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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1840-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1840
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- Deutsch
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1305 55 1306 dert ihrcm eigenen Nichts zu überlasscn, und ihnen den Schild der Verachtung vorzuhaltcn; wenn aber Herr Kunze seine Stimme auch gegen meine merkantilischen Verhältnisse und meine Stellung zum Verkehr zu erheben wagt, so bin ich es mir und allen meinen Herrn Collcgcn schuldig, den Handschuh, welchen mir Herr Kunze vorgcworsen hat, aufzunchmcn und ihm mit Thatsachcn nach Gebühr zu antworten. Am 1. Oktober 1838 wurde ich Eigcnthümer des bis da hin von Herrn Kunze geführten Sortimcntsgcschäftcs. In dem Artikel 3 der über den Kauf von dem hiesige» Notar Herrn Ilr. Klein errichteten Urkunde heißt es wörtlich: „Herr Fa der übernimmt die Verbindlichkeit, zur Ostcr- „messe 1839 mit den rcspectiven Verlagsbuchhandlungen für die von „denselben seit dem ersten Januar 1838 erhaltenen Waarcnscn- „dungen abzurechncn. Herr Kunze hat rücksichtlich der „von ihm bis zum lc tz tverflo sse n en ersten Octo- „bcr 1838 verkauften Gegenstände zur Ostcr- „messe 1839 mit Herrn Faber sich zu berechnen." Demzufolge ersuchte ich Herrn Kunze vier Wochen vor Ostern 1839 durch Rcgulirung seiner Bücher mich in den Stand zu setzen, meinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Da aber Herr- Kunze zu jener Periode die Buchhändler-Conti aus den frü Heren Ja hren noch nicht einmal abgeschlos sen hatte, so war die Aufstellung einer Zahlungslistc pro 1838 eine absolute Unmöglichkeit- — Um nicht über Gebühr die Nach sicht der verchrlichen Herrn Verleger in Anspruch nehmen zu müssen, drang ich in Herrn Kunze, gemeinschaftlich mit mir Abschlagszahlungen an die norddeutschen Handlungen zu leisten, was im Juni 1839 auch geschah. — Daß diese Verhältnisse für mcin Geschäft nicht vorthcilhast sein konnten, versteht sich von selbst. Zu wiederholte» Malen machte ich Herrn Kunze den Vorschlag, selbst für ihn die Rechnungen zu ordnen, oder ihn durch einen Gehülfcn zur Beschleunigung der Abrechnung zu un terstützen. Endlich in den ersten Tagen des lctztvcr fl of fenen Märzes übergab mir Herr Kunze eine Auseinander setzung und Zahlungsliste der norddeutschen Handlungen, unter der sonderbaren Aumuthung, ohne weitere Revision diese einseitig von und für Herrn Kunze gestellte Aahlungsliste zu saldiren. Meine Erklärung an Herrn Kunze war folgende: „ich würde augenblicklich nachRevision der Conti und sobald er seinen Beitrag laut Contract gestellt habe, die Liste in Leipzig zahlen lassen." Herr Kunze hoffte hierauf mich durch Drohungen und verletzende Briefe, welche ich als Beweise seiner ganz besonder» Freundlichkeit und Artigkeit in meinem Pulte aufbcwahre, zur schncllen Zahlung der ungeprüften Restsaldis zu bestimmen, er schwerte mir zugleich auf der andern Seite dadurch die Revision der Conti, daß er aller meiner Gesuche ungeachtet seine norddeut schen Bücher mir stets vorenthiclt, während ich ihm selbst die meinigen auf sein Zimmer gesendet und ihm mehrere Monate lang zur ungestörten Benutzung überlassen hatte. Rur langsam konnte daher auf dem Zimmer des Herrn Kunze durch meinen Gehülfcn eine mühevolle Revision der mangelhaften Aufstellung! vorgcnommcn werden, deren Ergcbniß eine Menge von Differen zen war, über die ich mich mit Herrn Kunze bis zur Stunde nicht zu einigen vermag, und welche ich durch Schiedsrichter entscheiden zu lassen ihm vergeblich den Vorschlag machte. Nach Herrn Kunze's Liste schuldet das gemeinschaftliche Conto noch oircn 680,^. ich bin hieran mit 325,^. bethciligt*). Herr Kunze wollte anfänglich nur einige Thaler, später 108,^. l die ich für ihn zu zahlen hätte, schulden. Herr Kunze hat, wie dicß der Contract fordert, seinen Anthcil mir zu ver güten, was zu thun, er sich bis in die letzten Tage verflossenen Aprils hartnäckig weigerte. Auffallend mußte es daher sein, daß Herr Kunze plötzlich am 28. April sich zur Zahlung von *) Auf Verlangen des Herrn Fabcr bescheinige hiermit der Wahrheit gemäß, daß sein Casscbcstand bei mir obige 325,^. noch überstiegen und überhaupt stets hinreichend gewesen ist, seine Zah lungsaufträge ausführen zu können. I. A. Barth. 