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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1841
- Sprache
- Deutsch
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1709 74 1710 konnte,*) hatte mir daher wirklich die Aufnahme der ein-> gesandten Reklamation geweigert und so hat auch die Göschen-' sche Buchhandlung, welche dagegen auf die verfassungsmäßige Entscheidung des Vorstandes sich berief, sein Verfahren ver standen **). Der Vorwurf der Unwahrheit richtet sich nach dieser Er läuterung von selbst, ***) und mehr habe ich hier auf die Herzensergießungen des Herrn de Marie nicht zu erwie- , dern 1). Leipzig, den 11. August 1841. 0. Schcllwitz. Aus den Verhandlungen des rheinischen Provin- ziallandtagS über Preßgcsctzgcbung. (Fortsetzung.) Der Antragsteller bemerkte hierauf: Der Hr. Referent gehe in seinem preiswürdigen Wohlwollen für den Gegen stand seines Antrages weiter, als er selbst gclhan. Eine allge- meinePrcßfreiheit halte er nicht für rathsam, nicht für zweck mäßig, nicht für wohlthätig und noch nicht für an der Zeit. Sie werde, sie könne uns nicht zugestanden werden, weil unsere Verhältnisse zum deutschen Bunde cs nicht zuließen. Was er fordere, genüge; mehr fordern schiene einer Bitte um Verweigerung gleich zu stehen. Fordern wir darum nicht das unerreichbare Maximum; begnügen wir uns vielmehr mit dem erreichbaren Minimum. Er bitte aber seine verehrten Mitstande ihn in dieser Forderung zu unterstützen, denn das fühle Jeder, daß etwas gethan werden müsse, damit der sechste rheinische Landtag nicht unter den Erwartungen seiner Cvmmittenten bleibe. Sein Antrag habe drei Stützpunkte ins Auge gefaßt: l) einRechtimBesondern, nicht imAUgemeinen; 2) Verbesserung des Gebrauchs der Presse, besonders in ihrer Anwendung aufZeitungcn, periodische Blätter und Flugschrif ten ; 3) Ausführbarkeit und unbestreitbare Zulässigkeit. Er for dere nämlich nur Preßfreiheit oder eigentlich nur Eensurbcfrei- ungen für unterschriebene, mit den untergedruckten wahrhafti gen Namen der befugten oder berechtigten Autoren, der rai- sonnirenden oder rügenden, oder anklagenden und beklagen den Artikel. Er beabsichtige, auf diesem Wege die Anony mität und Pscudonymität herabzuwürdigen; die Leser wür den sich nur den unterschriebenen, sie intecessirendcn Namen *) Wie der Hr. vr. Schcllwitz die Sache im Börsen blatt behandeln solle, habe ich ihm nirgend vorgcschricbcn, genug wenn ich mich erbot, eine Erwiederung von ihm aufzunehmen. Dazu, und zu Nichts Anderem, konnte ich als Redakteur ver pflichtet sein, und dieser Verpflichtung glaube ich durch den Schluß meines Schreibens, den Hr. l)r. Schcllwitz hier also auch anerkennt, hinlänglich nachgckommcn zu sein. I. d. M. **) Ich habe aber der Gdschenschcn Buchhandlung auf ihr Schreiben gleich von der wahren Sachlage Kcnntniß gegeben und mich wiederholt zur Aufnahme einer Entgegnung von ihr oder ihrem Herrn Mandatar erboten. Warum denn nun noch die unwahre Behauptung in der Preßzeitung? I. d. M. ***) Und muß meines Erachtens den Correspondentcn der Preßzeitung auch jetzt noch treffen. I. d. M. -h) Für die Aufklärung bin ich Hrn. l>r. Schcllwitz sehr verbunden und darf ich die Beurtheilung der Sache nun wohl den Lesern überlassen, die sich daraus hinlänglich überzeugen werden, daß ich dcn mir in der Preßzeitung gemachten Vorwurf nicht verdiene. I. d. M. zuwenden, aber die