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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1944
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- 1944-12-16
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- 16.12.1944
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eher der wahrhaft moralische Mensch, der dahinter steht, der saubere bescheidene Charakter Gellerts, das ist besonders seine Sammlung von Oden und geistlichen Liedern, und das ist endlich und vor allem sein Fabel-Schatj. Seine „Fabeln und Erzählungen“, die Friedrich der Große mit hohem Lobe anerkannte und Chodowiecki illustriert hat, werden auch heute noch zitiert. Am 5. Dezember war der 125. Todestag des Grafen Friedrich Leo pold zu Stolberg. Seine Werke: Der „Freiheitsgesang aus dem 20. Jahr hundert“, das „Lied eines deutschen Knaben“ und die „Väterlichen Ge dichte“, die in den Freiheitskriegen entstanden, bezeugen seine pa triotische Gesinnung. Am 12. Dezember war der 125. Todestag von Ludwig Wieland. Im Jahre 1777 wurde Christoph Martin Wieland der Sohn Ludwig geboren. Ludwig Wieland studierte daun in Jena und Erlangen und war be geistert der romantischen Dichtungsart zugetan. Er schrieb Erzählungen und Dialoge, die sein Vater 1803 herausgab, Übersetzungen und imsi spiele. Auch beteiligte er sich publizistisch (Oppositions-Blätter) an frei heitlichen Bestrebungen. Der Geburtstag der „Dichterin Altweimars“, Helene Böhlau, jührte sich am 22. November zum fünfundachtzigsten Male. Die in Weimar ge borene Dichterin hat sich durch ihre lebendig geschriebenen Romane und Novellen ihr Gedächtnis besonders in der Frauenwelt bewahrt. Am bekanntesten sind ihre Ratsmädel- und Altweimarisdien Geschichten, die in ihren humorvollen, tief empfundenen Erlebnisschilderungen uns das Weimar Goethes mit seinen bürgerlich behäbigen Bewohnern, seinen idyllischen Winkeln und von vergnügt heiterem Leben erfüllten Gassen so lebendig vor Augen führen. Nicht umsonst erhielt die Verfasserin den Namen ..Dichterin Altweimars“. In den späteren Jahren, die sie von Weimar nach Konstantinopel und München führten, hat sie sich in ihren verschiedenen Romanen und Novellen diese Weimarer Atmosphäre er halten, wenn auch in manchen Büchern eine phantastische unwirkliche Welt aufleuehtet. Am 6. Dezember vor fünfundsiebzig Jahren wurde Rudolf Herzog, einer der vielgelescnstcir deutschen Autoren, in Barmen geboren. Seine Berufsarbeit begann mit journalistischer Tätigkeit in Hamburg und Ber lin, dann aber brach seine Begabung zu eigenem Schaffen durch und es ist bemerkenswert, daß Herzog von der Bühne ausging. Seine Beobach tungsgabe und Erfassung des Wesentlichen, seine knapp gefaßte Sprache und die spannend aufgebauten Szenen, namentlich seines Schauspiels „Condottieri“ u. a. machten seinen .Namen bekannt. Aber Herzog verfolgte diesen Weg nicht weiter, sondern wandte sich vom Theater der epischen Breite des Romans zu. Von seinen erfolgreichsten Werken seien u. a. „Die Wiskottens“, „Das große Heimweh“ und „Die Stoltenkamps und ihre Frauen“ genannt. An seinem siebzigsten Geburtstage wurde ihm vom Führer die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft ver liehen. Vor zwei Jahren ist Herzog in Rheinbreithach gestorben. Georg Queri, dessen Todestag sich am 21. November 1944 zum fünf undzwanzigsten Male jährte, ist im Reich nicht so bekannt wie sein Lands mann Ludwig Thoma. Seine Tätigkeit ging, nicht so sehr in die Weite und auch nicht in die Tiefe; sie blieb mehr auf die engere Heimat beschränkt. Queri, der 1879 in Frieding bei Andechs geboren wurde, war ein echter scharf und kantig geprägter Altbayer mit der ganzen fröhlichen Derbheit und dem unverwüstlichen Humor seiner ijaturfrohen Heimat. Sein Weg führte ihn über den Journalismus zur Schriftstellerei. Der lustige Queri (der immer froh und lustig war trotj schweren körperlichen Leidens) hat dann aus seiner genauen Kenntnis des Volkes und des Lebens in Bayern viele kleine Geschichten über dieses Volk und von seinem Leben geschrieben, scharf in der Beobachtune, genau in der Darstellung und bei glücklichster Verwendung des Mundartlichen. Als ein emsiger Samm ler von Schnurren und Schwänken ist ihm dabei manch wertvoller volks kundlicher Fund geglückt. Mit vierzig Jahren schon ist Georg Queri ge storben; am 24. November 1919 trug man ihn in Starnberg zu Grabe. Auf einem Lebensweg von siebenundachtzig Jahren konnte der zu Esrhlkam im bayrischen Wald 1832 geborene Erzähler und Dramatiker Maximilian Schmidt, genannt der Wald-Schmidt, zurückblicken, als er vor fünfundzwanzig Jahren am 8. Dezember 1919 in München starb. Seine gesammelten Schriften umfassen zweiunddreißig Bände, unter donen wir Dialcktgeschichte, humoristische Epik und Dramatik linden. Vieles davon spricht auch heute noch zu uns Menschen einer veränderten Zeit durch seinen gemütvollen Volkston und seine unbeschwerte Heiter keit. Durch seine lebensfrische Darstellung des Volkes und durch seine liebenswürdige Laune hat Schmidt die bayrische Heimat- und Theater literatur wesentlich bereichert. Geburtstage Der Schriftsteller Max Draun-Rühling, der durch Romane, Erzäh lungen, Märchenspiele und durch heimatgeschichtliche Forschungen aus der Pfalz und dem Saargebiet bekannt geworden ist, beging in diesen Tagen seinen siebzigsten Geburtstag. Paul Scliinitthenner, der Forscher, Offizier und Staatsmann, beging ain 2. Dezember seinen sechzigsten Geburtstag. Als junger aktiver Offi zier wurde er zum Großen Generalstab kommandiert und widmete sich erst nach seiner Verabschiedung dem Studium der Geschichte. Seine Habilitationsschrift behandelte die Geschichte des Kriegswesens. So be rief ihn die Heimatuniversität Heidelberg 1933 auf den neugeschaffenen Lehrstuhl und stellte ihm ein besonderes Institut zur Verfügung. Seit 1925 hatte Schmitthenner dem badischen Landtag angehört und wurde im Sommer 1933 als Staatsminister i.n das badische Kabinett berufen. Seit 1938 leitet er als Rektor die Universität Heidelberg und wurde 1940 zum Nachfolger des verstorbenen badischen Kultusministers ernannt. Seine Hauptwerke sind: „Krieg und Kriegführen im Wandel der Welt geschichte“, „Politik und Kriegführung in der neueren Geschichte“ und „Europäische Geschichte und Söldnertum“. In Hedersleben bei Quedlinburg wurde Paul Schaumburg, der sich später als Schriftsteller Paul Burg nannte, am 12. Dezember 1884 ge boren. Als Student in Halle wandte er sich dem Tagesschrifttum zu. Aus Akten, Archivalien und ungenütjten Quellen gestaltete er volkstüm liche Lebensbilder großer Deutscher als Vorbilder der Nation oder Pano ramen, in denen bedeutsame Persönlichkeiten lebendig vor den Leser treten. Paul Burg lebt in Magdeburg und befaßt zur Zeit sich mit stadt geschichtlichen Forschungen und Darstellungen. Der aus Bremen stammende, seit Jahrzehnten in Berlin lebende Lyriker Heinrich Noeren beging am 7. Dezember seinen sechzigsten Ge burtstag. Er ist erst spät als Lyriker öffentlich hervorgetreten. Seine oft liedhaften, sprachlich reifen Gedichte kamen vom Subjektiven immer mehr los und fanden in reifen Prägungen objektive Gestalt. Eine Reihe seiner Gedichte erschienen, von Arthur Johnson und anderen Künstlern illustriert, im „Kladderadatsch“, dessen ständiger Mitarbeiter er in den letjten Jahren wurde. Todesfälle Der dänische Lyriker Peter Alsted ist, achtzig Jahre alt, gestorben. Mit ihm gebt der letjte der Dichter aus der zweiten Hälfte des ver gangenen Jahrhunderts dahin, die im Stil Sten Blichers das Glück des Landlebens und Feld, Wald und Heide besangen — in volkstümlicher Form und mit echter tiefer Empfindung. Walter Hans Böse, der Dramaturg des Wiener Deutschen Volks theaters, ist bei einem Luftangriff gefallen. Böse ist auch als Autor mehrerer Dramen hervorgetreten, besonders sein Märchendrama ..Der getreue Ekkehard“ erregte starke Beachtung und ließ ihn als ^ine Hoff nung der Dramatiker-Jugend erscheinen. Der Dichter Max Halbe ist am 30. November im Alter von neun undsiebzig Jahren in Neu-Oetting bei München gestorben. Halbe, am 4. Oktober 1865 in Güttland bei Danzig als Sohn eines Gulsbesitjers ge boren, hat die Herkunft aus dem deutschen Osten, aus dem Grenzgebiet, in seinen Werken nie verleugnet. Außer als Dramatiker („Jugend“, „Der Strom“ und „Mutter Erde“) ist Halbe auch als kraftvoller Erzähler her vorgetreten. WaLher Lieclc, der Autor der Oper „Schwarzer Peter“ und mehrerer Filmdrehbücher (u. a. „Annelie“ und „Renate im Quartett“) ist am 21. November in Berlin gestorben. Bekannt geworden ist er ^iuch durch seine Tätigkeit als Schauspieler in Film und Theater (seine Größe be trug fast zwei Meter). Die Schriftstellerin Marie Scotta — ihr eigentlicher Name war Marie Freiin von Hutten zum Stolzenberg — ist im Alter von sicben- undsiebzig Jahren in Steinbach bei Lohr (Franken) i.n dem von Bal thasar Neumann erbauten Huttenschloß gestorben. Der junge Dichter Max Wegner in Holzwickede (Westfalen) ist einem tückischen Leiden erlegen. Mit ihm verliert das deutsche Schrift tum einen kämpferischen Dichter, der schon früh in der Hitler-Jugend die treibenden Kräfte fand, die seinem Schaffen den Weg wiesen. Max Wegner wurde am 26. Februar 1915 in Holzwickede geboren. Er lebte zunächst im Schwarzwald. Aber seine Sehnsucht galt immer den Wäl dern, Äckern, Flüssen und Städten der westfälischen Heimat. Fleischhack, Kurl: Einführung in die buchhändlerische Bibliographie. Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler 1944. 40 S Geheftet RM 1.50. Es handelt sich um einen erweiterten Sonderdruck aus dem seit längerer Zeit vergriffenen Buche „Buchhändlerische Katalogtechnik“. Das Heft enthält all das, was beispielsweise ein Lehrling über die buch händlerischen Bibliographien grundsätzlich wissen müßte. Ihre verschie denen Formen weiden beschrieben und auch in Probeseiten-vorgestellt. Ein Kapitel handelt von der Aufnahme und Ordnung der Titel. Ein ein leitender Abschnitt über die Vorläufer der heutigen Bibliographie gibt einiges zur geschichtlichen Entwicklung derselben. Neu sind auch die Hinweise auf die wichtigsten Sonderbibliographien für den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel. Die kleine Schrift sei allen Lehrlingen bestens empfohlen. G. Schönfelder Personalnachricht Am 20. Dezember wird Herr August Langer, Prokurist und stell vertretender Betriebsführer des Karl H. Bischoff Verlags in Wien—Ber lin fünfzig Jahre alt. Herr Langer leitet seit einer Reihe von Jahren vor allem die Herstellungsabteilung des Verlags in Wien. Hauptsdiriftleiter: Dr. Hellmuth LaugenLucher, Schömberg. — Stellvertr. d. Hauptschriftleiters: Georg v. Kommerstädt, Leipzig — Verantw. Anzeigen leiter: Walter Herfurth. Leipzig — Verlag: Verlag des Birsenvereios der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Postsdiließfadi 274/75. — Drude: Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdner Straße 11. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! 216 Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 84, Sonnabend, den 16. Dezember 1914
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