120 ,/!. bereit erkearre. Die Motive zu seiner Sinnesänderung wurden mir aber klar, als ich das fragliche Inserat vom I.Mai 1840 las, worin er mit so vieler Selbstgefälligkeit sich seiner angeblichen Pünktlichkeit in Erfüllung von Verbindlichkeiten be rühmt. Herr Kunze! wo blieb denn Ihre vielbckanntc Ge wandtheit und Ilcberlegung, als Sic dicß thaten? — Sic erklär ten mir ihre Bereitwilligkeit zur Zahlung erst alsdann, nachdem Sie schon bereits Ihr hübsches Artikelchcn, worin Sic mit dieser Bereitwilligkeit so viel zu coquettircn suchen, nach Leipzig zum Drucke gesandt hatten. Das hätten Sie doch feiner anlcgcn können. Die süddeutschen Zahlungen 1838 wurde», wie Herr Kunze meldet, größrcnthcils durch Wechsel im Sommer 1839 ^ erledigt, die gemeinschaftlich gezahlt wurden. Eine Aufstellung der Abrechnung erhielt ich am 11. September 1839. Der Re vision dieser Rechnung konnte ich mich wegen dringender in diese Zeit fallender anderer Arbeiten nicht ausschließlich widmen. Erst am 28. Oktober war ich im Stande, die Liste der, wie Herr Kunze selbst sagt, unbedeutenden Restzahlungen nach Frankfurt zu senden, nachdem ich die erforderliche Deckung, die nachweislich monatelang müßig bei mirgclcgen, bereits am 14. Okto ber der löblichen Hermann 'schcn Buchhandlung Übermacht hatte, An diese zahlte ich mehr, als meine Beitrags-Quote mir aufcr- lcgie. Hiermit war die süddeutsche Rechnung erledigt. Aber wo blieb denn ihre Wahrheitsliebe, mein Herr Kunze, als Sie die Feder entsetzten, um Ihren hännschcn Ausfall gegen mich nieder zu schreiben ? Sie sagen den Herren College», dass Tie einmal auS Gefälligkeit einen Wechsel von Il7 >^. ISi f«i- ,„ich cingclöst hätten, und beschuldigen mich der Indclicatcsse, indem Tic weiter behaup ten, ich hätte bis jetzt noch nicht die geringste Lust bezeugt, Sic für Ihre Gefälligkeit schadlos zu halten. Dieser Wcchsclgcschichtc wird »ach Ihrer Darstellung Niemand Glauben bcimcsscn, den» Jedermann, der Sic kennt, weis;, Vast Sic aus Gefälligkeit keinen Wechsel cinloscn. Herr F. A. Brockhaus gab im Sommer 1839, da die diesem Herrn geleistete ä Oonto-Zahlung gering war, zwei Wechsel auf das gemeinschaftliche Conto 1838, allerdings aber unter meiner Firma, ab. Ich löste den ersten Wechsel im Betrag von 120 im August 1839 ein; bei Eintreffen des zweiten wurde ich durch Unpäßlichkeit in Darmstadt zurückgchalte», und Herr Kunze löste diesen, wie er selbst in einem Schreiben an mich angiebt, als seinen Beitrag ein, wozu Herr Kunze überdicß contractlich verbunden war, und habe ich die betreffende von Herrn Kunze geschriebene Abrechnung in Händen. — Ucbri- gens löste ich zu derselben Zeit ebenfalls Wechsel, die auf Herrn Kunze's Namen liefen, ein, da diese, wie obiger Wechsel, nur das gemeinschaftliche Geschäft betrafen. Die Be lege hierzu habe ich in Händen. An diese von Herrn Kunze entstellte Wcchsclgcschichtc reihen sich in seinem Inse rate noch andere Märchen, welche zu widerlegen unter meiner Würde ist. Möge jeder Unbefangene die Frage aufstcllcn: aus welcher Absicht konnte Herr Kunze alte, abgemachte Sachen, wie die süddeutschen Rcchnungsangelcgcnheiten noch einmal in Anre gung bringen? Was ist die Tendenz seines ganzen Angriffs ge gen mich? Was prahlt Herr Kunze so unnöthig mit Pünkt lichkeit in Erfüllung seiner Pflichten? Bat Herr Kunze nicht im Jahre 1837, weil sein Gchülfc, im Jahre 1838, weiter persönlich krank wäre, zurOstcrmcßzeit um Nachsicht? — Habe ich nicht meine Bereitwilligkeit zu zahlen, dadurch bewiesen, daß ich Octbr. 1839 aus eigenem Antriebe Jedem A des Saldos nach seinem Buche auf Treu und Glauben anbot? War ich cs nicht, welcher im Juni 1839 Herrn Kunze zur Leistung von ü Onto-Zahlungen auffordcrn mußte? Aus welcher Ursache verschweigt Herr Kunze seine contractlichc Verbindlichkeit, mit mir sich zu berechnen? Warum ging Herr Kunze nicht auf Erledigung der Differenzen durch Schiedsrichter-Spruch ein? Warum legte Herr Kunze cine Pflicht, seinen Beitrag an Wechsel des Herrn Bro ckhaus zu zahlen, als Privatsachc aus?
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