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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1838
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1838-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1838
- Sprache
- Deutsch
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1243 58 1244 baares Geld ist ein Abzug von 50 p§t. üblich. Die viel fache Zerstückelung Italiens hemmt den Umlauf der Bücher sehr, so wie auch der Mangel an wohlfeilen und regelmä ßigen Gelegenheiten zur Versendung. Schon lange ist in letzterer Beziehung die Absicht ausgesprochen worden, ein Speditionsgeschäft für den regelmäßigen Empfang und Ver trieb derNovitäten des Buchhandels einzucichten, aber es ist davon noch nichts ins Leben getreten. So viele verschiedene Regierungen Italien aufzuweisen hat, eben so viele verschiedene Gesetzgebungen gelten dort für das literarische Eigenthum. In der Lombardei erlischt das Eigcnthumscecht an Büchern erst mit dem Leben. War die Anzahl der abzu- druckendcn Exemplare festgesetzt, so soll der Verleger zu jeder neuen Auflage die Einwilligung des Autors cinholen, und mit diesem einen neuen Vertrag abschlicßen. So lange die Exemplare einer Auflage noch nicht alle verkauft sind, darf der Autor eine neue Ausgabe nur veranstalten, wenn er mit dem Verleger über dessen Entschädigung hinsichtlich der noch vorhandenen Exemplare ein Abkommen getroffen. — Die Anrechte des Autors an die neue Auflage gehen auf seine Erben nicht über. Ucbernimmt ein Schriftsteller die Ausarbeitung eines Werkes nach einem vom Verleger ihm gegebenen Entwürfe, so hat er auch auf Nschts weiter An spruch, als auf das für seine Arbeit bedungene Honorar. Dem Verleger gebührt das volle Recht, die Auflage frei zu veräußern. Im P iemo ntesi sehen sichert der neue Codex das lite rarische Eigenthum Jedem, der 7 Exemplare seines Buches de- ponirt; doch ist das Wie und Wielange bis jetzt noch nicht sestgc- stellt, sondern cs soll diese Frage erst durch spätere Verord nungen erledigt werden. In Toscana ist die Freiheit so groß, daß jeder seinem Nachbar jedes Werk Nachdrucken kann, sobald cs erschienen ist. Wer sein Eigenthum gegen solchen Diebstahl schützen will, muß sich ein Privilegium verschaffen, das er aber nicht immer erhält. Wenn er es indeß auch erwischt, was nützt cs ihm viel? Handelt es sich nicht gerade um ein Buch von ganz localem Interesse, wie z. B. Rigctti's geogr. Wörterbuch von Toscana — so wird ihm sein Werk doch schon in den nächsten Städten, in Bologna, Bastia, Lucca nachgcdruckt, so bald es viele Käufer findet. Niemand kann also einen irgend kostspieli gen Verlag unternehmen, bevor er so viel Abonnenten hat, daß die Kosten gedeckt sind. Auch auf die Einführung jedes Nachdrucks erstreckt sich die Toscanische Freiheit. Gegen wärtig gibt es in Toscana, so viel uns bekannt ist, 15 Buch handlungen in Florenz, 5 oder 6 in Livorno, 4 in Pisa, 1 in Siena, 2 in Prato, 1 in Arezzo und 1 in Pistoja; aber die Zwischenhändler und Büchertrödler sind daselbst in solcher Ueberzahl vorhanden, daß auf die einzige Stadt Florenz allein vielleicht ihrer 60 kommen. In dieser Haupt stadt sind auch 6 Schriftgießereien und 36 Buchdruckereien, und das übrige Toscana besitzt 2 oder drei von ersteren und 15 von letzteren. Dies ist nun gewiß nicht wenig, so daß man erwarten dürfte, daß Toscana in der Anzahl der neuen Literatur-Erzeugnisse einen Vorrang inne habe, des sen Behauptung die Milde der Landesgesctze und die Treff lichkeit seiner Sprache ihm gleich sehr erleichtern müßten. Aber es findet gerade das Gegentheil Statt. (Schluß folgt.) Die Literatur Finnlands. (Schluß.) Erst seit einigen Jahren hat man angefangen, die Wichtigkeit dieser Uebeclieferungen besser zu würdigen : jene inhaltsvollen Dichtungen, welche die Finnländer noch heute gern vortragen, jene Lieder und Beschreibungen heroischer I Kämpfe, in welchen man trotz der Wunder, womit die Poesie dieselben ausgeschmückt hat, geschichtliche Ereignisse noch im Hintergründe zu erkennen glaubt, sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung für die einheimischen Gelehr ten geworden. Man fühlte das Bedürfniß, Sammlungen zu veranstalten, und Finnische Journale mit dem doppelten Zweck zu gründen, diese Reliquien alter Zeit zur Kennl- niß der Gebildeten anderer Länder zu bringen und umge kehrt deren nützliche Erfindungen zur Kenntniß der Finn länder ans Licht treten zu lassen. Von den zehn Journalen, die gegenwärtig daselbst hecauskommen, sind vier in Fin nischer Sprache abgcfaßt, und zwei von diesen erscheinen zu Uleabocg, einer kleinen Stadt unter dem 70. Breiten- grade, an den ungastlichen Ufern des Bothnischen Meerbu sens, nahe den Grenzen Lapplands. Non den übrigen cr- ^ scheinen 5 in Helsingfors (4 in schweb, und 1 in Finni scher Sprache), 2 in Ttbo in Schweb., und 1 in Wiburg, in Finnischer Sprache. Den ersten Rang unter allen nimmt die Finnlands Allmänna Tidning, Helsingf., ein, welche täglich über die wichtigsten Angelegenheiten des Lan des berichtet. Die Helsingfors Tidningac bezweckt haupt sächlich die Bekanntmachung gcmcinnütz. Notizen; das Helsingf. Morgenblad, Mittheilung lit. Erzeugnisse in Prosa und Poesie für gebildete Leser; die beiden andern in Helsingf. erscheinenden Zeitschriften religiös. Erweckung für die niedrigem Stände. Die zwei L-boschcn Zeitungen neh men hauptsächlich ökonomische Artikel auf. Von den Ulca- borgcc Zeitungen ist die Biene (Mehiläinen), hcrausgegeben von dem eifrigen Literaten Lcnroth, der Verbreitung und Entwickelung aller Zweige der Finnischen Literatur, die andere der Mittheilung von Nachrichten über Geschichte, Statistik und Landwirthschaft an die Finnländischen Land bewohner gewidmet. Diese Unternehmungen erfreuten sich einer außerordentli chen Begünstigung der Russischen Regierung, welche die Elementar-Schulen zur Verbreitung richtiger Begriffe unter den niederen Volksclassen, wie die gelehrten Anstalten, welche das Universitäts-Studium vorbeceiten, und gleichzeitig die Hochschule selbst mit der cühmenswerthesten Sorgfalt umfaßt. So wie sie von der einen Seite bemüht gewesen ist, die Zahl der Schulen in allen Theilcn Finnlands zu vermehren, so hat sie andererseits die Landes-Univecsität auf das reichste zu dotircn getrachtet. Aber ein beklagens- werthcs Mißgeschick wollte cs, daß die großen Räume der selben mit ihren kostbaren Sammlungen im Jahre 1827 nebst einem Theile der Stadt ein Raub der Flammen wur den, und wir entnehmen zur besseren Einsicht aus einem zu Helsingssocs erscheinenden authentischen Blatte einige
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