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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1841
- Sprache
- Deutsch
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2475 98 2476 gen Versuche eines Anschlusses Belgiens an den deutschen Zollverein werden sic unseren Regierungen zeigen, welche große Gefahr dem deutschen Buchhandel und der deutschen Literatur bei dem Wegfallen einer Grenzwache gegen Bel gien droht, wie ja das Eigenthum stets in Gefahr ist, wenn eS vor fremden Eingriffen nicht mehr bewacht wird. I. S. Alles was recht ist. Eucharistla oder dlcUnstcrbllchkeit i» sied»» Ge sängen von H. Goßler. Münster bei Hast und Niese. Unter obigem Titel hat der Ordenspriester Goßler in Paderborn der Literatur ein Werk aufgcbürdet, das in sich alles vereint, was literarische Unverschämtheit hervor zurufen vermag. Jener Bücherfabrikant hat Tiedge's Urania genommen, deren metrischen Bau zwar theilweise gräulich verstümmelt, dahingegen aus derselben jedes klangvolle Wort, jeden Endreim benutzt, um ein Erbauungsbuch zusammcnzustop- peln, waS er Eucharistia titulirt. Tiedge's edle Urania, so sauer es ihr wird, muß hin ein in das neue verächtliche Joch! — so wandelt man in dem lächerlichen Buche eine Weile auf Tiedge's Blumcn- pfad, dann kommt man plötzlich auf Goßler's Knüppel damm;— eben tanzen Tiedge's Horen, gleich hinterdrein reitet ein Bauerntölpel. Das Buch in seiner Totalität (soweit es kein wörtlicher Nachdruck) ist nichts als blühender resp. plumper Unsinn, cs kann weder erbauen noch unterhalten, ist weder Fisch noch Fleisch, aber unter allen Umständen ein verächtliches Plagiat, ja mehr noch als ein solches: es ist die Entwei hung eines edlen poetischen Produktes und dessen erhabe nen Gegenstandes. Gleich in den ersten Zeilen entwickelt Goßler seinen Operationsplan und seine Eonsequenz in allen folgenden Gesängen wäre eines bessern Zweckes werth. Tiedge dedicirt die Urania seinem Freunde Gleim und beginnt: Zum Opfer Dir, dein Edcln, Weisen, Den heut' in Emma's Hain ein schöner Altar ehrt, Und Lieder, welche Dich Urania gelehrt, Mehr als des Freundes Lieder, preisen; u. s. w. Goßler in Ermangelung von Gleim wählt den Hei land. Ob cs nun Folge critischer Forschungen oder eines glücklichen Zufalls ist, mag ich nicht entscheiden , genug ec entgeht einer feinen Schlinge, indem er seinem Dcdicandcn die heidnische Urania und den Halberstädtcr Hain entzieht. Mit Umseglung dieser Klippen beginnt er frisch weg: Zum Opfer Dir, dem Einzig Weisen, Den ewig der Altar des wahren Glaubens ehrt, Und Lieder, welche Du hast Selbst gelehrt Mit Deines Mundes Worten preisen; u. s. w. So geht es fort durch's ganze Buch, halb litera rischer Diebstahl—halb Unverstand. Tiedge scheint anderswo die Ahnung gehabt zu haben, daß einstens ein schlechter Scribent sein Erzeugniß pro- faniren würde und singt: „Sagt, verborgne Mächte, warum wüthen „Solche Würmer wider meine Blüthen? Was denn auch Jnculpat betreffenden Orts wörtlich bestätigt. Als Verleger der Urania glaubte ich diese kurze Dar legung den Herren Eollegcn, dem Publicum und mir schuldig zu sein. Leipzig, 7. Nov. 1841. F. Volckmar. Nachdrucks-Angelegenheit. Keiner von Jenen, welchen das wahre Interesse des Buch handels und des Verlages am Herzen liegt, wird die hohe Wichtigkeit der von den H. Veit öl- Eo. in Berlin, im Jahr gange 1838 dieser Blätter, Seite 73 gestellten Frage in Betreff des Nachdrucks verkennen. Dieselbe, ohne bisher sorgfältig genug und, allseitig zur Entscheidung reif, erörtert zu sein, wurde neuerlich durch den, von Hrn. M. Simion in Berlin veranstalteten Nachdruck der ersten, im Jahre 1815 bei den Hrn. Schaumburg LEo. in Wien erschienenen Auflage von Friedrich v. Schlegel's Literaturgeschichte, in den Bereich des practisch Bedeutsamen gezogen, indem ich als öffentlich anerkannter, rechtmäßiger Verleger*) der zweiten verbesserten und vermehrten, im Jahre 1822 bei Mayer 8c Eo. hier erschienenen Auflage des selben Werkes noch einen bedeutenden Vocrath von Exem plaren habe. *) Zum Beweise meines Verlagsrechts, das ich durch eine längere Oriqinal-Corrcspondcnz des Hrn. Verfassers mit meinem scl. Oheim, Hrn. Mich. Schmidl, dem Gesellschafter des I. Mayer, und meinem geehrten Vorgänger, darthun könnte, mögen nach stehende Zeugnisse dienen: 1) Hiermit bezeugen wir der Wahrheit gemäß, daß Hr. Ignaz Klang uns als ausschließlicher, rechtmäßiger Verlagsei- genthümcr der Original-Ausgabe von Friedr. v. Schlegel's sämmt- lichen Werken in 10 Bänden, 8. Wien 1822—1825,(wovon die „Geschichte der alten und neuen Literatur, Vorlesungen, gehalten zu Wien im I. 1812 in der 2. verbesserten und vermehrten Ausgabe den 1. u. 2. Band bilden) bekannt ist, auch in dieser Eigenschaft im gcsammtcn deutschen Buchhandel anerkannt wird. Urkundlich haben wir dieses Attest von uns gestellt, und mit unserem Gremiums-Siegel beglaubigt. Wien, 11. Scpt. 1841. DasGremium der bürg. Buchhändler der k.k. Haupt- u. Residcnzst. Wien. Carl Gerold, erster Vorsteher. Peter Nohrmann, zweiter Vorsteher. 2) Auf Verlangen des Hrn. Ignaz Klang bestätige ich die Richtigkeit der Angabe von Fr. v. Schlegel's Werken insofern, daß dessen Onkel Mich. Schmidl öffentlicher Compagnon meines verstorbenen Vaters war und an selben bei Auflösung der Com pagnie sämmtlicher Verlag inolusive Schlegel's Werke (wovon 10 Bände unter der Firma Mayer L Co. erschienen) mit Verlagsrecht übergegangen, dadurch sein ausschließcndes Ei- gcnthum geworden, und darauf meinerseits kein Anspruch gemacht wird. Wien, am 11. Scplbr. 1841. Aler. Ludw. Mayor, Besitzer der Buchh. Mayer ^ Lo. Visl. Carl Gorold, erster Vorsteher Pctcr Nohrmann, ! des Gremiums der bürg, Buchhändler. zweiter Vorsteher
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