Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150916
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191509161
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150916
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-09
- Tag1915-09-16
- Monat1915-09
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. -k 215, 16. September 1915. Regierung hat begriffen, daß zur Sicherung des händlerischen Ver triebs ihres Buches die Gewinnbeteiligung des Buchhändlers durch einen lockenden Rabatt nötig ist, während das französische Gelbbuch, das allerdings einen sehr niedrigen Verkaufspreis hat, dem Buchhändler nur sehr geringen Rabattgewinn einbringt, noch geringeren als den im Buchhandel allgemein üblichen. Der Krieg hat die Produktion des deutschen Buchhandels keines wegs verringert. Die »UiblioArapIiie cle 1a Kranes«, die einmal in der Woche erscheint, bringt im Durchschnitt wöchentlich Anzeigen von etwa 20 neuen Büchern. Das entsprechende deutsche Fachblatt, das alle Tage erscheint, enthält deren 20 jeden Tag. Die Lebenskraft des deutschen Buchhandels hat ungeachtet der Verteuerung des Papiers und der Beschlagnahme des Metalls, nichts von ihrer Stärke verloren, und nach ihrer Menge ist sic, gerade herausgesagt, der französischen Produktion überlegen. Man hat nicht gesehen, daß, wie in Frank reich, die wissenschaftlichen Fachblätter ihr Erscheinen vom August bis Dezember eingestellt Hütten, und Werke, deren Veröffentlichung in Kriegszeiten eine Kraftleistung bedeutet, erscheinen ruhig weiter; seit Kriegsbeginn sind davon in Deutschland sogar sieben oder acht ganz neue Werke erschienen, deren Preise 200 oder gar 300 Mark er reichen. Die deutsche Negierung hat den Nutzen erfaßt, den sie von den Buchhändlern haben konnte, und diese kommen in häufigen und rege besuchten Sitzungen zusammen, um über neue Mittel und Wege des Wettbewerbs zu beraten. Muß man Nicht auch erstaunen, im Geschäftsbericht, der der letzten Hauptversammlung der deutschen Buchhändler in Leipzig er stattet wurde, Stellen zu lesen wie diese: »Das feindliche Ausland hat über die Entstehung des Krieges, die deutsche Kriegführung und die Kriegslage unwahre Angaben verbreitet; weite Kreise haben sich deshalb die Aufklärung des neutralen Auslandes zur Pflicht gemacht. Auch der Vorstand hielt cs für seine Aufgabe, unter den Buchhändlern des neutralen Auslandes aufklärcnd zu wirken und diese im Inter esse der deutschen Sache zur Verbreitung der Wahrheit hcranzuziehen; er hat ihnen deshalb mit unermüdlichem Eifer (»avee un reis inkati- gadls«)*) Druckschriften zugehen lassen und sie um ihre Mitwirkung gebeten«? Aber die deutsche Werbearbeit beschränkt sich nicht einzig auf den Kontinent. Der Verlust von Kiautschou war einer der härte sten Schläge für Deutschland, das indessen die Hoffnung nicht auf gibt, mit Hilfe Chinas diese Kolonie wiederzugewinncn. Auch ist China schon der hauptsächliche Zielpunkt seines Wettbewerbs ge worden. Der leitende Ausschuß des deutsch-chinesischen Verbandes hat den Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu seinem Mitglieds ernannt. Das sagt genug. Dieser Ausschuß hat die Aufgabe, die deutschen Interessen in China zu schützen und zu för dern, und er hat mächtige Verbindungen. Er erwartet viel von der Deutschfrcundlichkcit der Chinesen und versäumt keine Gelegenheit, ihren eingewurzelten Haß gegen Japan zu schüren. Eine seiner neuesten Bekundungen war die Sendung eines Stapels wertvoller Bücher an die Schule Tsin Hua in Peking, dazu bestimmt, den Keim einer deutschen Bibliothek in dieser Stadt zu legen. Der chinesische Gesandte in Berlin unterstützt diesen Ausschuß mit allen Mitteln. Von der Türkei weiß man, daß sie schon zum großen Teil in den Händen der Deutschen ist. Die deutschen Buchhändler sind in ihrer Gesamt-Vertretung kürzlich einer deutsch-türkischen Vereini gung beigetreten, deren Aufgabe cs ist, in der Türkei schon jetzt Schulen und Erziehungsheime nach deutschem Muster zu gründen, deutsche Lehrer hinzusendcn, Bibliotheken zu schaffen und vor allem Bücher zu verbreiten, die der Annäherung der beiden Völker dienen sollen. Schließlich ist auch der deutsch-amerikanische Verband kürzlich in den Vorstand (Z.vnckieak) der deutschen Buchhändler eingetrcten.