1051 50 1052 III Zur Vergleichsdeputation: Herr Bädeker in Essen, Gerold in Wien, - Mittler in Berlin, - Oehmigke in Berlin, - Fr. Fleischer in Leipzig, - Enslin in Berlin. Vorsitzender: Herr Bädeker, Sccretair : - Oehmigke. Leipzig, den 18. Mai 1838. Der Vorstand des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler. Enslin. Köhler. Helm. Gesetzgebung. Am 15. Mai wurde vom Rache der Stadt Leipzig als Nachdruck verboten und consiscirt: Oliatesudrianck, Oougrös cko Vercme. Ousrre ck'Ls- pogne. dlogooistioii8 Lspaguolos. Lruxelle». Ausstellung in der Börse. Wie in den beiden letzten Ostermcssen fand auch in die ser eine Ausstellung von Pracht- und Kupferwerkcn, Kunst blättern rc. in den untern Räumen der Börse Statt. Es ist bekannt, daß diese Ausstellungen, seitdem der Bau des Börscngcbäudes Raum dazu geboten hat, vorzugsweise zu dem Zwecke veranstaltet werden, bei solchen Werken, deren Inhalt, Form rc. keine allgemeine Versendung rathsam oder möglich machen, Jeden durch die Ansicht zu eigener Aus wahl zu veranlassen, ein Zweck, der freilich bisher beider großen Eile, mit welcher die Meisten die Meßgcschäste be treiben, wenigstens so viel ich weiß, nur in geringem Grade erreicht worden ist, so, daß zu wünschen bleibt, es möchte dieser Einrichtung künftig mehr die verdiente Aufmerksam keit geschenkt werden. Eine größere als bei den Buchhänd lern, scheint sie bereits bei dem kunstlicbenden Publikum Leipzigs und bei fremden Kunstfreunden gesunden zu haben. Da nämlich natürlich die größte Zahl der ausgestellten Ge genstände Kunstwerke sind, unter denen besonders in dieser Messe manche von nicht unbedeutendem Wecthe waren, fanden sich schaulustige Nichtbuchhändlcr in ziemlicher Menge ein, was den Ausstellern ganz angenehm sein muß, da auf diese Weise ihre Erzeugnisse, bei der großen Menge der während der Messe in Leipzig anwesenden Fremden von nah und fern, in einem weiten Kreise bekannt werden. An Büchern lagen unter andern vor: Die neuern architektonischen Werke aus dem Verlage des Herrn Riegel in Potsdam; Becker, Gallus, oder römische Scenen aus der Zeit August's, mit Kpf. (Leipz. F. Fleischer); die lange erwartete v. d. Hagensche Ausgabe der Manessischen «Sammlung der Minnesinger (Leipzig, Barth); eine Probe der neuen Ausgabe von Herder s Eid mit Holzschnitten nach trefflichen Zeichnungen von Neureu- thcr (Stuttg. Cotta); Maßmann's Gothische Urkunden von Neapel und Arezzo (Wien, Beck). Karten fanden sich nur wenige vor, unter denen Lohr- mann's, mit ungemeinem Fleiße gearbeitete Karte des Mon des und Wecner's topogr. Karte des Reg.-Bezirks Düssel dorf in 6 Bl. (Crefcld, Funke), besonders genannt zu wer den verdient. Unter den vorgelegten Druckproben zeichneten sich die von Gold-, Silber- und Bronzcdruck, sowie von Eon- grevcdruck des Herrn Hirsch selb in Leipzig und die Pro ben der Diamantverzierungen der Herren Breitkopf u. Härtel durch höchst geschmackvolle Anordnungaus, die des Herrn Nies in Leipzig durch großen Reichthum an seltener vorkommenden Schriften, namentlich Sanskrit, Russisch, Rabbinisch, Keilschrift, Syrisch, Arabisch, Sa- maritanisch, Eoptisch, Palmyrenisch, Aethiopisch, Demo tisch, Armenisch, Hyeroglyphen rc., alle, nach dem Urtheile von Kennern, von vorzüglichem Schnitte. Nachstdem hatte Herr Tcubner in Leipzig eine An zahl auf seiner, schon einmal in diesen Blättern besproche nen, Guilloschirmaschine gefertigter Platten ausgestellt, bei denen die scharfe und gleichmäßige Ausführung der Zeich nung, auf das Vollkommenste bewies, wie mit Hülfe einer solchen Maschine viel mehr erreicht werden könne, als der geschickteste Graveur mit den srühern Instrumenten zu lei sten vermag. Unter einer Anzahl Kupferstichen und Radirungen zogen wohl am meisten Aufmerksamkeit auf sich die „Bilder und Randzeichnungen zu deutschen Dichtun gen, erfunden und radirt von Sonderland (Düsseldorf, Arnz) 1s Heft" bestehend aus vier außerordentlich schönen Blät tern zu Uhland's „Hans und Grete", Schillcr's „Hand schuh", Goethc's „Rattenfänger" und Bürgcr's „der wilde Jäger". Es kann nicht fehlen, daß dieses Heft, wie hier in der Ausstellung, so überall bei den Kunstfreunden gro ßen Beifall findet. An Lithographieen war unter vielem Andern, minder Wichtigen, ausgestellt: