1815 73 1816 eingezeichnet steht in den Tafeln der Geschichte, Erfurt und alle seine Bewohner leben hoch!" Diesem Trinkspruche folgte lang anbaltender Beifall und Zubelruf aller Anwesen den. Am Abende war Ball im Schützcnhause, das man illuminirt hatte; auch wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Nicht uninteressant war auch die Ausstellung von Seltenheiten aus den Gebieten der Literatur und Kunst. Zum Gedächtniß der gegenwärtigen Festfeier dienen die von Ehrhard geprägte Münze und das von 20 Kunstbeilagen begleitete, von I. I. Uckermann gedruckte „Erfurl-Thüringschc Gedenkbuch." Das Fest hat vollkommen das gewahrt, was das Programm in sehr bescheidener Weise versprach, nämlich ungetrübte Freude, friedlichen und fröhlichen Genuß und eine wohlthucndc Erin nerung. Es dürfte aber von viel höherer Bedeutung und ungleich crgebniß- und vielleicht auch folgenreicher erscheinen, wenn man erwägt, daß unsere Stadt mit der Feier des Gu- tenbergfestcs ganz Preußen als die erste Stadt vocangcht, und daß deshalb der Geist, in welchem man liier das Fest gefeiert, und der höhere Sinn, den man damit in Verbindung gebracht, bei den spater nachfolgenden Städten gewiß Nacheiferung finden werde. Ein Katalog der dramatischen Literatur. Herr L. Fernbach zuu. in Berlin hat jetzt den zweiten Band seines „wohlunterrichteten Theaterfreundes" hcrausge- gcbcn *). Dieser enthält ein Verzeichniß sämmtlicher von 1830 bis 1839 erschienenen deutschen dramatischen Schriften nebst Angabe der Verfasser, Verleger und Preise, mit Hinweisung der Gesammtausgabcn, Almanache und anderer Sammlungen, wo die einzelnen Stücke zu finden sind. Gewiß jeder Sortiments händler bat wohl schon die Erfahrung gemacht, daß dasAufsu- chen eines Schauspiels oft so zeitraubend als erfolglos war, und darum ist es wohl dankend anzuerkcnnen, daß Herrr Fernbach eine so mühevolle Arbeit unternommen, wovon das vorliegende *) Der erste Band erschien 1830 und enhält die dramati schen Schriften, welche von 1740 bis 1829 erschienen sind. Je der Band kostet 12 g-f. netto. Veczcichniß Zeugniß ablegt. Zn der Vorrede zu dem zweiten Bande klagt Herr Fecnbach, daß trotz wiederholter Bitten viele Verlagshandlungen ihn nicht dergestalt durch Einsendung der nöthigen Materialien unterstützt haben, wie es das Interesse der Sache, als auch das Interesse jedes Verlegers erheischt hätte und aus diesem Grunde glaubt er die Nachsicht in Anspruch nehmen zu dürfen. Indem wir nun die Sortinientshändler und Inhaber von Leihbibliotheken auf diesen Katalog aufmerksam machen wol len, können wir eine Bemerkung nicht unterdrücken. Wir sind nämlich der Meinung, Herr Fernbach hätte weit besser gethan, wenn er nicht einen so unpassenden, wir möchten bei nahe sagen, abgeschmackten Titel gewählt hätte; wer erwartet unter dem Titel „Der wohlunterrichtete Theaterfreund" einen Katalog aller im Druck erschienenen Theaterstücke? d. Entgegnung. Der Correspondenz-Artikel: „Berlin" in Nr. 70 dieses Blattes, betreffend die zu erwartende hiesige Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst, ist voller Unwahrheit. Es bedürfte nur des Drucks der Actenstücke, um diese und jede ähnliche Mitthcilung in andern Zeitschriften zu entkräften; ich weiß aber, daß ich der Würde des Festes und der zu hoffenden Einigkeit bei demselben mich vorläufig als Opfer preisgcben muß. Ich kann dies um so eher, da ich im begründeten Be wußtsein bin, meine Pflicht gethan zu haben und noch zu thun, wenn ich auch dabei empfinde, daß cs, nach achtmonat lichen Mühen und Arbeiten, meine höchste Belohnung sein würde, wenn nur Jemand aufträte, der meine, mir durch Wahl übertragene Stelle bei dieser Angelegenheit übernehmen wollte; was, obwohl ich es mehrmals laut wünschte, niemals der Fall war und auch jetzt noch nicht ist. Berlin, den 6. August 1840. 8. 1V. Dubitz. Verantwortlicher Redacteur: G. Wigand. 6 e k a n ir t in a ch u n g e n. Bücher, Musikalien u. s. w. unter der Presse. s4008.s Das Taschenbuch Rosen nnd Vergißmeinnicht 1841. geb. ü 2z Thlr. erscheint zu gewohnter Zeit, nur gebunden, in Leipziger Michaelis-Messe. Alle verehrten Buch- und Kunsthandlungen, mit welchen ich die Ehre habe, in Verbindung zu stehen, werden dasselbe nach Verhälln ß ihres vorjährigen Absatzes durch schnelle gleichzeitige Ablieferung erhalten. Handlungen, mit denen ich in keiner Verbindung stehe, ersuche ich, ihren Bedarf gegen baare Zahlung unter erhöhtem Rabatt zu beziehen. Leipzig, im August 1840. F. A. Leo