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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1915
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-27
- Monat1915-05
- Jahr1915
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1915
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- [46] - 808
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Redaktioneller Teil. 119. 27. Mai 1915. Kreise Reggio-Calabria. Bei anderen Gemeinden Italiens schwankt der Prozentsatz der Analphabeten zwischen 60 und 00 Prozent. Die Zäh lung von 1911 ergab im übrigen eine Bevölkernngsziffer von 29,459,687 Personen, die das sechste Lebensjahr überschritten haben. Von diesen erklärten 18,322,320, daß sie lesen und schreiben könnten, während 11,050,454 diese Frage mit nein beantworteten und der Rest keine Auskunft gab. Rechnet man diese Zahlen in Prozente um, so sind von hundert Einwohnern über 6 Jahre 63 im Besitz der Elementar bildung, die zumeist auf die engsten Grenzen beschränkt bleibt. Unter diesen 63 »Schriflkundigcn« befinden sich auch solche, die nicht über die Kenntnis weniger Buchstaben hinausgekommcn sind. Viele Leute, die in ihrer Jugend lesen und schreiben konnten, verfallen dem An alphabetentum, sobald sie im Beruf stehen, und zwar, wie die Praxis zeigt, in so hohem Grade, daß sie nicht einmal mehr ihren Namen lesen und schreiben können. Dazu gilt die Durchschnittszahl nicht gleichmäßig für die verschiedenen Teile der Bevölkerung. So ergeben sich für Norditalien kleinere Ziffern von Analphabeten, während diese Ziffern für den Süden und die Inseln hoch anwachsen. Das ersieht man aus folgender Darstellung des Prozentsatzes, der Analphabeten in verschiedenen Provinzen: Piemont 11, Ligurien 17, Lombardei 13, Venedig 25, Emilia 32, Toscana 37, Marche 51, Umbrien 49, Abruzzen 58, Campagna 54, Apulien 59, Basilicata 65, Kalabrien 70, Sizilien 58, Sardinien 58. Die Times und der deutsche Handel in China. — Die »Times«, die sich den Ruhm, iu punek« Dentschenhetze an erster Stelle zu stehen, nicht schmälern lassen will, hat die Entdeckung gemacht, daß in China zwischen deutschen und englischen Handelshäusern noch geschäft liche Beziehungen bestehen. Ein Mitglied der Handelskammer in Man chester hat soeben einen Brief veröffentlicht, in dem cs der »Vermutung« Ausdruck gibt, daß cs wohl die Berechtigung habe, mit einem in New Jork lebenden Deutschen in Geschäftsverbindung zu bleiben, obwohl die von jenem Deutschen bezogenen Waren möglicherweise für deutsche Ver braucher bestimmt sind. Warum solle er unter diesen Umständen, so fragt der Kaufmann aus Manchester, nicht mit deutschen Firmen in China Weiterarbeiten, zumal wenn er weiß, daß die nach China expor tierten Waren dem chinesischen Konsum zugeführt werden? Diese Auf fassung hat die »Times« ganz ans dem Häuschen gebracht. Sie erklärt, daß, falls derartige Anschauungen in Manchester verbreitet werden, es nicht verwunderlich sei, wenn die letztwöchigen Ausschreitungen gegen Deutsche und naturalisierte Deutsche besonders heftig gewesen sind. Als ein Beispiel für die Versuche der in China ansässigen deutschen Firmen, ihre chinesische Kundschaft zu terrorisieren, bezeichnet die »Times« ein von führenden deutschen Häusern erlassenes Rundschreiben, in dem die Händler in Tientsin davor gewarnt werden, die Bestände an Anilin, In digo und anderen Farbstoffen, die sich gegenwärtig in China befinden, zu exportieren. Diese Vorräte sind von Vertretern fremder Nationen aufgekauft worden, und da die Erneuerung dieser ans Deutschland stam menden Waren vor Beendigung des Krieges nicht möglich ist, so macht das Zirkulär darauf aufmerksam, daß es im Interesse der chinesischen Verbraucher selbst liege, die vorhandenen Bestände im Lande zu behalten. Darauf ein Wutausbruch der »Times«, die in dem deutschen Vorgehen eine Durchkreuzung des englischen Planes, die deutschen Waren aus China zu verdrängen, erblickt. Deutschland und Rußland nach dem Kriege. — Die Frage der Ge staltung der gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutsch land und Rußland nach dem Kriege wird in der am 8. Juni in Berlin stattfindenden 17. Mitgliederversammlung des Deutsch-Russischen Ver eins vertraulich zur Besprechung stehen. Zur Erörterung gelangen n. a. die Bearbeitung nnd Geltendmachung der Anmeldungen von Schä digungen durch den Krieg — die Außenstände in Rußland — das in Rußland angemeldcte deutsche Kapital — der Verkehr mit Rußland und die weitgehende Hilfstätigkeit des Deutsch-Russischen Vereins für die in Rußland zurückgehaltenen Reichsdeutschen sowie die Mitarbeit mit den ans Rußland vertriebenen Reichsdeutschen. Persoimlnachrichten. Verleihung des Eiserne» Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt: Herr Ulrici, srühcrer Besitzer der cingcgangcncn Ulrici'schc» Hosbuchhandlung in Karlsruhe i. B., Hauptmaun der Reserve und Ba taillons-Kommandeur in, Reserve-Jnsantcric-Rcgiment Nr. NO. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ferner ausgezeichnet: Herr F r i tz P c t c r s e n, im Hanse Paul Ncubner in Köln a. Rh., Ersatz-Reservist in einem Jnsantcrie-Regimcnt. Gestorben: am 22. Mai, am Vorabend des Pfingstfestes, im 69. Lebensjahre Herr Heinrich Schöning h in M ii n st er i. W. Heinrich Schöningh war ein Kind der roten Erde, im alte» Hoch- stist Paderborn stand seine Wiege. Rach wohlbcstandencm Abituricntcn- Examen kam er in die buchhändlerische Lehre zu seinem Onkel Albrccht Ziegler, dem Inhaber der Nasse'schcn Verlagsbuchhandlung in Soest. Wie sehr er das Vertrauen seines LchrchesS genoß, geht daraus hervor, dass Ziegler im Jahre 1874, als Ihn eine schwere Krankheit befiel, den junge» Schöningh herbcirief und ihn mit der Leitung des Geschäfts betraute. Seine Selbständigkeit gründete Schöningh, nachdem er sich in den Geschäften von Mager L Eomp. in Wien und Friedrich Pustet in NcgcnSburg weiter ausgebildet hatte, am IS. Mai 187S durch Über nahme der Sortimentsbuchhandlung seines Vetters Adols Russell in Münster, die dieser vier Jahre zuvor von seinem bekannte» Vcrlags- gcschäft abgczwcigt und au Hermann Hilger aus Wevelinghosen ver kauft hatte. Dem Sortiment gliederte Schöningh im Laufe der Jahre eine» Buch-, Knust- und Musikalicn-Verlag und ein wissenschaftliches Antiquariat an. Neben der lebhafte Anspannung erfordernden Tätigkeit i» seinem Geschäft widmete sich Heinrich Schöningh in hervorragender Weise dem Gemeinwohl. Im Krcisvcrein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler, dessen Vorsitz er seit 1899 führte, war er ein bekannter Nufer im Streite, und auch in den Versammlungen des Börsenvcreins hat er oft das Wort genommen. Vor allem galt sein Kampf den Aus wüchsen im Buchhandel, besonders dem von den Grossisten begünstigten Auchbuchhandcl, gegen den er oft in temperamentvoller Weise Front machte. Als am 14. Mai 1000 der Zusammenschluss des katholische» Buchhandels in der »Vereinigung des katholische» Buchhandels« er folgte, wurde Schöningh in Gemeinschaft mit vier hervorragenden Buchhändlern zum Beisitzer erwählt. Daneben arbeitete er fleißig in dep Ausschüssen des Börsenvcreins. So war er 18SS—1991 Mitglied des Vereins-Ausschusses, von 1998—1997 war er im außerordentlichen Ausschuß zur Revision der Restbuchhandcls-Ordnung tätig, auch der Be ratung der Vcrkaussordnung widmete er seine emsige Arbeit, indem er von 1997—1999 dem hierfür gebildeten außerordentlichen Ausschuß an gehörte. Als sich bei Annahme dieser Ordnung und später bei ihrer Revision einige Punkte herausstelltc», deren Übereinstimmung mit de» Satzungen der Prüfung eines hierfür eingesetzten Ausschusses an- vcrtrant wurde, finden wir Schöningh <1999—1919) als Mitglied der dafür ernannte» Kommission. Zuletzt war er <1998—1914) Mit glied des Wahlausschusses. Schöningh gehörte viele Jahre zu den regelmäßigen Besuchern der Kautatcmcssc. Dieses Jahre wurde er leb haft vermißt, und mit Bedauern erfuhren die Fragesteller, baß neben , gehäufter Arbeit auch Krankheit den getreuen Gast vom Besuche der Messe abhiclt. Nun ist er von uns geschieden, aber seine Arbeit wird bauern, »ud »och oft wird bei wichtigen Verhandlungen der Name Hein rich Schöningh genannt werde». Kurt Iah» 1, — Der Hallenser Literarhistoriker Professor Or. Kurt Jahn, der seit Beginn des Krieges im Felde stand und erst vor kurzem durch das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse ausgezeichnet wurde, ist in diese» Tagen aus dem westlichen Kriegsschauplatz gefallen. Er habilitierte sich 1998 in Halle ans Grund einer Schrift: »Goethes Stel lung zur Geschichte nnd Literaturgeschichte«, nachdem er schon einige Jahre vorher Arbeiten über Jmmcrmanns Merlin nnd über Eichen- dorsf veröffentlicht hatte. Im Herbst 1918 wnrdc er zum außerordent lichen Professor befördert. In den Kreisen der Fachgcnosscn war er besonders als Mitherausgeber der »Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte« bekannt. Für die »Großhcrzog Wilhelm Ernst- AuSgabc« von Goethes Werken gab er 1998 Goethes »Wahrheit nnd Dichtung« heraus. SpreWal. Ohne Verantwortung der Redaktion.- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung dcö Börsenblatts.) Wer trägt den Schaden? Wir bestellten in billiger Ausgabe mit Preisangabe 2 Karten, die vom Verleger direkt an eine aufgcgcbcnc Adresse ins Feld zu senden waren. Da diese Ausgabe vergriffen war, sandte der Verleger ohne vorherige Rückfrage die teurere Ausgabe zu 1.59, statt 69 «s. Bon dem Besteller, der »ns fremd ist nnd die Karten im voraus zahlte, können wir eine Nachzahlung nicht fordern, während der Verleger sich weigert, uns de» zuviel erhobenen Betrag zuriickzucrstatte». Wir bitten um gcfl. Aussprache, ob er zur Rückzahlung verpflichtet ist oder nicht. Mcuer L Meyer. Verantwortlicher Redakteur: T m t l T h ° m a S. — B-rlag: Der B ö r I e n o c r - i n der Deutschen Buchhändler ,u Leimte. Deutsche» Buchhändlerhau». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion nnd Expedition: Leipzig, (ScrichtSweg 2« sBuchhändterhansj.
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