Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1841

2685 104 2686 „Ich verkenne nicht die gute Absicht, welche der Einsen der „eines Wortes zu seiner Zeit" in Nr. 34. des Börsen blattes 1840 gehabt haben mag, aber das muß ich tadeln, daß er sich etwas voreilig vom bloßen Hörensagen hat ver leiten lassen, Unrichtigkeiten zu verbreiten, da er mir doch wohl schuldig gewesen wäre, sich erst genauer davon zu überzeugen, „„daß ich den Leuten die Bücher zu denselben Preisen liefere, wozu sic die Sortimentsbuchhändler erhielten."" Wo auch dieser Anonymus seine Thatsachcn gesammelt haben mag, so kann ich ihm getrost erwiedcrn, daß meine Versendungen an auswärtige Privaten in der Regel ohne allen Rabatt stattfinden und daß also seine Beschuldigung wohl nur auf einem Mißverständniß beruht. Ich ersuche ihn daher frcundlichst das ihm vorgclegene Factum noch einmal recht genau zu untersuchen, und hoffe aber auch von seiner Billigkeit, daß er mich wegen des mir zugcfüg- ten Unrechts dann selbst rechtfertigen wird* *). Daß ich, gleich vielen andern Collegen, zuweilen auch und zwaraufgesetzlicheWeise Reisende (nicht Tröd ler^ Hausirer und Colporteure) benutze, namentlich, um den 106 (jetzt 120) Bänden des Schauplatzes bei dem Handwerkerstande eine größere Verbreitung zu verschaffen, liegt in meinem Interesse und in der Natur dieses gemein nützigen Werkes. — Ich bin darüber Niemand Rechen schaft schuldig, weil dadurch den Sortimcntshandlungcn nichts entgeht, weil diese Bestellungen außerdem gar nicht, also auch nicht bei ihnen gemacht werden würden. Im Ge- gentheil übertrage ich ihnen sehr oft sowohl diese selbst, als die daraus erwachsenden Fortsetzungen, und unterlasse nie, das collegialische Verhältniß dabei zu schonen, da hierüber eigentliche Literatur- und Büchcrkunden, ja in der Regel alle Städte, wo es gute Buchhandlungen gicbt, unberührt bleiben." Weimar, den 25. November 1841. B. F. Voigt. lichen steht cs erstlich frei, sich jeden Tag im Jahre einen guten Rath in Prozeß-Angelegenheiten gratis zu erbitten. Das ist gewiß ein Vortheil, der allein schon mehr werth ist, als das ganze Journal, und obendrein wird die Versicherung ertheilt, daß die berühmtesten Advocaten Ivon Paris im Büreau der ^uciiencv stets bereits sein werden, den Abonnenten ihren Rath zu geben. Zweitens erhält man die Memoiren des Mörders Eliyabide, der Lafarge und — des Prinzen Louis Napoleon als Beilagen zu jenem von Mord-, Brandstiftungs-, Diebes-, und andern Geschichten dieser Art strotzenden Journal. Nun, glaubt man doch gewiß, müßten die Abonnenten für ihr Geld befriedigt sein? Nein, die Herausgeber der /.ullionce, die unei gennützigsten Menschen von der Welt, sind unerschöpflich an Wohlthatcn. Sie bewilligen zu dem Journal, den Rechls- consultationen und den Memoiren viertens auch noch 12, schreibe zwölf neue Romane von Paul de Kock, Louis Lurine, Alfred Vanauld, Sir Paul Robert (?), Casimir Guillcmeteau, Ferd. Thomas, A- B. de St. Seurin, P. Millaud, Albcric Second, Leo Lcspös re. Man möge sich's gesagt sein lassen! (fju'on SS Is äiss!) so schließt, gleich einer chinesischen Proklamation, die Abonnements-Ankündigung der ^uäiense, deren Rechnungs-Bilanz ein unerklärliches Räthscl sein würde, wenn man nicht hinterdrein erführe, daß es den Spekulanten, die an der Spitze dieses Unternehmens stehen, nur darum zu thun sei: erstlich die Gratis-Consulenten von Tausenden zu sein, unter denen sich immer einige Hundert finden, die neben dem Rath umsonst auch noch eine Deduktion für Geld haben wollen, und zweitens die 6arotts äss Vribunsux und an dere vielverbreitete kriminalistische Zeitungen aus dem Sattel zu heben. Hat sich nur die ^ucHencs erst ihr Publikum geworben, so wird sie schon im nächsten Jahre einige Zugaben weniger bewilligen. (Mag. f. ru. d. Auel.) ») Hierauf hat der Angrcifcnde weder diesem Gesuch entsprochen, noch seine Behauptung erwiesen. Mannigfaltiges. * Spcculations-Literatur. Alle durch ihren cigen- thümlichen Speeulationsgeist bisher bekannte Buchhändler-An kündigungen werden von einer uns vorliegenden des französischen Journals I'eäuäience (einer kriminalistischen Zeitung) noch über boten. In Deutschland konnte man einmal, wenn man auf die end losen Lieferungen eines sogenannten Bürger-Convcrsationslci abonnirte, Schillers sämmtliche Werke als Zugabe erhalten- Doch das ist gar nichts im Vergleiche zu den Vortheilen, die Jedem angeboten werden, der auf einen Jahrgang der -äuflience mit s; Thlr. (20 Franken) pränumerirt. Einem solchen Glück- Börse in Leipzig am 29.November L84L Im Lierzebnttialer-Fuß. Kurze Sicht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. Amsterdam . . 138Z - — — — — Augsburg . . — 102; — — — — Berlin - 99; — — Bremen . 108 — — Breslau . — 99; — Srankfnrt a.M. - 101; — Hamburg 149; - 148; — — -r- London . . . — — — — — 6,19; Paris .... 79t — 78; — — 78; Wien .... — 103; ! - — — — souisd'or 7;, Holl.Duc.4jf, Aais.Duc.4;, BreSl. Duc. 4;, Paff.-Duc. 4; Cond.-SpecicS u.-Guldcn 3j, Conv.-Zehn- u. -Zwanzig-Ar. 3j. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle.