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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1841
- Sprache
- Deutsch
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1707 74 1708 Zur Rüge des Herrn B. in E. Wenn gleich wir zugebcn müssen, daß uns die im Bör- senblalte Nr. 72 ausgesprochene Rüge des Herrn B. in E. in der Hauptsache trifft, so glauben wir dennoch, daß die Art und Weise, in welcher sie abgefaßt wurde, von dem grüßten Theile unserer geehrten Herren Eollegen nicht gebil ligt werden wird, um so mehr, als wir noch nie uns eines Verstoßes gegen die Sittlichkeit, um welche cs sich hier hauptsächlich handelt, oder einer Gemeinheit, wie cs Herr B. nennt, schuldig gemacht zu haben glauben. Weit entfernt, den Styl des Rüge einzuschlagen, halten wir es vielmehr für Pflicht, nicht uns zu rechtfertigen, sondern nur kurz den Thatbcstand in scagl. Angelegenheit mitzuthcilen, wonach wir uns dann gern dem Urtheilc der Herren Kollegen hin- geben, da wir die feste Ueberzeugung hegen, daß Sie uns nicht eines so groben Vergehens zeihen werden, als Herr B. dies bereits gcthan hat. Das fragliche Portrait also wurde von einem tüchtigen Künstler in heiterer Laune entworfen, und fand, nachdem es fertig, bei allen Kunstfreunden solche Bewunderung, daß der Künstler versucht wurde, uns mehrmals eine Anzahl davon anzubictcn, um sie an Kunstfreunde abzugeben. Wir wollten anfangs, in Berücksichtigung des Gegenstandes, durchaus auf dieses Anerbieten nicht entgehen, entschlossen uns aber doch endlich, eine kleine Anzahl zu übernehmen, in der Hoffnung, daß dieser an und für sich höchst gering fügige Scherz keinen Einfluß auf unsere socialen Verhält nisse haben, oder sogar störend auf dieselben einwirken werde, zumal da auch jeder Sachverständige hierbei berechnen konnte, daß unS gewiß nicht die Aussicht auf einen großen Gewinn die Triebfeder dazu gewesen war, indem das ganze Ding nur 2 Gr. kostet. Da uns nun aber aus dieser Sache ein wahres Ver brechen gemacht worden ist, so wollen wir gern wieder gut zu machen suchen, waS nur irgend möglich, weshalb wir alle diejenigen Herren Eollegen, welche jenes Bild von uns empfingen, ersuchen, dasselbe ungesäumt, gleichviel ob noch verklebt oder aufgerissen, der Redaction des Börsenblattes zu übersenden, die wir hiermit freundlich um dessen Annahme ersuchen und in deren Gegenwart wir zur Vernichtung des selben bereit sind, damit Niemand mehr ein Acrgcrniß daran nehmen kann. *) Durch dieses Verfahren glauben wir den bösen Schein, als hätten wir absichtlich ein sittenverdccben- des Werk unterstützen wollen, am besten von uns zu cnt- *) Ich erkläre mich zur Annahme des Portraits bereit und werde die eingehenden Exemplare den Herren Ponickc L Sohn nur unter der Bedingung der sofortigen Vernichtung in meiner Gegenwart aushändigen. Da sich genannte Herren zu diesem Verfahren willig fanden, so dürste das gegebene Aergerniß dadurch für diesmal gehoben sein. Ich benutze aber diese Gelegenheit zu der Bitte an Alle, denen Sittlichkeit nicht ein leerer Schall ist, gegen jede Rohheit und Gemeinheit, sei cs im Gebiete der Kunst oder der Literatur, schonungslos, wie cs diesmal geschehen, auszutretcn. So kann das Börsenblatt eine würdige Aufgabe erfüllen und der gesammte Buchhandel wird, jcmehr er sich selbst überwacht, zeigen, daß er der Beaufsichtigung der Censur, die namentlich in sittlicher Beziehung oft sehr kraftlos erscheint, nicht weiter bedarf. I. d. M. fernen, und dürfen wir uns dann auch gewiß der Hoffnung hingcben, daß unsere Herren Eollegen unser Bestreben, Ihr ferneres Vertrauen uns erhalten wissen zu wollen, nicht verkennen werden. Uebrigens hätte uns aber der Herr B- in E- einen weit größeren Dienst erwiesen, wenn er privatim als aufrichtiger Freund mit uns gesprochen hätte, und gern würden wir dasselbe gethan haben, was wir jetzt thun, ihm auch noch besonders dankbar gewesen sein, wenn er uns mit seinem Rathe unterstützt hätte. Eine so höchst gereizte Sprache aber hatte er zu führen nicht nöthig. Doch genug hiervon, wir sind einmal vor's Forum der Ocffentlichkeit gezogen und dieses mag urthcilen. Leipzig, den 12. Aug. 1641. E- Pönicke öc Sohn. Zur Aufklärung. Der Redactcur des Börsenblattes, Herr I. de Marie, versichert in Nr. 72 S. 1652 den Schluß meines Schrei bens vom 17- Juli d. I. „Ew- Wohlgeboren ersuche ich die gegenwärtige Berichtigung in eine der nächsten Nummern des Bör senblattes aufzunehmen" so verstanden zu haben, als ob er selbst eine Berichtigung der angcführtenBcmerkung imBörsenblatt habe vornehmen sollen. Zu diesem Mißverständnis geben offenbar die obigen Schlußworte meiner Reklamation, welcher noch übcrdicßdas jetzt abgcdruckte amtliche Zeugnis in Abschrift bcigefügt war, auch nicht die mindeste Veranlassung, da ohne Frage eine von Herrn de Marie abzufassende Berichtigung nicht die gegenwärtige *) hätte genannt werden können. Eben so wenig habe ich den Schlußsatz seiner Antwort übersehen; allein ich hielt es nicht für angemessen, eine Rechts frage, über welche zwei der geachtetstcn Handlungen nicht haben zur gültigen Verständigung gelangen können, weil sie beide im Recht zu sein glauben **), einer vorläufigen Dis kussion im Börsenblatt zu unterwerfen, wo dieselbe, da es sich um positives Recht zweier bestimmten Parteien handelte, doch nicht zur Entscheidung gebracht werden konnte. Herr de Marie, indem er die Ausnahme meiner Berich tigung ablehnte, und mir anbot, was ich nicht annehmen *) Dies einzelne Wort könnte allerdings gegen meine An sicht zeugen, was meinte aber Hr. Vr. S.hellwitz mit den vor- hcrgegangcncn Worten: wie das abschriftlich inliegende Zcngniß . . . dessen Original ich Ihnen zur Ansicht vorzulegen bereit bin. Beweisen den» diese Stellen nicht deutlich die Absicht, daß ich selbst darnach die Berichtigung vornehmen solle? denn diese Stellen, als blos für mich bestimmt, konnten doch nicht mit abgedruckt werden. Ich hätte also dem Ganzen die für den Druck bestimmte Form geben müssen, wozu ich aber die Verpflichtung bestreite. I. d. M. ") Das mag sein! dann konnte ich aber doch auch eine Ansicht darüber haben und diese den Zeitungsartikeln, die eine ein seitige Farbe trugen, gegenüber stellen. Warum sollte ich aber nun meine kaum ausgesprochene Ansicht ohne Weiteres zu der entgegengesetzten umändcrn? Wären die Gründe, die mir der Hr. klr. Schellwitz aufstellte, so schlagend gewesen, daß sic mich sofort hatten überzeugen müssen, so müßte ja der Streit selbst längst geschlichtet sein. I. d. M.
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