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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1838
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1838-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1838
- Sprache
- Deutsch
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1053 50 1054 Eine Anzahl Blätter aus dem bekannten Werke von Hanfstängel „Die vorzüglichsten Gemälde der König!. Gal lerte in Dresden", worunter die neuesten, noch nicht aus gegebenen, Aeugniß von der großen Sorgfalt ablegen, die von dem Herausgeber fortwährend diesem Unternehmen ge widmet wird. Ein treffliches Portrait L. Tieck's, ebenfalls von Hanf stängel lithvgraphirt. Die in Wunder's Verlagsmagazin in Leipzig erschei nenden Abbildungen von Gemälden der Dresdner Galle rte. Es war interessant, einzelne Blätter mit denen von Hanfstängel vergleichen zu können. Die Fresco-Gemälde der königl. Allerheiligen Hofcapclle in München, von Heinr. Heß w-, lilhograph. von Schrei ner. 1s Heft. (Drei sehr gelungene Blätter.) Mehrere vorzügliche Blätter von Zöllner, nach Bildern der Dresdner und der Speck-Stcrnburg'schen Gallerte. Das Gebet Mosis, gemalt v. L. Kupelwieser, lith. v. Seybold, als erste Lieferung einer unter dem Titel „Christli ches Kunstsirebcn " bei Bohmann's Erben in Prag erschei nenden Sammlung; ein Blakt, das geeignet ist, eine sehr- günstige Meinung von derselben zu geben. Neue Malerwcrke aus München. Auswahl von 48 neuen Gemälden vorzüglicher Künstler in München, in litho- graphirten Nachbildungen von F.Hohen. Andern. IsHeft. (München, Blästng.) Dampfwagenfahrt der Buchhändler nach Machern und Besuch in Lütschena. Die große Erleichterung der Meßgeschäfte, welche durch die Einrichtung eines bequemen Locales dafür, und beson ders durch das, auf solche Weise möglich gewordene Erschei nen der sämmtlichcn Leipziger Buchhändler auf der Börse, herbcigeführt ist, wird leider von Vielen nur als ein Mittel betrachtet, desto früher nach Hause zurückeilen zu können. Hin und wieder hört man jetzt sogar schon Klagen über den langsamen Gang derGeschäfte von Denen, die etwa Sonn abend vor Rogate noch nicht abreisen können, während doch früher fast Alle bis zum Himmelfahrkstage in Leipzig ver weilten. So aber geht der Vortheil, welchen jene Erleich terung der Arbeiten für geselliges Beisammensein und freund liches Besprechen von Geschäftsangelegenhciten, das so vor- theilhaft auf dieselben cinwirken könnte, darzubieten scheint, fast ganz verloren. Selbst die Ausstellung von wichtigen neuen literarischen und Kunst-Werken in den untern Räu men der Börse, so lebhaft sic auch zu mancherlei Bespre chungen aufzufordern scheint, hat doch bisher nur in gerin gem Maße dazu geführt. Unter solchen Umständen, und da besonders diese Messe weniger allgemeine Vereinigungs punkte als frühere darbot, ist cs erfreulich, mindestens von zwei, von einem großen Thcilc der in Leipzig anwesenden fremden und einheimischen Buchhändler gemeinsam gesuch ten Erholungen berichten zu können. Am 19. Mai hatte sich eine große Anzahl von Beiden zu einem gesellschaftlichen Mahle in dem, 4 Stunden von Leipzig entfernten, Lustortc Machern, bis wohin jetzt die Leipzig-Dresdener Eisenbahn befahren wird, vereinigt. Um 11^ Uhr versammelten sie sich am Bahnhofe, und es wurde nicht ohne Freude bemerkt, daß die muntere Gesellschaft durch Theilnahme einer Anzahl Damen an der Fahrt geehrt wurde. Bald brachte die Locomotive „Windsbraut" die versammelten 160—170 Personen nach dem Orte der Be stimmung. Hier fand man an drei Tafeln ein einfaches Mahl be reitet, welches durch die überall herrschende muntere Stim mung und durch mehrere sinnreiche und heitere Toaste ge würzt wurde. Stürmte auch unfreundlich der Regen von Außen an die Fenster, so befand sich doch im Innern des Hauses ein Jeder wohl, und nachdem nach beendigter Tafel noch der jüngere Theil der Gesellschaft die anwesende Musik zu einigen fröblichcn Tänzen in Anspruch genommen hatte, brach Alles um 6 Uhr auf, um mit dem dampfenden „Blitz" die Heimfahrt im Fluge zu bewirken. Zum 20. Mai hatte der Freiherr Max von Speck- Ster n b u r g die sämmtlichcn auswärtigen u.Lcipziger Buch händler sehr freundlich durch Herrn Barth zum Anschauen seiner Kunstsammlungen cinladen lassen, und die noch nicht abgereist oder mit den Vorbereitungen zur Abreise beschäftigt waren, eilten denn am Nachmittage dem schönen Landsitze des Herrn von Stcrnburg, dem zwei Stunden von Leipzig entfernten Lütschena, entgegen. Hier wurden sie von dem Besitzer auf das Freundlichste in seiner Bildcrgallerie, ei nem eigenen, einige hundert Schritte von dem Gute abge legenen Gebäude, empfangen, und das Anschauen der treff lichen, zum Theil durch eine Anzahl weit verbreiteter, sehr wohl gelungener Radirungen und Lithographien ihnen schon im Voraus, der Idee nach, bekannten Gemälde, so wie der verschiedenen hier ausgestellten Basreliefs, seltenen Kupfer werke u. s. w., beschäftigte sie lange auf das Angenehmste. Nachdem Alles mit Muße betrachtet war, führte Herr Ba ron von Sternburg die Gesellschaft in das Wohngebäude, welches ebenfalls reiche Kunstschätze, vorzugsweise von der Hand neuerer Meister, enthält, deren Beschauung um so mehr Vergnügen gewährte, je weniger, in eine Reihe von Zimmern vertheilt, ihre Menge und Bedeutsamkeit auf einmal überblickt werden konnte. Jedes einzelne Gemach, das man betrat, bot unerwartet neue, für Kunstsinn erfreu liche Gegenstände dar. Nachdem hier Erfrischungen umher gereicht, und unter Anderem auch das treffliche Bier geko stet war, welches die große, mit dem Gute verbundene Brauerei liefert*), führte der gefällige Besitzer seine Gäste durch die geräumigen und schönen Wirthschaslsgebäude, und endlich in dem geschmackvollen Parke umher, wo besonders das, seiner verstorbenen Gemahlin, einer Dame, deren von Allen, welche sie kannten, fortwährend mit der höch sten Verehrung gedacht wird, errichtete Mausoleum durch seine c^le Einfachheit, allgemein ansprach. Unter dem Betrach ten der einzelnen Partien des Parkes, nach welchen sich bald die Gesellschaft vertheilte, je nachdem die Einen dies, dicAndcrn jenes vorzugsweise und langer anzog, kam der Abend heran, und mahnte an die Rückfahrt, auf der gewiß in allen Wa gen, wie in dem, worin Schreiber dies, sich befand, die Li- *) Behufs derselben hat Herr Baron von Stcrnburg eine Hopfenpflanzung von mehr als 40,000 Pflanzen angelegt.
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