Beachtung den Nichtunterschriebenen je länger je mehr versagen, weil diese meistens nur lobhudelnde sein würden, die von den Eensurstrichen nichts zu fürchten hätten. Er beabsichtige ferner, der Preßfreiheit durch dieses Mittel eine Vorschule zu eröffnen, wo sie sich zur edlen Frei- müthigkeit, zum Kampfe mit offenem Visir ausbildcn und Schmähsucht und gemeine Kritikasterei vermeiden wird. Die Schreiberzahl werde dabei freilich abnehmen, aber auch weni ger leeres Stroh gedroschen werden. Die ehrlichen Freunde der Preßfreiheit in ihrem wahren Sinne würden alsbald auf der rein gemachten Arena erscheinen und ihre Wappenprobe machen, und erst von da an babe der gute Name einen gu ten Klang; er erwarte einen Ebenbürtigen, wenn ihm der Platz streitig gemacht werden würde. Bis dahin, unter der absoluten Herrschaft der Ecnsur, wäre keine Ehre dabei zu gewinnen gewesen, den Namen zu nennen; bleibe er doch immer der Eastrirung verdächtig, und von Masken (Ano nymen) niemals ungeneckt oder ungeschmäht. Würde sein Antrag von der Ständeversammlung angenommen, dann trete er in den weiten Kreis der vielfachsten und ausführlich sten Diskussionen, und, täuschen ihn seine Hoffnungen nicht, dann würde erkannt werden, das der sechste rheinische Land tag das Problem einer ungefährlichen Preßfreiheit gelöst habe. Ein Mitglied des ersten Standes äußerte hierauf: Der vorliegende Antrag und das auf denselben Bezug nehmende Referat beschäftige sich mit einer Angelegenheit, welche im südlichen Deutschland schon auf allen Landtagen verhandelt worden, und dieselben Wochen und Monate hingchalten habe, ohne bis jetzt zu einem andern Resultat zu führen als zu dem längst bekannten, daß die Eensuc zwar ein Ucbcl sei, aber nur durch dieses Uebel einem beiweitem größern, dem durch die Presse entstehenden Unfug, gesteuert werden könne. Diese Uebcrzeugung befestigte sich nach und nach so in un- serm Deutschland, daß nicht nur die einzelnen Länder in ihrer Parliculargesetzgebung die Eensur durchgchends beibehalten zu müssen glaubten, sondern daß auch von Bundes wegen Gesetze darüber erlassen worden, welche Preußen mitgab und sich ihnen mit unterwarf. Es müßten daher sehr triftige Gründe obwalten, welche jetzt unsere Versammlung bewegen sollten, Se. Maj. den König um Aufhebung der bisherigen Eensur und Lossagung von der in allen deutschen Bundes staaten bestehenden Gesetzgebung zu bitten. Der Herr An tragsteller molivirte seinen Antrag durch Gründe zweierlei Art: den ersten Grund für Abschaffung der Eensur finde er in ihrem alle freie Entwickelung des menschlichen Geistes hemmenden Wesen, den andern in dem Beispiele unserer Nachbarn. Betrachteten wir den ersten dieser Gründe, so glaube er dreist behaupten zu können, daß nach keiner Rich tung hin, weder in Rede noch in Schrift, die wahre und ed lere, freie geistige Entwickelung Weberin unserer Rhcinprovinz noch in Preußen, noch im ganzen Deutschland als gefesselt erscheine, und daß wir liebendem gesunden Sinne der Mehr heit des deutschen Volkes zum großen Thcil einer aufgeklär ten Eensur verdanken, daß während der Jahre 1830/33, während Preßunfug an unfern Grenzen wülhele und viel fach seine sträflichen Zwecke erreichte, in Deutschland die Ruhe bewahrt und nur in jenen Ländern auf bedauerliche Art ge stört wurde, wo man aus Schwäche nicht den Muth hatte,
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