Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Ge teh äktsjweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Borsenvereins. ^55. Dienstags, den 12. Juni 1838. Gesetzgebung. Das Königl. Preuß. Ober-Eensur-Eollegium hat für nachstehende außerhalb der Staaten des Deutschen Bundes in Deutscher Sprache erschienene Schriften die Debitser- laubniß ertheilt : 1) Fr- Fischer, Lehrbuch der Psychologie. Basel, 1838. Schweighauser. 2) F. S. Ammann, der ausgehende Morgenstern. 1. 2. Bd. St. Gallen, 1838. Huber u. Comp. 3) I. F. Wagner's Rcisekarte der Schweiz. Bern, Lithogr. Anstalt. Im Mai wurde in Baiern verboten: 1) lieber den Kampf des Papstthums gegen die Staats gewalt und den wahrscheinlichen Ausgang desselben. Halle, 1838. Schwctzschke u. Sohn. 2) Auflehnung und Umtriebe des Erzbischofs von Eöln gegen König und Staat. Quedlinburg, 1838. Basse. 3) Der Narrenglocke erster Theil. Oder Umtriebe der Geistlichen im Betreff der gemischten Ehen rc. Hanau, 1838. Edler. 4) Der letzte Landtag von Baiern und der Fürst von Wal- lerstcin. Letztere Schrift soll dem Vernehmen nach demnächst in der Schweiz erscheinen, und wird darauf vorläufig aufmerk sam gemacht. Betrachtungen über die letzte Buchhändler-Messe. Von einem Borfenmitgliede- Wenn die Redaction des Börsenblattes bisher unterlas sen hat, Bemerkungen über die Resultate der Messen in geschäftlicher Hinsicht, wie sie W und wieder in politischen Blättern gefunden werden, mitzutheilen, so glaube ich dies theils der Erwägung zuschrciben zu müssen, daß das Bör senblatt, seiner Anlage nach, nur für die Gcschaftsgenos- sen bestimmt ist, die alle mit jenen Resultaten bekannt sind, theils dem Umstande, daß die Messen der letzten Jahre keine besonders wichtigen Erscheinungen darbolen. Jetzt indeß, wo sich oft zeigt, daß das Börsenblatt auch in die Hände mancher Nichtbuchhändlcr gelangt, und wo die eben beendigte Messe ein Resultat gegeben hat, so un günstig, wie es wohl von Wenigen gefürchtet wurde, scheint es mir geeignet, einige Worte über dieselbe zu sagen. Seit längerer Zeit schon wird über den Verfall des Buchhandels in Deutschland geklagt, und dieser der im mer höher steigenden Zahl der Handlungen, der übergroßen literarischen Produktivität, dem Abbruche, welchen ihm die Antiquare, Buchbinder u. s. w. thun, der Heftliteratur, den Pfennig- und andern Magazinen, dem Ueberhand- nehmen der Zeitungen und vielen andern Gründen mit mehr oder weniger Recht zugeschrieben; aber doch boten die letzten Jahre immer noch leidliche Resultate dar. Allein in dieser Messe wurde fast einstimmig von allen anwesenden Buchhändlern über unerwartet geringen Absatz und uner hört langsames Eingehen der Zahlungen für das Abgcsetzte geklagt. Von vielen, sonst als pünktlich bekannten Hand lungen fehlten entweder die Zahlungsdispositionen ganz, oder man wurde, auf eine früher nicht gekannte Art, durch 91 5r Jahrgang.