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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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ros, IS. Mai 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 4898 Zur Erinnerung an W. Shukowskij und N. Gogol. 1. Lfg. Mit 4 Phototypien und 3 Zinkographien. P. f. Zypkin, P., Kurzer Kursus der Theorie der Statistik. Nach den Vorlesungen von I. I. Jansson, mit Änderungen und Er gänzungen. 80 K. Kleine Mitteilungen. Vom Reichstag. — Im Deutschen Reichstag stand am 8. Mat im Reichshaushaltsplan für das Jahr 1S07 ein Beitrag des Reichs von 400 000 ^ zur Deckung der laufenden Ausgaben für die Universität Strahburg zur Beratung. Hierzu be merkte der Abgeordnete Everling (Hosp. d. Natlib.); Die evangelisch theologische Fakultät der Universität Straßburg leidet unter einem Notstand, weil sie abhängig ist von Zuschüssen einer evangelischen Stiftung, des Thomas-Stifts, die selbst nicht mehr in der Lage ist, ihren Zweck zu erfüllen. Durch diesen Notstand werden die Ge müter der deutschen Protestantenkreise außerordentlich bewegt, und er ist auch von großer nationaler Bedeutung. Die Nöte unsrer deutschen Grenzwacht im Westen verlangen, daß man ihnen auch hier im Hause eine besondre Aufmerksamkeit widmet. Ich hoffe, daß meine Ausführungen Verständnis finden auf der Rechten des Hauses, weil es ein konservatives Blatt, der .Reichsbote-, war, der diesen Notschrei erhoben hat, und auf der Linken, weil ein früheres Mitglied derselben, Blumenthal, sich dieser Angelegen heit warm angenommen hat. Das Thomas-Stift bildet eine wesentliche finanzielle Existenzgrundlage der evangelischen Landes kirche im Elsaß, was sowohl im Westfälischen Frieden als auch durch besondre Verträge Frankreichs sichergestellt wurde. Das deutsche Gesetz hierüber datiert von 1873. Die Einkünfte des Stifts sind aber erheblich gesunken, weil es sehr viel Landbesitz und Naturalien hatte, und die Ausgaben sind ständig gewachsen. So erfordert das Gymnasium, eine Tochter des Stifts, das 1873 bOOO ^ Zuschuß erhielt, jetzt annähernd 67 000 Eine bedeur- same Änderung trat 1903 ein, als die katholisch-theologische Fakultät gegründet wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde die zu gleich beantragte Änderung des finanziellen Abhängigkeitsverhält nisses der evangelischen Fakultät vom Thomas-Stift abgelehnt, und so ergab sich die Tatsache, daß die katholische Fakultät auf Staats kosten erhalten wird, während die evangelische ans das Stift an gewiesen ist, das die Mittel nicht mehr gewähren kann. Die Staatsregierung hat zugegeben, daß die Einnahmen des Stifts eine solche Verminderung erfahren haben, daß es den Zuschuß nicht mehr leisten kann; sie hat also selbst die Unhaltbarkeit des Ge setzes von 1873 anerkannt. Eine Änderung ist aber nicht ein getreten. Besonders bedauerlich ist es in nationaler Hinsicht, wie die Behandlung des Thomas-Stifts durch die Regierung im Aus land beurteilt wird. -Drei Jahrzehnte deutscher Herrschaft haben genügt, um eine Stiftung, die 200 Jahre französischer Herrschaft überdauert hat, dem Ruin, dem Bankerott zuzuführen-, so äußerte sich ein Geistlicher, und diese Auffassung diktiert im Ausland all gemein das Urteil. Darum bringen wir aus nationalen Gründen diesen Notschrei hier im Reichstag vor und hoffen, daß schon im nächsten Etat ein befriedigender Weg zur Abstellung dieser Be schwerde des Stifts gefunden werde. Es handelt sich um die Er haltung und Vertiefung des Vertrauens der Bevölkerung in die deutsche Regierung, um einen Akt ausgleichender Gerechtigkeit, um die Förderung des evangelisch-kirchlichen Lebens im ElsaßI Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Halley: Die finan ziellen Verhältnisse des Stiftes sind zurzeit allerdings außer ordentlich wenig günstig. Die Verpflichtungen des Stiftes gegen über der Universität sind gesetzlich festgestellt. Wie das Stift sich zu verhalten hat, wenn die Einnahmen nicht zur Deckung dieser Verpflichtungen hinreichen, darüber bestehen zwischen der elsässischen Regierung und der Stiftsverwaltung weitgehende Meinungs verschiedenheiten; eine Einigung ist noch nicht erzielt worden. Es müßte daher zunächst eine ganz klare Rechtslage geschaffen werden; deshalb ist der Prozeß gegen das Stift angestrengt worden. Das Urteil erster Instanz hat der Regierung recht- gegeben; der Streit hängt aber noch; ist die Rechtslage klargestellt, dann wird erörtert werden, wie aus Gründen der Billigkeit dem Stift zu helfen ist. Niemand hat ein Interesse an dem Ruin des Stiftes; alle wünschen seine voll ständige Sanierung. Die Regierung hat allerdings früher selbst die Absicht gehabt, eine Änderung des Gesetzes herbeizu führen; aber dem haben sich sehr erhebliche Schwierigkeiten ent gegengestellt; Herr von Schraut drang nicht durch. Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiherr von Stengel: Meine Herren! Der Beitrag zur Deckung der laufenden Ausgaben der Universität Straßburg, von dem an dieser Etatsstclle die Rede ist, fließt in einen Fonds, dessen Verwaltung im übrigen Elsaß-Lothringen überlassen ist. Das Reich selbst hat mit dieser Verwaltung des Fonds nichts zu tun; sie ist lediglich eine elsaß- lothringische Landesangelegenheit, in die ich mich als Reichsschatz sekretär und Vertreter der verbündeten Regierungen einzumischen keine Veranlassung habe. (Sehr richtig I und Bravo!) Abgeordneter Schräder (Frs. Vgg.); Es ist jedenfalls ein ganz abnormer Zustand, daß eine Universität lebt zum Teil von den Zuschüssen einer Stiftung, die ihrerseits notleidend ist. Mindestens muß das Stift so gestellt werden, daß es diese seine Verpflichtungen erfüllen kann. Gesetze müssen gehalten, Gesetze können aber auch geändert werden, und hier liegt ein sehr vernünftiger Grund zur Änderung vor. Ich kann mir sehr wohl denken, wenn die evangelische Bevölkerung sich von dieser Bevorzugung der katho lischen Bevölkerung unangenehm berührt fühlt. Es liegt in aller Interesse, diesen Zuständen baldmöglichst ein Ende zu machen. Der Titel wird bewilligt. (nach: Dtschr. Reichsanzgr.) Carl Ritter G. m. b. H. t« Wiesbaden. — Handelsregister- Eintrag: In unser Handelsregister Abt. ö ist heute unter Nr. 117 die Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Firma Carl Ritter, Ge sellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Wiesbaden eingetragen worden. Der Gesellschaftsoertcag ist am 28. März 1907 abgeschloffen worden. Die Gesellschaft endigt mit dem 30. September 1922. Gegenstand des Unternehmens ist: a. der Betrieb von Buchdruckereigeschäften und verwandten Betrieben, wie Buchbinderei, Lithographie, ferner Verlag, ins besondere Übernahme und Fortbetrieb der von dem Buch- druckercibesitzer Carl Ritter und nach dessen Ableben von seiner Witwe Karolina Ritter, geb. Ritter, zu Wiesbaden unter der Firma -Carl Ritter- — mit gleichnamiger Zweigniederlassung in Frankfurt a/M. — geführten Buchdruckerei, welches Geschäft nach dem Tode der Witwe Ritter von den Vcrtragschließern als Kindern und Erben ihrer beiden Eltern in ungeteilter Erben gemeinschaft fortgesetzt worden ist, nebst allen für dies Geschäft erworbenen Rechten jedoch unter Äusschluß der bis zum 31. März 1907 einschließlich erwachsenen Geschäftsausstände und Passiven; l>) die Nutzbarmachung der Liegenschaften Kartenblatt 110 Parzelle 46/18, s.) Wohnhaus mit abgesonderter Waschküche, Remise und Hofraum, b) Seitenhaus rechts, o) Hinterhaus mit Maschinenhaus, Zwischenbau, Stiegenhaus und abgesondertem Abort, Luisenstraße 23 zu Wiesbaden, hält 13a 39 gw, Band 11 Blatt 166 des Grundbuchs von Wiesbaden, sowie Kartenblatt SOI Parzelle 16, großer Hasenpfad 46 zu Frankfurt a. M., s.) Wohn haus und Geschäftshaus mit Hausgarten, ö) Maschinenhaus, o) Lagerhaus, hält 15 a 34 gm, Bezirk 32, Band 8 Blatt 291 des Grundbuchs von Frankfurt a. M., insoweit diese Grundstücke nicht zum Geschäftsbetrieb zu a erforderlich sind. Geschäftsführer ist der Gesellschafter Kaufmann und Buchdrucker Carl Ritter zu Wiesbaden. Beim Vorhandensein mehrerer Geschäfts führer steht jedem die selbständige Vertretung der Gesellschaft zu. Als nicht eingetragen wird weiter bekannt gemacht: Die Gesellschafter, Kaufmann Carl Ritter, Fräulein Luise Ritter, Ingenieur Heinrich Ritter, Frau Auguste Lang, geb. Ritter, Fräulein Josephine Ritter und Kaufmann Emil Ritter, haben in die Gesellschaft eingebracht: 1. die Liegenschaften, deren Nutzbarmachung den Gegenstand des Unternehmens bildet. Der Wert des Einbringens ist aus 340 000 festgesetzt; 2. die Buchdruckerei, deren Fortbetcieb den Gegenstand des Unternehmens bildet, umfassend die sämtlichen zur Herstellung von Druckarbeiten dienenden Gegenstände, insbesondere Schriften, Pressen, Motoren, Dampfmaschinen, Papier; ferner fertige Druck sachen, Verlagsrechts und andre auf Verträgen beruhende Rechte und endlich das Firmenrccht. Der Wert dieses Einbringens ist auf 460 000 ^ festgesetzt. 640*
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