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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1840-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1840
- Sprache
- Deutsch
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2695 102 2696 ein vollkommen feines Mehlpulvcr darstellte. Mit Wasser abgelöscht und zu einem dünnen Brei mit dem Spatel verar beitet, wird er ohne Verweilen, weil er schnell erhärtet, auf die Platte gebracht und gleichmäßig vertheilt. Durch Klopfen der Platte auf der flachen Hand verliert er dann alle Uneben heiten und bildet eine vollkommen glatte Oberfläche. Wenn derGypö getrocknet ist, was in längstens 24 Stunden geschieht und durch Anwendung von gelinder Wärme auch früher bewerk stelligt werden kann, so kann man zum Graviren schreiten. Je feiner er gemahlen und gerieben war und je gleichmä ßiger er mit dem Wasser sich mischte, um desto fester wird er stehen, um desto weicher und geschmeidiger wird er bei der Bearbeitung sich zeigen. Ich habe mehre Mischungen versucht, um dem Uebcrguß das Spröde zu benehmen, was er immer noch hat, und ihm mit dem Metall noch genauer, als es bisher gelungen ist, zu verbinden, damit alles Aus- und Abspringen bei feinen Schraffirungen ganz vermieden werde, allein cs hat sich nur ein Zusatz von Schlcmmkreide bewahrt gefunden. Vielleicht gelingt es einem Andern eine Masse zu erfinden, die Alles vollkommen leistet, was man nur wünschen kmm, die ganz fest an dem Metall haftet, die feinste Bearbeitung leidet und dabei im Gusse feststeht. Die Bearbeitung der so vorgcrichtetcn Platten geschieht mit sehr einfachen Instrumenten. Die zu copirende Zeich nung wird auf der Platte so befestigt, daß sie sich nicht ver schiebt und mit einem stumpfen Griffel werden nun alle Um risse und Hauptpartien derselben so übergangen, daß ein Ein druck davon im Gypsc zurückbleibt. Hierauf wird sic in allen ihren Theilcn mit einem scharfen stählernen Grabstichel in den Gyps cingegraben, wobei man genau darauf zu sehen hat, daß jede, auch die feinste Linie bis auf dieMetallplatte geführt wird. Am geeignetsten zeigte sich bis jetzt eine Act Hohlsti- chcl, welcher in eine feine Spitze auslaufend zwei scharfe Sci- tcnwände hat, die den Gyps auf beiden Seiten durchschnciden und hinwcgnchme», so daß keine das Ausspringcn der näch sten stehen gebliebenen Kämme oder Wände verursachende Pressung erfolgen kann. Zu den feinsten Partien ist eine drei kantige Radiernadel am zweckmäßigsten. Wenn etwas aus- gcsprungen oder sonst verfehlt und unrichtig wiedergegcbcn worden ist, so kann dies sehr leicht verbessert werden, indem man mit einem Pinsel flüssige Gypsmassc von neuem auftcägt, welche man, um sie haltbarer zu machen, mit e:was aufge löstem arabischen Gummi oder dünnem Lcimwasser versetzt. Auf diese Weise kann man auch die feinsten Schraffirungen ausführen, indem man die betreffende Partie ganz aussticht und ihr einen solchen dünnen Ueberzug gicbt, der sich weit leichter als der dickere Ueberguß bearbeiten läßt. Die so vorgerichtetc Platte wird in einen Gußkasten ge bracht, der aus zwei gußeisernen oder messingnen, allenfalls mich aus schmiedeeisernen Platten besteht, dessen Ecnstruclion aber zu beschreiben nicht nöthig ist, da er nur dadurch von den beim Slereotypircn angewendetcn, hinlänglich bekannten, abweicht, daß die Oeffnung desselben und der in diese pas sende Rahmen ein viel geringeres Volumen, etwa nur von 2 bis 2^ Linien, haben dürfen. Zum Material ist jede zum