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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1841
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- Band
- 1841-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1841
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- Deutsch
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2243 91 2244 Hrn. 2->l. Hirzcl in Leipzig 1 Ott-Usteri, Eröffnungsrede d. Jahresversammlung der Museum-Gesellschaft in Zürich am Jubel feste d. Erfind, d. Buchdruckers. Nebst I. Casp. Orelli erläutert. Verzeichniß d. ausgestell ten typograph. Merkwürdigkeiten. 8. 1 Christoph Froschaucr, erster berühmter Buchdrucker Zürichs, nach seinem Leben u. Wirken, nebst Aufsätzen und Briefen von ihm und an ihn. Zürich, gedruckt bei Ullrich. 1840. Festschrift, gr- 4. 1 Horner (Bibliothekar), Ncujahrsblatt für 1841, mit Froschauers Bildniß. 4. Eingegangen bis zum 6. October 1841. A Rost, d. Z. Secr. d. B.-V. Die zehn Gntenbci'gs-Fragcn. (S. No. 78 u. 80 d. B.-Bl.) Bei den zehn historischen Fragen des Herrn vr. Lan genschwarz denkt man unwillkürlich an die alte Frage: „Wie hoch ist der Berg Sinai?" und die darauf gegebene Antwort: „das weiß man nicht." Daß sich Herr S. an die Beantwortung dieser Fragen nicht gegeben, kann ich ihm nicht verdenken. Fragen ist leicht und es lassen sich über das Leben Gutenbcrgs, so wie anderer berühmter Männer, die vor drei, vier und mehr Jahrhunderten gelebt haben, noch Hunderte von Fragen auf werfen , die nicht zu beantworten sind. Zu diesen nicht zu beantwortenden Fragen gehören aber nicht alle hier in Rede stehenden und ich will versuchen auf einige derselben etwas zu crwiedern. 1) Gntenbcrg war von dem Jahre des Mainzer Vnrger- anfstandcS (1420) an bis 1434 rein verschwunden. Wo war er in dieser Zeit? Dieser Satz beweist gar nichts zum Nachtheil Guten bergs in Beziehung auf die Erfindung der Buchdruckerkunst. Beispielsweise: Wenn man vierzig Jahre nach dem Tode des Herrn vr. L. fragen wollte „Wo war dieser berühmte Improvisator und Verfasser der Gutcnbergs-Schwärmerei im Jahre 1840, als das Gutcnbcrgssest gefeiert wurde?" so wird die allgemeine Antwort sein „das weiß man nicht." Was sind aber vierzig Jahre gegen vierhundert und wir haben die Buchdruckerkunst. 2) In kcinor gleichzeitigen Nachricht II. i» keinem der berühm- tcn Prozesse Gutcnbergs findet sich eine Sylbc darüber, dafi G. die von ihm geheim getriebene jsunst erfunden habe. Aus den Acten eines Processes, den Gutenberg im I. 1438 gegen einen seiner Gesellschafter und dessen Erben ge wonnen, ergicbt sich, daß ec sich in Straßburg um jene Zeit wirklich mit Drucksachen beschäftigt und mehrere Druck versuche gemacht, dabei sich auch einer Presse, in welcher verschiedene Stücke cingeschraubt waren, bedient habe. 3) A»S Gutcnbergs Munde ist niemals auch nur eine Sylbc darüber hcrvorgcgaugcn, das? er der Erfinder der Bnchdruckcrkunst gewesen sei. Eine lächerliche Behauptung, über die man gar nichts sagen kann. 4) In keinem einzigen aus Gutcnbergs Llffiein hcrvorgc- gangcncn Druckproductc ist auch nur eine Sylbe davon enthalte», das? er der Erfinder sei. Diese Behauptung hat nicht viel mehr für sich als die vor hergehende. Was ist von jenen Zeiten denn an Drucksachen auf uns gekommen und warum sucht Herr vr. L. in dem Wcnigcn, was er davongesehen hat, gerade diese Angabe? Ein Handbuch der Buchdruckcrkunst konnte Gutcnberg aus leichtbcgreiflichen Gründen damals nicht hecausgeben. 8) Die Angabe, Gntcnbcrg habe jene 1» Jahre in Elt ville zngcbracht, sei nirgends erwiese», und doch in seinem Prozesse mit Aust viel darauf angekommen, den Nachweis seineSAufcnthaltcs während jenerZeitzu liefern. Auf den vorder» Theil dieses Satzes kommt sehr wenig an, daß Gutcnberg aber den Prozeß mitFust und zwar wegen Druckseichen gegen das I. 1451 gehabt habe, ist gewiß und beweist viel fü r Gutcnberg. 6) Wo war er im I. 1430 , als seine Familie zur Rück kehr nach Mainz cingcladen wurde? In Straszburg war er damals nicht. Er war allerdings in Straßburg und stand gerade im Be griff sich zu verheirathen, verspürte also wahrscheinlich we nig Lust, der Einladung zur Rückkehr nach Mainz zu folgen, vielleicht war ihm sogar damals daran gelegen, daß die Mainzer nicht erfuhren, wo und in welchen Verhältnissen er in Straßburg lebte. Der Satz 7., den ich seiner Weitläufigkeit wegen nicht noch einmal aufschrciben mag, wärmt die alte Geschichte von Koster in Harlcm wieder auf, die von ganz anderen Auto ritäten als vr. Langenschwarz als unerwiesen und großen Theils unwahr sich herausgcstellt hat. 8) Gutenberg habe 1436 das Steinschleifen und Spiegel- poliren getrieben. Ist recht gut möglich, da er sich in jener Zeit nur mit Druck versuchen beschäftigte, ,von denen er aber wahrscheinlich nicht existiren konnte. Er mußte also neben diesen Versuchen eine Beschäftigung haben, die ihn ernährte. 9) Wenn, wie behauptet werde, der Adlige Gutcnberg sich geschämt habe, das? er sich mit dem Handwerks-Ma schinismus der Buchdruckerkunst beschäftige, wie konnte er dann die gewift weit minder edle Beschäftigung des Steinschleifens und Spiegelpolirens gestehen? GUtenberg betrachtete seine Druckversuche als ein gro ßes Geheim» iß, von dem er gar nicht sprach und es ist deshalb ganz natürlich, daß wenn er öffentlich aufgefor- dcrt wurde zu sagen, was er betreibe, seine Antwort jenes Geheimniß ganz unerwähnt ließ *). 10) Noch II» I. I46S, nls ihn Chnrfürst Adolph „seiner Verdienste wegen" mit einer Hofcharge bekleidete, und ihm eine lebenslängliche Pension aussctztc, war nirgends davon die Rede, das? G. Erfinder der Bnch- drnckcrknnst sei und doch habe man schon damals in ganz Europa von dieser herrlichen Erfindung gesprochen. Die Buchdruckerei Fust's und Schössers wurde im I. 1462 von den Truppen des Herzogs von Nassau zerstört und die Gehülfen, bis dahin ängstlich bewacht, verließen zum Theil *) Ucbcrhaupt hat Hr. 0r. L. auf das, ich möchte sagen Gehcimnißvolle der damaligen Zeit, in welcher Jeder das was er wußte so lange als möglich für sich behielt, zu wenig Rück sicht genommen.
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