für den Deutschen Buchhandel ' . und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^-61. Dienstags, den 3. Juli 1838. Buchhändler-Zahlung. Es ist bisher in dies. Bl. noch nicht der Verhandlung gedacht worden, welche in vergangener Jub.-Messe unter einer großen Anzahl von Buchhändlern über die Feststellung der künftigen Buchhändlerzahlung Statt fand, und wir halten es deshalb für nötbig, den Bericht hier abdrucken zu lasten, welchen so ebendie Herren En slin, Mohr und Riegel darüber ausgegcben haben*). Ueber die von verschiedenen Handlungen verlangte Ver änderung der bisher im Buchhandel üblich gewesenen Zah lungsweise lieferte der zeitige Vorsteher des Vörsenver- eins, Herr En slin, im Börsenblatts 1838 Nr. 40 vom 8. Mai, den untenstehenden Aufsatz. Nach gesetzlich ge schlossener Generalversammlung am Eantate-Sonntage brachte Herr En slin die Frage über die Art und Weise der künftigen Zahlungsmittel in Anregung, und begann damit, den Anwesenden obigen Aufsatz vorzutragen: „Seitdem im Laufe dieses Jahres eine Anzahl von Buch handlungen erklärt hat, künftig statt der bisherigen Buch- handlerzahlung nur Preuß. Courant annehmen und zahlen zu wollen, (beiläufig gesagt, ist dies nicht zuerst von Herrn Brockhaus geschehen, sondern von 35 Berliner Buch handlungen (Unterzeichneter gehört nicht dazus, worunter sich 13 Sortimentsbuchhandlungen befinden, bereits vom 29. Marz 1837 im Börsenblatte Nr. 31, wogegen sich aber keine einzige Stimme erhoben), ist so viel Bitteres und Starres, so viel Wahres und Falsches über diese Sache gedruckt und gesagt worden, daß jeder daran Theilneh- *) Den Aufsatz des Herrn Enslin in Nr. 40 d. Bl., wel cher den Anfang des Berichts bildet, lassen wir des Zusam menhangs wegen hier nochmals mit abdrucken. 5r Jahrgang. mende sich ohne Zweifel ein selbstständiges Urtheil wird ge bildet haben. Ich kann also dies Alles füglich übergehen, und will nur in wenigen Worten die Thatsachen berühren und daran einen Vorschlag knüpfen, der wohl geeignet sein dürfte, alle Interessen zu befriedigen und den kleinen Krieg zu endigen." „Diejenigen, welche eine Umwandlung der bisherigen Buchhändlerzahlung, nach welcher 1,/?. Sächsisch zu25gA. gerechnet wurde, in Preuß. Courant begehren, weil crstcre Währung (gegen die übrigens Niemand protestirt hat), factisch nicht mehr geleistet wurde, haben wohl schwerlich die Absicht gehabt, die Sortimentsbuchhandlungen zu be it a ch t h e i I i g e n und ihren Gewinn zuverkü^zen. Das Interesse der Verleger hangt mit dem der Sortiments- buchhändlcr genau zusammen, sie müssen sich nicht gegen seitig befehden, sondern in die Hände arbeiten; der Vor theil des Einen ist auch der Vortheil des Andern. Aber nicht zu läugnen ist, daß der Empfangende in den letzten Jahren durch die unseligen allgemeinen Geldwirren in große Verluste gesetzt wurde, und ihm nicht zu verargen ist, wenn er sich in Zukunft dagegen zu schützen sucht. Es ist jedoch der Zahlende sehr selten Schuld an diesem Verlust; er hat in den letzten Jahren bezahlt, wie in vielen vorherge henden, und weiß nun nicht, warum man auf einmal nicht mehr damit zufrieden sein will. Er würde es sich er klären können, wenn er bedenken wollte, daß eben unter den jetzigen Geldverhältnissen bei jeder Umwechselung ein be deutender Verlust für den entsteht, der sein eingenommenes Geld nach Hause schaffen will. Es braucht also nur Ord nung in die Sache gebracht zu werden, um weder Zahler noch Empfänger in Nachtheil zu setzen. Das Mittel dazu