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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1840-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1840
- Sprache
- Deutsch
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1703 69 1704 men müssen, nicht nur nichts gewinnen kann, sondern durch ausgebliebenc Zahlungen auch oft zu cffectivcm Schaden kom men muß, braucht wohl nicht weiter belegt und bewiesen zu werden. Was ist nun die Folge dieser kargen Pcocen- tuation? Daß der Ungar. Buchhändler den akademischen Verlag 1.) in der Provinz entweder gar nicht oder nur zum Nothbedarf auf dem Lager hält; 2.) nie zur Ansicht verschickt und sich in gar keiner Art für den Absatz interessirt, diese Bücher daher 3.) nur auf ausdrückliches Verlangen oder nur ausnahmsweise besorgt; 4.) bei ähnlichen Artikeln andere, oft gehaltlosere Bücher mehr empfiehlt und abzusetzen trachtet. Ein solches Verfahren kann aber dem Buchhändler, den sein Geschäft ernähren soll, nicht verargt werden und nur der Patriot kann anders handeln. Erreicht nun die gcl. Gesell schaft bei so gestellten Verhältnissen ihren hohen Zweck? die Aufgabe, ihren Büchern die weitmöglichste Verbreitung im Volke zu verschaffen? Gewiß nicht! und ich kann den Wunsch nicht blos als Buchhändler, sondern auch als Freund der va terländischen Sprache und Literatur nicht verhehlen, diesem Mißverhältnisse, dieser verfehlten Maßregel, durch zweckmä ßige und vernünftige Anordnungen von Seilen der gelehrten Gesellschaft ehestens abgeholfen zu sehen, damit die bohe Aufgabe, welche die großmülhigen Begründer der Gesellschaft im Auge hatten, nicht aus einseitige Weise gelöst werde. E. in Oder-Ungarn. I. B. Schleudere! in Rheinhcsscn. Cominenta r. In Nr. 62 des Börsenblattes findet sich die Mittheilung „eines Freundes der alten Ordnung": „Schleu- derei in Rheinhessen" überschricben, zu deren richtiger Würdi gung ein kleiner Eommcntar nicht unnöthig erscheinen dürfte, damit der Freund der alten Ordnung in Zukunft mit etwas mehr Ueberlegung handle, bevor ec glaubt, berechtigt zu sein, einer Handlung das Prädikat „solide" entziehen zu dürfen. Die X. V. 2'sche Buchhandlung in M. erließ den 8. Febr. d. I. folgendes Eircular an die Geistlichen der Provinz Rheinhcssen: „Bezug nehmend auf das verchrlichc Ausschrei - bcn des Großh. Hess. Superintendenten für d. Provinz Rheinhessen, Hrn. vr IV., erlaubeich mir, Ew. Hochw. nach träglich zu bemerken, daß ich durch den Bezug des badi schen evangel. Katechismus in größeren Quantitäten in den Stand gesetzt bin, den Ihnen bereits bemerkten Preis für das gebundene Erpl. auf 15 Tr. zu ermäß igcn, zu welchem Preise das Buch rc. rc." *). In gedachtem Ausschreiben meldete Hr. Superintendent 9r. X. den Geistlichen der Provinz die Einführung des Kate chismus mit dem Bemerken, die X. 5?. 2'schc Handl. habe sich erboten, den Katechismus gut gebunden zu dem Preise von 18 Tr. pr. Exepl. zu liefern. Auf dieses Ausschreiben hin theilten verschiedene Geistliche der Prov. Rheinhessen der X. V. 2'schen Buchh. in M. einen Brief der A'schen Hof- buchh. der jenseitigen Provinz mit, worin dieselbe den *) Auf den Wunsch des Herrn Einsenders bezeugt die Re daktion des Börsenblattes, daß die Abschrift mit dem unterm L- Febr. erlassenen gedruckten Circular übereinstimmt. Katechismus zu 15 Lr. offerirt, und fragten zugleich an, ob nur die ässchc Hofbuchh. im Stande sei, diese Bedingungen zu gewähren. Da cs schon mehrfach vorgekommen war, daß die A'sche Hofbuchh. bei Einführung neuer, für das Großherzogthum be stimmter Schulbücher, Karten ic., die nicht in ihrem Verlage erschienen waren, in der Landeszeitung vorzugsweise als die jenige bezeichnet wurde, durch welche diese Gegenstände zu be ziehen, so durste bei den Geistlichen und Schullehrern d. Pr- Rheinh. leicht der Glaube entstehen, die A'sche Hofbuchh. müsse denn doch wohl im Stande sein, vortheilhaftcre Bedin gungen als die Handlungen der Pr. Rheinh. zu gewähren. Um nun wenigstens einmal vom Gegenrheil zu überzeugen, er ließ die X. X. 2'sche Buchh. gedachtes obiges Eircular, und erlaubt sich nunmehr bei dem „Freunde der alten Ordnung" die Anfrage, was wohl er unter bewandten Umständen gelhan haben würde, und ob ec auch jetzt noch der Meinung ist, die X. X. 2'sche Hofbuch, habe als eine unsolide agirt? Vielleicht hätte er die 1000 Et-, die auf dem Lager lagen, um den Grundsätzen der allen Ordnung nicht untreu zu werden, als Maculatur verkauft? Correspondenz-Nachricht. Prcßburg. Ein Ungar, Namens Joseph von Kliegel hat eine Setz-und Ab l eg ema sch ine erfunden. Bis jetzt sind erst die Modelle vollendet. Zu wirklicher Ausführung derselben ist ein Capital mittelst Ereirung von Acticn ü 10 fl. E.M. herbcigeschafft worden. Graf Ludwig Bathyanyi hat sich der Leitung dieses Actien-Vereins unterzogen. Bin nen 18 Monaten sollen die Maschinen vollendet sein. Zuerst soll der Erfinder die Ablege- und Sortirmaschine bauen. Herr v. Kliegel hat sich verpflichtet, einen Bogen Ciceroschrift läng stens in 1^ Stunde abzulegen, ohne irgend menschliche Hülfe dabei in Anspruch zu nehmen, da ein Uhrwerk das Ganze in Bewegung setzt: Es können demnach 16 Bogen täglich abge legt werden. Mit dieser Maschine steht die Schnellsetzma- schine in engster Verbindung, denn es werden immer die mit Lettern angefüllten Kästen von jener weg unter diese gebracht. Die Setzmaschine hat eine Claviatur, gleich dem Pianoforte, die vom Setzer gespielt werden muß. Der Erfinder behauptet, daß fast eben so schnell gesetzt werden kann, als man spricht, Selbst ein langsamer ungeübter Setzer kann einen Bogen aus der Cicero in 1 ^ Stunde setzen, und er hat dazu nur die Hülfe eines Kindes nölhig. M i s c e l l e. In der Leipziger Allgem. Zeitung vom 25. Juli wird in einem qrößern Aufsätze der Schattenseiten der Gutenbcrgsfeier Erwähnung gethan. Drei Momente sind cs, die der Ver fasser jenes Aufsatzes besonders heraushcbt: Erstens, der Vor fall in Straßburg, wo einige Fanatiker darauf drangen, daß das Bildniß Luther's von dem Standbildc Gutenberg's entfernt werden mußte; zweitens, die Rede des berühmten Professors Hermann, gehalten während der akademischen Feierlichkeit am 25. Juni in der Universitäts-Aula zu Leipzig, und drittens, das laut gewordene Unkcngetön „ stumpfsinniger Pietisten" in Leipzig.
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