**) Warum treten alle diese Vereinigungen, deren Endzweck doch nicht die Pflege des Buchhandels ist, mit den Buchhändlern in so enge Verbindung? Ganz einfach weil diese Verbände ebensovicle Werbeagenten sind und weil einzig der Buchhandel ihnen das nötige Handwerkszeug — um nicht zu sagen die Waffen — liefern kann. Es scheint, daß auf den Schulunterricht zurückgekommen werden muß, denn bei dieser Art Wettbewerb kann man nur zwischen zwei Extremen wühlen: alles oder nichts. Wenn Frankreich seinerseits *) Im Geschäftsbericht des Börscnvereins-Vorstandes, abgedruckt im Börsenblatt Nr. 83 v. 13. April 1915, steht hier nur das Wort: »wiederholt«. Red. **) Der umgekehrte Vorgang ist richtig. Vgl. Börsenblatt Nr. 83 vom 13. April 1915. Red. Propaganda macht — und cs macht sie —, muß es sich mit aller Kraft damit beschäftigen nnd die seiner Feinde überflügeln, wenn cs nicht verängstigt erscheinen will. Marc V. Grell et. Kleine Mitteilungen. Gründung des Verbandes der südwcstdeutschcn Bühnenleiter. Dem Verband der südwestdeutschcn Bühnenleiter, der am 13. Sep tember in Frankfurt a. M. gegründet wurde, sind sofort neun zehn südwestdeutsche Bühnen beigetreten. Zu Vorsitzenden wurden Gehcimrat I)r. Bassermann vom Hoftheater Karlsruhe und der Inten dant des Frankfurter Schauspielhauses Hofrat Behrend gewählt. Die vertraulichen Beratungen bezweckten in erster Linie, alle Maßnahmen zur möglichst sicheren Durchführung des Bühnenbetriebes in diesem Kriegsjahre zu ergreifen, um die ungemein schwierige wirtschaftliche Lage der Theater zu überwinden. Die Tagungen sollen in kurzen Zeiträumen in südwestdentschen Städten abgehalten werden, zunächst im Oktober in Karlsruhe. Yersonalnachrichten. Gestorben: infolge eines Herzschlags Herr Wilhelm Brenner, ein treuer Mitarbeiter der Firma Neff L Koehler in Stuttgart. Mehr als 30 Jahre hat der Verstorbene dieser Firma und dem Kommissionsgeschäft Paul Neff seine Dienste gewidmet und sich dadurch ein ehrenvolles Andenken bei seinen Mitarbeitern und Vorgesetzten gesichert. Lukas v. Heyden s. - In Frankfurt a. M. ist Major a. D. Pros. Or. lr. e. Lukas v. Heyden, ein hervorragender Entomologe, nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben. Ursprünglich Offizier iil einem Frankfurter Infanterie-Regiment, wandte er sich später ganz seinem Lieblingsfach, der Insektenkunde, zu, in der er cs als Sammler und Forscher zu hoher Bedeutung brachte. In mehr als 350 Arbeiten legte er die Ergebnisse seiner mühsamen Forschungen nieder. Zahl reiche naturwissenschaftliche Gesellschaften und Vereine zählten ihn zu ihren Ehrenmitgliedern. Paul Mcyerhcim -f. — Der berühmte Tier- und Genremaler Paul Meyerheim ist am 14. Sept. in Berlin im Alter von 73 Jahren ge storben. Er begann frühzeitig mit Tierstudicn und ging nach dreijäh rigem Studium an der Berliner Akademie nach Paris, wo er 1865 mit seinem »Schlangenbändiger in der Tierbude« eiue goldene Medaille errang. Wenige Jahre später wurden dem Künstler in Berlin die kleine (1868) und die große »Goldene« (1872) zuteil. Sein Jahrmarktbudengetier und seine Löwen sind in ungezählten illu strierten Zeitschriften abgebildet und gehörten gewissermaßen zum Be stände der deutschen Familie. Weite Reisen durch ganz Europa und den Orient lieferten dem Künstler immer neuen Stoff nnd Anregung, be sonders auch auf dem Gebiete der Landschaftsmalerei. Sjirechsklil. Zeitschriften mit Ausschlag. (Vgl. Nr. 212 des Bbl.) In den häufigen Fällen, in denen amtliche Veröffentlichungen bei uns bestellt werden, verweisen wir die Bezieher stets auf den Postbezug, zumal wenn es sich um periodische Veröffentlichungen handelt, für die Postdebit besteht. So kann jeder Bezieher am einfachsten und bequem sten das Reichs-Gesetzblatt bei der Post für 1 für das Jahr be ziehen, und einzelne Nummern aus früheren Jahrgängen sind stets nachzubekommen (Preis je nach Umfang, aber mindestens 5 für jeden Bogen); zusammen mit der Preußischen Gesetzsammlung (3 ^ jährlich) bestellt, wird das Reichs-Gesetzblatt sogar unentgeltlich ge liefert. Es ist nicht einzusehen, warum in solchen Fällen der Weg über einen sogenannten Kommissionsverlag gewühlt wird, wenn die Ware auf diesem Wege nicht rascher oder billiger zu erhalten ist. Mau be zieht also auch das Ministerialblatt für innere Verwaltung am besten unmittelbar bei der Post. Berlin. I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung G. m. b. H. 1272
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder