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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1840
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- Band
- 1840-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1840
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- Deutsch
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. 61 4 62 Mit diesem Wunsche senden wir Gruß und Einladung an Euch Alle, die Ihr im Deutschen Vater- lande und jenseits seiner Grenzen wohnet; an Euch Alle, die Ihr von der begeisternden Wirkung einer gemeinsamen Feier Ueberzeugung hegt; an Euch Alle endlich, die Ihr innig durchdrungen seid von der großen Wahrheit, daß die Buchdruckerkunst der Menschheit Erhebung begründet hat, daß sie ein unaufhaltsames Fortschreiten verbürgt und Gesittung, Cultur und Wissenschaft über die ganze bewohnte Erde verbreiten wird! Kommt, unser Fest zu verherrlichen, und seid des herzlichsten Empfanges in Leipzig gewärtig! Und wie alles Gute von Oben kommt, von dem Vater des Lichts, richten auch wir die Blicke nach Oben und erflehen den Segen des Himmels für das Gedeihen dieser Feier und für die Verwirklichung aller durch sie angeregten edlen und großen Gedanken. Leipzig, am Ncujahrstage 1840. Der Comite zur Feier der Erfindung der Buchdruckcrkunst. Der heutige Buchhandel. Die erste Nr. des Buchh. Börsenblattes vom I. 1834, mit welcher dieses nützl. Unternehmen ins Leben trat, enthielt unter der Rubrik„die Bedeutung des Deutschen Buchhandels" einen Aufsatz, der von vielen unserer Eollegen wohl erst jetzt und, wie zu wünschen, nicht zu spät beherzigt werden möchte. Zugleich dürften auch diese trefflichen und wahren Zeilen allen seit jener Zeit so zahlreich neu ctablirten Buchhändlern aus wärmster Ueberzeugung zu recht ernster Erwägung und Prüfung empfohlen werden. Wir haben wahrend dieser 6 Jahre in den verschiedenen seitdem entstandenen buchhändlerischen Zeitschriften sehr vieles über Verfall und Verbesserung des Buchhandels gelesen, sehr viele unabweisbare Erfahrungen gemacht, auch die, daß durch alles Schreiben und alle beabsichtigte Belehrung darüber cs nicht besser, ja weit schlimmer geworden ist, und daß zu be fürchten siebt, das äußerlich so glänzend vorbereitete Jubelfest der Erfindung der Buchdruckerkunst und dadurch Stiftungs fest des Buchhandels (der in dem letzten Jahrhunderte eine ungeheure Ausbildung erhielt) werde im Innern von den meisten, durch das Glück der Speculatiou und Fabrikation nicht so begünstigten Eollegen, in trüber Sorge und Beküm mernis begangen werden. — Ist cs nicht ganz wahr, wenn der Vf. des oben erwähnten Aufsatzes das jetzige Drängen und Treiben im Buchhandel und das unaufhaltsame Fortschrciten neuer Etablissements bis in unbedeutende Landstädte als ver derblich schildert? Wo der Sortimenter (oder vielmehr Eom- missionshändlcr, denn ein eigenthümliches Sortimcntslagcr besitzt er oft nicht für 100 -^.) nicht mit diesem Geschäfts zweige sich begnügt und ihn mit Fleiß und Umsicht betreibt, sondern sogleich einen eigenen Verlag erstrebt, theils um damit seinen Sortimcntsbedarf zu decken, theils um sich dadurch sogleich Eingang in die Eouto-Bücher seiner Eollegen zu ver schaffen. Welcher Gewinn für die Wissenschaft und Literatur und für den bessern Deutschen Buchhandel aus solchen Produkten von „versprengten Gliedern der fcdcrschnellcn Zunft der Scriblcr" erwächst, kann man billig der Bcurtheilung der Leser über lassen; allein auch der Verleger solcher Schriften, meist der reifem Erfahrung ermangelnd, und aus dem Verbilde einiger wenigen, glücklichen Spekulanten, sich gleiche glückliche Erfolge schmeichelnd, geräth größtentbeils in empfindlichen Schaden. Der gehoffte schnelle Absatz mchrcr Tausende reducict sich nach der nächsten Ostcrmesse (obgleich die ganze Auflage auf Nach verlangen versandt war) auf kaum den sechsten oder achten Theil der Auflage und der Verleger wird sich glücklich schätzen müssen, wenn er in den nächsten 2 Jahren noch 20—40 Erpl. abzusetzcn im Stande ist und damit vielleicht zu der Hälfte der Herstellungskosten gelangt. Wiederholt sich diese Erfahrung mehre Male und hat der junge, goldene Berge träumende Verleger seine Eassc und die seiner, ihm bisher noch vertrauenden Freunde erschöpft, oder der cceditlauerndc Wucherer will nicht mehr hcrhaltcn, da diese an dem ihnen vorgespiegelten, glänzenden Erfolge zu zweifeln genügende Ur sache finden; so geht das Geschäft im Sturmschritt rückwärts. Das Sortimentsgeschäft wird zuerst erschüttert, die Nelto- handler können nicht mehr regelmäßig bezahlt werden, nur einzelne, unentbehrliche und Journal-Verleger erhalten auf Rückhalten der Fortsetzungen ü Oonto Zahlungen, andere müssen trassircn und sich glücklich schätzen, wenn sic 6 Monate später als zur OM. bezahlt werden. In Kurzem hört auch dies auf. Es werden allerhand Manipulationen mit dem werthlosen Verlage gemacht, allein kein Gott will bedrucktes Papier in Gold verwandeln, wenn nicht der Geist daraus spricht, oder das wahre Bedürfnis damit befriedigt wirb, — ein scbr seltener Fall bei der immer wachsenden Flut der Pro duction. — Nun wird das Sortimentsgeschäft ejussi ver kauft oder einem drängenden Gläubiger abgetreten und zwar fast lediglich Eommissionswaare, Disponenden, auch ohne Anfrage oder Zustimmung der Verleger, weil dadurch Eingang in die Conto-Bücher der Eollegen am leichtesten abgenöthigt werden kann. Dann sucht man den Verlag noch nuszubeuten durch Prospekte, Ankündigungen und Preisherabsetzungen, wobei in der Regel schon die Zeitungsannoncen in 30—50 Blättern den reinen Gewinn mindestens aufzebren. So ist in wenigen Jahren durch ein leichtsinniges Etablis sement das Lebensglück eines jungen, mit dm schönsten Hoff nungen ins Leben tretenden Mannes, dem weiter nichts als Erfahrung und gründliche Kenntnis des Geschäfts fehlte, ver nichtet, und er sieht sich in die traurige Nothwcndigkeit ver setzt, sich das in fremden Handlungen nachträglich zu er werben, was ihm im eigenen Geschäft noch abging. Das Publikum läßt sich durch einen thätigen, kundigen und gefälligen Buchhändler seines Kreises in der Regel gern anregen und ein solcher kann gewiß den Bedarf seines Wir
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