Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1841
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18410202
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184102027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18410202
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1841
- Monat1841-02
- Tag1841-02-02
- Monat1841-02
- Jahr1841
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
203 10 204 gegründete und durch eine hier bereits bestehende derartige Anstalt für Handlungsgehilfen entbehrlich erscheine, sodann aber, indem er bemerkte, daß die Zinsen von einem solchen Eapitale doch zu geringfügig erschienen, die Verwendung, zu dem von ihm vorgeschlagencn Zwecke aber jedenfalls zweck mäßiger, wohlthätiger wirkend und für die Bewilligenden genugthucnder sein werde. Uebrigcns lasse sich auch der von dem Comite im Auge gehabte Zweck erreichen, wenn die Generalversammlung die Deputation ermächtige, in verkom menden Fallen aus der Vcreins-Easse Unterstützungen bis zu einer gewissen Summe zu bewilligen. Diese beiden An träge fanden vielfache Unterstützung, namentlich von einigen Mitgliedern des Festcomite, und wurden endlich von der überwiegendsten Majorität angenommen. Hierauf wurde von dem jetzigen Rcdacteur dieser Blätter die Gründung einer höheren Lehr- und Unterrichts-Anstalt für Zöglinge des Buchhandels in Anregung gebracht. Es wurde von demselben bemerkt, daß durch die Aufsätze und Erörterungen, die in dieser Beziehung im Börsenblatt«! in der jüngsten Zeit mitgctheilt worden seien, sich wohl bei jeden eine Meinung gebildet habe und aus diesem Grunde eine Dis kussion über das Wünschenswerthe einer solchen Anstalt überflüssig erscheinen müsse; er beantrage daher, in der Voraussetzung, daß die Majorität die Realisirung einer der artigen Idee wünsche, eine Commission zu wählen, die sich über die Modalität der Ausführung berathe, einen Plan zu einer solchen Anstalt ausarbeite und von dem Resultate seiner Zeit dem Grcmio Rechenschaft ablege. Man fand mancher lei Bedenken, diesem Anträge zu folgen, hielt es vielmehr für geeignet, den Antragsteller zu ersuchen, in Gemeinschaft mit einigen Mitgliedern, die er für die Sache gewinnen könne, weitere Berarhungen zu pflegen, einen Plan zu einer derar tigen Anstalt auszuarbeiten und alsdann den Gegenstand neuerdings vor die Generalversammlung zu bringen. Bevor er sich dazu geneigt erklärte, sprach er den Wunsch aus, man möge sich wenigstens dahin «äußern, ob man die Sache für so wichtig halte, daß ein ferneres Arbeiten nicht vergeblich er scheine. Eine in dieser Hinsicht von dem Vorsitzenden gestellte Frage, ob die Generalversammlung sich dergestalt für ein solches Projekt interessire, daß sic die Realisirung desselben wünsche, wurde von der überwiegendsten Majorität bejaht. Das Resultat der am Schlüsse der Versammlung vor genommenen Wahl ist bereits im amtlichen Theile der vori gen Nummer des Börsenblattes bekannt gemacht. Zur Begutachtung. Die Herren College», namentlich die Veteranen unserer Duchhändlerwclt, deren Stimmen sich einer besonderen Hal tung erfreuen, werden ersucht, ihre Ansichten über nachste henden Fall in diesen Blättern auszusprechen. Eine der bedeutendsten Verlags- und Sortimentshand lungen Berlins verlegt ein Schulbuch. Einer «anderen Buch handlung werden von einem Privatmann nicht unbedeutende Bestellungen aus gedachtes Buch gegeben, die Exemplare vom Verleger verlangt, die erste Partie geliefert. Bei dem zweiten Verlangen einer Anzahl Exemplare überzeugt sich der Verleger, daß es wohl vortheilhaster sei, der Privatmann käme selbst zu ihm, und verweigert deshalb die Auslieferung der Exemplare, mit dem Bescheid: das Buch sei be reits vergriffen. Dem Kunden wird solcher Bescheid gegeben; dieser, damit nicht zufrieden, geht in die Verlags handlung, um sich zu erkundigen, ob dem so sei; hier erhält er zur Antwort, daß ihm noch so viel Exemplare, als er wünsche, zu Dienst ständen. Nun wendet er sich abermals an seinen Buchhändler und spricht sein Be fremden darüber aus, daß dieser seine Bestellung nicht zu effectuiren im Stande sei. Ein nochmaliges Anfragen nach Exemplaren beim Verleger erfolgt — dieselbe Antwort. Nun bleibt dem Besteller kein anderer Weg, als der vom Verleger so dringend gewünschte und so despotisch vorge- schriebcne. Ec fordert die Exemplare direct von diesem, erhält dieselben und die Bemerkung, daß er mehr erhallen könne, wenn er noch Bedarf haben sollte! Dieser Fall wiederholte sich in Jahresfrist, und so sehen wir eine der ältesten und berühmtesten Buchhandlungen Berlins handeln, die freilich s o zu handeln die Macht in Händen hat, ob cs aber collegialisch, ja ob es rechtlich ge handelt ist, das sei der Einsicht und dem Aussprüche ehrcn- werthcr College» überlassen. Berlin, im Januar 1841. A. Vermischte Nachrichten» Eine der neuesten Nummern des schwäbischen Merkurs bringt folgende Mittheilung: „Die Unterzeichneten Buch handlungen machen hiermit ihren vcrehrlichcn Abnehmern die Anzeige, daß die Erleichterungen, welche dem Verkehr in neuerer Zeit zu Theil geworden sind, sie in Stand setzen, bei in Norddeutschland erschienenen Büchern von heute an den Thaler zu 1 fl. 45 kr. zu berechnen, wobei die bisheri gen Vergünstigungen von den Ladenpreisen nord- und süd deutscher Artikel bei portofreier, baarer Zahlung, oder Berich tigung der Jahresrechnungen zu gehöriger Zeit, ebenfalls stattfinden." Unterzeichnet haben sämmtlichc Stuttgarter, Tübinger und Ludwigsburger Handlungen, denen einige Tage später auch noch die Heilbronner beigctretcn sind, Herr Nast mit der Bemerkung, daß er nicht gesonnen sei, nur 1 fl. 45 kr. zu nehmen, wenn die norddeutschen Verleger selbst den Thaler schon in 1 fl. 48 kr. reducirt hätten (?). Wo ein Schritt zum Bessern geschieht, da soll nicht un tersucht werden, welche Gründe zu diesem Schritte Veran lassung gaben. Wir wollen uns der Besserung freuen, und können darum den Stuttgarter Handlungen nur Glück wün schen, daß sie die alte Unsitte, welche im übrigen Theile von Süddeutschland schon seit Jahrzehnten geschwunden war, nun ebenfalls von sich geworfen haben. Solche Selbstentäußer ung beweist am besten, daß es den Stuttgarter Handlungen Ernst ist mit dem Gemcinsinn, den sic mehrfach als ihr Panier aufgepflanzt haben. Bei solchen Gesinnungen wird es nicht schwer werden, das vielgetheilte südliche Buchhänd ler-Deutschland bald durch ein Band zu vereinigen, das der Ordnung, der Rechtlichkeit und der Billigkeit.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder