Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1850
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18500108
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185001086
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18500108
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1850
- Monat1850-01
- Tag1850-01-08
- Monat1850-01
- Jahr1850
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
30 Einpacken der Auslieferungen und dann der Fortschaffung sämmt- licher Beischlüffe in der angegebenen Zeit beschäftigt, und es ist in den meisten Geschäften Pcincip, daß bis Mittag des andern Tages kein Paket mehr lagern darf, wenn nicht, wie in der Ostermcssc, zu große Massen von eingehenden Paketen diese Zeit nach Verhält nis ausdehnen. Daraus gehet hervor, daß sowol hier Ausgeliefcrtcs, wie Ange- kommencs, für gewöhnlich innerhalb 24 Stunden in die Handlung befördert wird, der die Versendung nach außen obliegt. Ob 2 bis 6 oder 10 bis 30 Ecniner innerhalb dieser Zeit zu befördern sind, das bleibt sich gleich, denn unser an Thäligkcit gewöhntes Personal arbei tet länger und beeilt sich um so mehr, je mehr zu erledigen ist, wobei ihnen jahrelange Uebung und die Gewöhnung zu Statten kommt, sich in die Hände zu arbeiten. Nur Sonnabend, dem Hauptspedi tionstage, werden weder angekommene Ballen geöffnet, noch Auslie ferungen im Allgemeinen cxpedirt. Was die Sicherheit betrifft, über welche in letzterer Zeit öfters Einzelne geklagt haben, so weiß hier Jedermann, daß diese erreicht wird, wenn 1) die Principale es sich angelegen scyn lassen, tüchtige und ordent liche Leute durch entsprechenden Lohn und gute Behandlung an ihre Geschäfte zu fesseln. 2) wenn jeder Commissionair darauf achtet, daß die Räume, in welche die eingehenden Pakete abgewocfen werden, so angelegt sind, daß das Ladenpersonal diese Räume stets mit beaufsichti gen kann, und durch einfache Vorrichtung ein Schalter ange bracht ist, durch den man Pakete herein legen oder werfen, aber nicht herausnehmen kann. 3) wenn die Principale in Berücksichtigung der jetzigen Zeitvechält- nisse, die auch hier in gewisser Hinsicht die öffentliche Sicherheit nicht vermehrt haben, ihrem Personale die feste Weisung geben, daß, wenn das Befördern der Pakete durch Handwagen geschie hst, es stets durch zwei Mann besorgt wird und nicht durch einen einzelnen Mann, dem öfters noch Baarpakete w. mitgegeben wer den, die dessen Anwesenheit in den Localen mehrere Minuten be dingen, während dessen sein Wagen allein auf der Straße bleibt. Den ersten Punkt haben wir schon längst befolgt; Beweis dafür ist, daß die im Laufe der Zeit und besonders in diesem Sommer und Herbst vorgekommencn Entwendungen von Paketen, wovon viel Un bestimmtes geredet und selbst geschrieben wurde, lediglich von Perso nen verübt wurden, die in Buchhandlungen nicht angestellt sind. Die Handlungen, welche Punkt Nr. 2 und 3 bis jetzt am meisten nachgckommcn sind, haben früher wie jetzt durchaus nicht in Erfah rung gebracht, daß weder ihren Leuten beim Befördern der Pakete, noch von den abgeworfencn Paketen in ihren Localen, Entwendun gen staltgefunden hätten, d. h. daß Pakete gänzlich verschwunden wären. Es giebt mehre Handlungen hier, die jährlich 2—5 Tausend Centner verschicken und 2—-4 Tausend Ecntncr an Ballen erhalten, somit, den Centner nur zu 100 Beischlüsse und Journale aller Art gerechnet, bis 1 Million Beischlüsse durch die Hände ihrer Leute gehen lassen, und doch hat sich in der Regel im ganzen Jahre, selbst in den größten Geschäften herausgestellt, daß nur äußerst selten ei nige Pakete fehlten, von denen unecwiesen ist, ob sie falsch verpackt oder die Fatturen verloren gingen. Letzteres tritt am leichtesten bei Fatturen von Remittendcnpacketen ein, und kann nicht wol anders seyn, wenn man bedenkt, in welchen beengten oder dunkeln Localen und Niederlagen das Auspacken zum Theil geschieht, wie häufig der gleichen Fatturen entweder zerrissen hier eingehen oder wegen im Pakete Vorgefundener Differenzen, momentan bei Seite gelegt wer den, um die nöthigen Notizen und Reparaturen zu gelegener Zeit zu machen und dann nicht selten einige Zeit verschwinden. Die meisten Fatturen zu Remittendcnpakcten gehen aber nicht während, son dern außer den Messen verloren, und zwar durch die Verleger oder deren Leute selbst, indem sich bei vielen Commissionairs, welche außer den Messen regelmäßig einmal monatlich, die nachträglich eingcgan- genen Rcmiltendcn auspacken und die Fatturen dieser Pakete vor der Einsendung an die Verleger hier buchen lassen, herausgestcllt hat, daß eine Menge Reclamationen wegen nicht eingegangener Re- mittendcn dadurch erledigt wurde, daß wir dem Verleger den Datum angaben, wann die betreffende Faktur ihm eingesandt wurde. Nicht selten ferner tritt der Fall ein, daß Sortimcntshandlungen schreiben: das oder jenes Paket habe im cingcgangencn Ballen gefehlt. Auch dies widerlegt sich unter 10 Fallen 9 mal dadurch (besonders bei Fuhrsendungen, von deren Beischlüssen die Fatturen abgenommcn und der Inhalt einzelner Novapakete theilweise zur Post gesandt wird), daß entweder die Päkchen, welche angeblich gefehlt haben sol len, sich nachträglich noch in der mitunter etwas eilig oder unvorsich tig abgenommenen und weggelegten Emballage vorfanden, oder nach träglich in dem Fuhrballen eintrafen, in welchem sie überhaupt der Absendungszcit Nachfolgen konnten, erst der 10. Fall höchstens erle digt sich durch eine Verpackung, oder hier liegen bleiben des Paketes. Anzuführen ist, daß es nicht selten vorkommt, daß Pakete un richtig fatturirt oder mit doppelten Fatturen versehen, hier ein- und durchgehen, was nur dann hier entdeckt werden kann, wenn die Fat turen hier abgenommen werden. Soviel hat sich bei uns und gewiß auch bei den angesehensten Verlegern herausgestcllt, daß trotz dem außerordentlich in Päkchen aller Größe zersplitternden Speditionswcsen, in unserm Geschäfte äußerst wenig Pakete sich als wirklich fehlende ausweisen. Dies über den Betrieb des Commissionsgeschäfts auf hiesigem Platze, beleuchten wir nun das neue Project. Die Pak et-Bestell-Anstalt, soll in einem sehr geräumigen Locale Alles aufnehmen, was sowol hiesige Verleger als Commissio- naire an Paketen und Journalen aller Art ihr zubringcn, ferner sollen auch sämmtliche von auswärts hier eingehende Ballen dort abgeliefert und deren Inhalt durch die Anstalt zur Beförderung kom men. Es soll durch diese Centralisalion die Beförderung der Pakete und Journale, so wie die Sicherheit bei deren Abgabe, im Allgemeinen vermehrt werden. Wir werden einfach Nachweisen, daß diese projecticte Centrali- sation weder eine größere Sicherheit, noch weniger eine schnellere Be förderung der Pakete -c. als jetzt möglich machen kann, eben so we nig den jetzigen gewissermaßen beeilten Speditionen nach außen ent spricht, und der nicht unbeträchtliche Kostenaufwand, den Herr Flei scher selbst auf 5—6 Tausend Thaler anschlägt,—wein unnütz wäre. Was zuerst die vermehrte Sicherheit betrifft, so spricht sich der Plan nicht näher darüber aus; von einer Garantie der Anstalt für das Abgcliefcctc ist nicht die Rede, solche würde auch aus weiter unten angegebenen Gründen unmöglich seyn. Das von der Anstalt in Empfang zu Nehmende wären also 1) die Pakete und Journale aller Art von Seiten der hiesigen Verleger und Commissionaire, 2) die von auswärts ankommcnden Ballen. Punkt 1 anlangend würde die Anstalt nur in dem Falle eine Garantie und somit vermehrte Sicherheit gewähren, wenn sie über die an sie abgelieferten Pakete rc. nach Revidirung derselben, dem hiesi gen Ablieferer eine Quittung gäbe; da aber dadurch der Anstalt eine zu große Verantwortlichkeit einseitig aufgcbücdet würde, so würde sie in den Fall kommen, auch bei Ablieferung der Pakete w- an die Commissionaire sich Quittung über das Abzuliefccnde geben zu lassen. Das Zählen der Pakete rc-, das Anfertigen von Listen darüber vom Ablieferer, dann das Uebernehmen, Nachzählen und Revidiren von Seiten des Angestellten bei der Anstalt würde fast allein soviel Zeit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder