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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1841
- Sprache
- Deutsch
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1435 65 1436 «warten, daß sie sich beeifcrn werden, nichthinter uns Deut schen zurück zu bleiben. Die Verhandlungen über die andere, mehr geistige Seite der Preßgesetzgcbung, die Mittel zur Verhütung des Miß brauchs der Presse betreffend, bilden den Hauptinhalt des Abschnittes: „zur Geschichte der Presse und des Buchhandels." Je weniger wir nun der persönlichen Ansicht sind, daß eine unbedingte Aushebung aller Ccnsur schon jetzt unserem wahren geistigen und selbst geschäftlichen Interesse förderlich sei, viel mehr meinen, unsere heutige größtenthcils nutzlose, die freie geistige sowohl als geschäftliche Thätigkcitnur hemmende, die wahren Uebel und Gebrechen unserer Zeit aber von der Literatur nicht fern haltende Eenfur bedürfe nur einer gänzlichen Umgestaltung und dann sowohl der Milde rung als der Schärfung, ein Thema, woraufwir bei anderen Gelegenheiten noch zurückkommen werden, — jemehr finden wir uns veranlaßt, dem Schluffe des vorliegenden Aussatzes S. 44 bcizustimmen: „Freilich kann der Literatur und dem Buchhandel auch nicht durch die sorgsamste Sicherstellung seiner Rechte aufgcholfen werden; dazu gehört, daß Beide sich selbst achten und jeder Zeit eingedenk bleiben, daß sie vor Allem berufen sind, einer höher» Ordnung der Dinge zu dienen und durch ihre Leistungen und durch ihr Zusam menwirken die Ausbreitung des Reiches der Sitte und der Zucht und des Rechtes und des Lichtes in allen Elassen und Rängen der Gesellschaft stützen und fördern sollen." — „Und bält die Presse diesen Ziel- und Lichtpunkt ihrer Bestrebungen fest, weiß sie sich als die Trägerin» der schönsten und erha bensten Gedanken und widmet sie ihre Dienste vorzugsweise der wahren Freibcit, die sich selbst Maaß und Gesetz ist, ehrt sic Andere, wie sie Ehre von Andern anspricht, wiederholt sic sich täglich, daß die gleiche Würde aller Menschen auch die gleiche Achtung Aller gebieterisch fordert, und begreift sic end lich, daß nicht der Meinung, sondern der Wahrheit der end liche Sieg verheißen ist, dann wird sie auch lernen mit so viel Ernst, mit so viel Beharrlichkeit und mit so viel Festig keit die ihr verheißene Freiheit zu verlangen, daß Niemand cs wagt, ein Verlangen zu weigern, welches durch eigene Art und Ausdruck als vollberechtigt'sich zu erkennen gibt." Ja, dann, fügen wir hinzu, wird keine nur das Wohl der Völker bezweckende gerechte und aufgeklärte Regierung sich weigern, der Presse den vollen Gebrauch eines Rechts zu gewähre», dessen sic bis jetzt leider nicht immer sich würdig gezeigt hat. Der Nekrolog ist im Ganzen dürftig zu nennen, er ent hält auf 16 Seiten die Namen 21 Verstorbener, worunter sich nur 3 befinden, deren mit größerer Ausführlichkeit gedacht wird: G.CHr. Grau,I. G. Her ol d undG.H.Schä fer. Letzterer gehörte schon längst nicht mehr dem Kreise der Buch händler an- Die von ihm 1794 in Leipzig gegründete Schäserische Buchhandlung ging schon am 1. Juli 1808 in den Besitz des Prof. Kühn über, der ihre Firma in: Kühnsche Buchhandlung, veränderte, unter welcher sie, seit dem 1. Novbr- 1813 imBcsitze vonE-S.Mangels dors sich befindend, noch heute besteht. — Die Abhandlung über das Eorrecturwesen enthält wohl manches Beachtenswerthe, sie geht aber für den Sachken ner theilweise zu sehr ins Kleinliche über, während sie doch nicht l ausführlich genug ist, um bei dem Nichtkenner eine genaue Bekanntschaft mit den literarischen und typographischen An forderungen zu begründen. Da wir bereits einige andere alphabetisch geordnete Buch- j Händler ic.-Verzeichnisse besitzen, so war es sehr zweckmäßig, daß die Handlungen hier nach dem Alphabete der Städte geord- j net wurden. Nur wäre eine größere Genauigkeit und Voll ständigkeit zu wünschen gewesen. Wir vermissen größtentheils Idic Angabe der Besitzer der Handlungen und überall die Bezeichnung der Börsenmitgliedschaft, beides sind aber für manche Fälle wesentliche Dinge. Die Ortsstatistik hätten wir vollständiger gewünscht. Die höhcrn geistlichen und welt lichen Behörden und öffentlichen Anstalten, welche größten theils ein buchhändlerisches Interesse haben, sind nicht überall vollständig angegeben, und auf die Angabe der Confessio» der Bewohner ist zu wenig Rücksicht genommen. Das cigen- thümliche Gepräge des Orts hätte überhaupt möglichst her- vorgehobcn werden sollen, es fehlt aber die Angabe desselben entweder ganz, öderes ist sehr mangelhaft, z. B. „bedeu tende Fabrikstadt" ist ein zu unbestimmter und für unser» Zweck ganz werthlosccAusdruck. Manche in merkan- tilischcr Hinsicht bedeutende und den Flor eines ganzen i Orts bedingende Fabriken bieten wenig oder gar kein buch händlerisches Interesse dar, während andere, zu deren schwunghaftem Betriebe ausgebreitcte Kenntnisse und ein stetes Fortschreiten mit den Forschungen und Ergebnissen, namentlich der Naturwissenschaften erfordert werden, für den Buchhändler von der höchsten Wichtigkeit sind. Doch möchten die hier gerügten Mängel wohl weniger dem Herausgeber als vielmehr dem Umstande beizumesscn sein, daß cs schwer hält, genaue Notizen solcher Art zu erhalten. Nichts dcstoweniger bleibt zu wünschen, daß ihnen künftig abgcholfcn werde, wozu cS nur der Unterstützung der an den betreffenden Orten befindlichen Handlungen bedarf. — Daß Orte, wie Boston und Philadelphia mit ausgenommen sind, soll nicht gradezu getadelt werden, die Angabe ist aber jeden falls nicht ausführlich genug und entspricht nicht der Ueber- schrift, wonach das Verzcichniß nur Buck-re. Handlungen Deutschlands und der „<ingren;e»dLtt" Länder enthalten soll. Das Verzeichniß der Zeitungen re-läßt manche Lücken hin sichtlich der Auflage und dcr Jnscrtionsgebührcn, und cs wäre auch hier zu wünschen, daß derHerausgeber durch die am Orte wohnenden Buchhandlungen in Stand gesetzt würde, künftig Vollständigeres zu liefern. Dann möchten aber auch sämmt- liche wissenschaftliche und andere gemeinnützige Blätter mit aufzuführen sein, da diese, wenn auch weniger ein örtliches, doch jedenfalls ein höheres buchhändlerischcs Interesse dar- bietcn als namentlich die Amts-, Wochen- und sogenannten Jntelligenzblätter, die nur in wenigen Fallen geschäftlichen Werth haben. Ueberhaupt aber würde es zweckmäßig sein, das Verzeichniß sämmtlicher Zeitschriften nach gewissen größer» Umkreisen zu ordnen und zusammenzustellcn, um so gleich einen Uebcrblick über die Publikations-Mittel einer ganzen Gegend zu gewinnen, was bei bloß alphabetischer Ordnung der Städte nicht möglich ist. Einem solchen Ver zeichniß könnte ein wissenschaftlich geordnetes Repertorium beigegcbcn werden.
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