist die Bibliographie mit erörtert worden. Die erste Bekanntmachung des Börsenvereins über die Gründung der Deutschen Bücherei vom 25. September 1912 im Börsenblatt enthielt u. a. folgenden Satz: »Weiter hat der Vorstand beschlossen, spätestens mit Ablauf des mit der Hinrichs'schen Buchhandlung bestehenden Vertrages Ende 1916 die Bearbeitung der Bibliographie in enger Verbindung mit der Deutschen Bücherei durch den Börsenvcrein zu unternehmen und somit einem längst gehegten, oft ausgesprochenen Wunsche der Mitglieder nachzukommen«. Auch hier hat ziclbewnßt der Vorstand das inr Auge gehabt, was er seit Jahren sür den Börsenverein als erstrebenswert ansah. Nunmehr, meine Herren, ist es uns möglich gewesen, mitten in dieser ernsten Zeit einen Beweis zu erbringen für die Kraft des Deutschtums, für die Kraft des Buchhandels, sür dis Kraft des Börsenvereins. Mitten im Kriege hat der Vorstand sich entschlossen, Ihnen diese Vorlage zu machen. 265 000 Mark ist eine große Summe. Sie ist verschwindend klein, wenn Sie bedenken, was wiederum dem Börsenverein in den Schoß fällt. Nächst dem Organ des Börsenvereins, dem Börsenblatt, dem Adreßbuch wird nunmehr der Börsenverein sein Handwerkszeug sich selbst Herstellen. Ich zweifle nicht daran, daß hier ein stimmig die Almahme dieser Vorlage ersolgt. Meine Herren! Es ist der wichtigste Beschluß, der seit 25 Jahren von seiten des Börsenvereins gefasst werden wird. Meine Herren! Keinen Hader, keinen Zank. Auch nicht einer bleibe zurück, wenn der Vorstand Sie bittet: Nehmen Sie einstimmig diese Vorlage an. (Bravo!) (Lebhaftes Händeklatschen.) Wünscht noch jemand das Wort hierzu? Es geschieht nicht. Ich schließe die Diskussion über diesen Punkt. Meine Herren, mit großer Freude stelle ich fest, daß einstimmig und ohne Diskussion die Annahme erfolgte. Die große Zeit hat ein großes Geschlecht gesunden. Ohne jedes Feilschen und ohne jedes Bedenken sind Sie hier dem Vorstand gefolgt. Dafür Ihnen zu danken, das ist unser Herzensbedürfnis. Möge der Vorstand immer solche weitsichtige willige Kollegen finden! Möge der Vorstand immer in der Lage sein, solche großzügige Vorlagen Ihnen machen zu können! Meine Herren! Ich muß noch formell die Abstimmung folgen lassen. Ist jemand gegen den Antrag des Vorstandes? (Nein.) Dann bleibt es bei meinen vorherigen Feststellungen. Damit ist die Diskussion und die Abstimmung über diesen Punkt geschlossen. Wünscht noch jemand das Wort? Meine Herren! Wir sind damit am Ende unserer Tagesordnung angelangt. Ich bitte, daß die Herren vom Ehren- ausschnß noch einen Augenblick mit uns nach den, Vorstandszimmer kommen. Wir lverden dann auch im Vorstandszimmer oben das Protokoll seststellen. Wir sind am Ende unserer Verhandlungen. Ich richte die Bitte zu Gott dem Herrn, daß er im nächsten Jahre es er möglichen wolle, unsere Kantateversammlnng in Friedenszeiten abzuhalten. Damit schließe ich unsere diesjährige Versammlung. Herr Kommerzienrat Carl Schöpping-München: Unser Herr Vorsitzender hat uns eben beglückwünscht, daß eine große Zeit ein großes Geschlecht gesunden hat. Ich glaube, wir können demgegenüber sagen, daß wir lebhafte Freude darüber empfinden und Genugtuung, daß wir in dieser großen Zeit einen so weitblickenden und tüchtigen Vorstand an unserer Spitze haben. (Lebhafter Beifall!) Jedes weitere Wort würde nur die Wirkung unserer heutigen Tagung abschwächen. Ich möchte Sie deshalb bitten, einhellig mit mir in den Ruf einzustimmen: Heil Siegismund und seinen Getreuen! Heil! (Händeklatschen und Beifall. Die Versammlung erhebt sich von den Plätzen.) Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismnnd-Berlin: Wir danken Ihnen. (Schluß 2 Uhr nachmittags.) 803
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