Stcreotypiren brauchbare Masse anwendbar: altes Lctternzeug mit etwas Blei versetzt ist vom Vers, bis jetzt dazu angcwendet worden. Der Guß gelingt stets vollkommen, wenn, bei Beobachtung der übrigen kleinen Vortheile, der Gußkasten, der sehr genau schließen muß, ans Feuer gestellt und so bedeutend erhitzt wird , daß das flüs sige, ebenfalls einer hinreichenden Hitze ausgcsetzteMetall, nach gemachtem Gusse noch eine oder einige Minuten in diesem Zu stande im Gußkasten steht- Nach dem Erkalten wird dieser aufgeschlagen, die gegossene Metalltafel herausgenommen, mit einer Bürste gereinigt, an den Seiten mit einem Hobel be hobelt und auf ein der Schrifthöhe entsprechendes Klötzchen befestigt. Wenn noch etwas daran mangelhaft ist, diese oder jene Linie mit einer andern sich verläuft, oder gar etwas aus- gebliebcn ist, so kann dies jetzt immer noch verbessert werden, wenn man mit einem Grabstichel, einem kleinen Meißel und andern geeigneten Instrumenten, die man sich nach oem Bc- dürfniß leicht selbst feilen und schleifen kann, das Zuviel weg nimmt, die Linien und leeren Zwischenräume vertieft und das Fehlende ersetzt, indem man mit einem Bohrer die Tafel durch bohrt und das nöthige Stück Masse hineinfügt. Die beschriebene Manier der Vervielfältigung bildlicher Gegenstände leistet dasselbe, was der Holzschnitt, und es wird in ihr bei sorgfältiger Behandlung durch eine feste, geübte Hand alles das gypsographisch auSgefübrt werden können, was der Ziylographie auszuführcn möglich ist. Vollkommen ausrei chend ist sie aber in ihrer jetzigen Begründung schon zu Dar stellung aller einfachen Strich- und Eonturzeichnungen, bei denen es nicht auf eine künstlerisch vollendete Ausführung, son dern nur darauf ankommt, eine graphische Ansicht des Ge genstandes zu geben, als da sind: mathematische Figuren, Situationspläne, Ehartcn, Sigeln, Wappen, Gebäude, Al- tcrthümcr u. dgl. Dabei hat man den Vorzug, daß man die Zeichnung nicht verkehrtauf der Platte darstellen darf, daß man des mühsamen Aussparens und Ausstechens überhoben ist und sehr schnell arbeiten kann, daß man jeden Fehler sogleich verbessern kann, daß man bei der Arbeit nur weniger einfa cher Instrumente bedarf, und daß Jeder, der zeichnet und eine sichere Hand hat, fick ihrer zu bedienen im Stande ist. Der ganze dazu gehörige Apparat ist mit so unbedeutenden Kosten anzuschaffen und erfordert so wenige Vorrichtungen, daß er nicht nur in jeder Druckerei, sondern auch in jedem Privathause vorhanden sein und gebraucht werden kann. Leopold Haupt, Sccretaic der ober!.Gesellschaft d. Wissenschaften. M i s c c l l e n. Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sind auf Befehl des Königs von Preußen durch den Minister Eichhorn eingeladen worden, nach Berlin zu kommen und dort ihrer Wissenschaft zu leben. Vorläufig steht cs Jacob Grimm als Mitglied der Akademie frei, Vorlesungen an der Universität zu halten, und für Wilhelm Grimm — heißt es in der Ein ladung —- werde sich ein angemessener Wirkungskreis bald schaffen lassen, auch wolle Se. Majestät die äußeren Verhält nisse zur Zufriedenheit beider Brüder ordnen. Die Eölncr Zeitung begleitet diese Nachricht mit folgenden Worten: „Dank unserem Könige, wohl uns, wohl unserem deutschen Vatsr- lande, daß einer der edelsten Deutschen, daß ein Mann, wahr haft integer vitae, die Zierde deutscher Wissenschaft, einen neuen Wirkungskreis gefunden hat, in welchem ec unstc theu--
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