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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 218. 20. September ISIS. weiteren Verlauf der Tagesordnung wurden fast alle Anträge in der vom Vorstand gewünschten Form angenommen. Wichtig waren dabei eigentlich nur zwei zur Beratung ste hende Angelegenheiten. Erstens der bereits wiederholt gestellte Antrag der Vereinsmitglieder im Haag: das Anbieten von Ra batt. auch des erlaubten, zu verbieten, der jetzt angenommen wurde, und zweitens ein Antrag verschiedener Schulbücherver leger. dahingehend, den jetzt zulässigen Höchstrabatt von 10"/» auf Schulbücher, die auf dem Submissionswege au öffentliche und pri vate Unterrichtsanstalten geliefert werden, und der nach dem l. Ja nuar 1918 ans 5"/» ermäßigt werden sollte, auch nach diesem Ter min noch zuzulassen. Hierzu hatte der Vorstand einen Gegenantrag gestellt, der dahin lautete, daß im allgemeinen nach dem 1. Ja nuar 1918 nur 5°,/ gegeben werden solle, daß aber bei Submissio nen, die G. 5000.— übersteigen, nach wie vor 10"/« gegeben wer den dürfen. Nach kurzer Debatte wurde diescrGegenantrag mit sehr großer Mehrheit angenommen. In diesem Zusammenhänge möchte ich kurz bemerken, daß mit demselben Tage jeder andere Rabatt abgeschafft wird. Nachdem Herr Allert de Lange dem Vorsitzenden den Dank der Versammlung ausgesprochen hatte, wurde die Sitzung geschlos sen. und die Vereinsmitglieder fanden sich erst um 6 Uhr wieder zum Mittagessen zusammen. Bei dieser Jubiläums-Mahlzeit wich man insofern von der Regel ad, als diesmal auch Gäste und sogar offizielle Gäste <im gemeinen Leben Spitzen genannt) eingeladen waren, die mit einer Ausnahme die Einladung angenommen hatten, sodaß an der Haupttafel Platz nahmen: Se. Exzell. F. E. Posthuma, Minister für Landwirtschaft. Industrie und Handel; Ihr. di. mr. A. Roell, Kommissar der Königin (Oberpräsident) der Provinz Noord-Holland, I. W. C. Tellegen, Bürgermeister von Amster dam, und A. R. Ophorst, Generalmajor und Kommandant von Amsterdam. Dazu kamen noch eine lange Reihe von Vertretern befreundeter Vereine und unsere Ehrenmitglieder. Die Mitglieder waren soviel wie möglich nach Wunsch an 25 Tischen zu je 10 Plätzen vereint. Selbstverständlich waren sowohl i^ic Tische wie der Festsaal reich mit Blumen usw. geschmückt. Die Reihe der Tischreden eröffnete der Erste Vorsteher V. Loosjes nach feststehendem Brauch mit einem Trinkspruch auf Ihre Majestät, unsere Königin, an die im Laufe des Tages ein Huldigungstelegramm abgegangen war, und ließ diesem bald da rauf den Willkommgruß an die Ehrengäste und den Dank für ihre Gegenwart folgen. Ihm reihten sich nacheinander die Ehrengäste an, die sämt lich den Beweis lieferten, daß sie sich bemüht hatten, die ihnen zu gegangene Festgabe zu studieren, und daher nicht nur ins Blaus hinein allgemeine, nichtssagende Phrasen znm Besten gaben. Be sonders der Minister erklärte mit Nachdruck, daß es ihn auch deshalb gefreut habe, die Einladung annehmen zu können, weil aus ihr sowohl Vertrauen zu der Regierung spräche, als auch die Absicht, sich durch die besonderen Zeitumstände nicht aus dem Geleise bringen zu lassen; das müsse das Streben aller zum Heil des Landes sein. Nach dem Trinkspruch Sr. Exzellenz sangen seine speziellen Landesgenossen, die Friesen, ihm in ihrer Sprache das friesische Volkslied zu. Weiler sprachen noch I. I. van Druten Sneek, I. C. Tadema, Haarlem, und I. H. van Hcteren, Amsterdam, sämtlich Mitglieder des Vorstands, auf die Gäste, auf die Zweige des Buchgewerbes — gewöhnlich unsere Verwandten genannt — und auf die Vereeniging, Trinksprüche, die durch die Herren W. I. Schille- mans für das Buchgewerbe und F. I. A. M. Wierdels für die Gäste beantwortet wurden. Nach Schluß des Diners wurde die Feier in einem anderen Saale mit einer Kabarett-Aufführung fortgesetzt. Den Anfang machte ein von einem Kollegen im Haag verfaßter und von ihm und anderen Kollegen gespielter Einakter, der Zu- und Mißstände im Buchhandel behandelte und mit lautem Beifall belohnt wurde. Ich kann hier natürlich nicht das ganze Programm wieder geben. sondern will nur erwähnen, daß es reich und gut war und dem Festausschuß alle Ehre machte. Den Glanzpunkt des Abends bot eine Filmaufführung, zu der sich ein beliebter Sortimenter und einige bekannte Verleger hatten bereit finden lassen, und die 1282 Wahre Lachsalven hervorrief. Großen Erfolg hatte auch eine Reihe Karikaturen bekannter und hervorragender Persönlichkeiten im Buchhandel, eingeleitet durch fein satirische Verse, in denen ihre Eigenheiten gutmütig verspottet wurden. Im Laufe des Abends wurden dann noch einige Festgaben verteilt, über die am Schlüsse ein bibliographisches Verzeichnis gegeben werden soll, darunter namentlich verschiedene Lieder, die mit großer Begeisterung vorgetragen und gesungen wurden. Erst lange nach Mitternacht zogen die letzten Teilnehister heimwärts. Der nächste Tag brachte am Mittag eine Dampferfahrt nach der berühmten Insel Marken, wieder begleitet von einer Gabe oder sogar zwei, und nach dem Fischerdorf Volendam, wo,in dem bei Künstlern hochgeschätzten Hotel Spaander die Mahlzeit statt- fand. Hier bot unser V. Loosjes dem Festausschuß die ihm zukom- meude Huldigung dar, die von allen Seiten mit stürmischem Beifall bestätigt wurde. Bald ging es dort so heiter her. daß niemand mit Ausnahme A. B. van Holkemas, dem die Natur eine Stentorstimme verliehen hat, sich verständlich machen konnte. Hier wurde auch die Antwort der Königin auf unser Telegramm verlesen, das am vorigen Tage an eine verkehrte Adresse bestellt worden war. Schade, daß wegen der Zeitumstände unsere aus ländischen Schwestervereine nicht anwesend sein konnten. Die Heimfahrt wurde leider durch Regen etwas getrübt, den einzigen Mißton der ganzen Feier. Wie lange dann noch die Nachfeier gedauert hat, erzählt die Festchronik nicht. Als Festgabe widmete der Verein seinen Mitgliedern in einem stattlichen kl. 4°-Bande die Kesodiedenis van de VeiooniAmA ter bovorderinA van äs belangen des Loslltmndels 1815—1915 äoor Vinoent üoosjes. Der Verfasser, derzeit erster Vorsteher der Vereeniging. ein Urenkel eines ihrer drei Gründer, behandelt in vier Hauptstücken, je 25 Jahre umfassend, die Entstehung und das Gedeihen des Ver eins. der ursprünglich gegründet wurde, um den Nachdruck zu be kämpfen. Er breitete indessen feine Tätigkeit fortwährend aus, sodaß er auch an Mitgliedern, Ansehen und Einfluß zunahm und jetzt den Niederländischen Buchhandel mit wenigen Ausnahmen umfaßt und beherrscht. Es werden darin inter essante Besonderheiten erzählt über den Streit der Meinungen, wie einige davon bei ihrem ersten Auftreten einfach zur Seite gescho- den wurden als nicht beachtenswert, dann aber doch immer wie der auftauchten und die Gemüter aufregten, bis sie endlich ihre Lösung fanden. Besonders war dies der Fall mit der Regelung des Urheberrechts an Übersetzungen vor dem Beitritt der Nieder lande zur Berner Konvention, und mit der Rabattfrage, von der es anfangs hieß, es sei eine Sache, die nur den Einzelnen, nicht den Verein angehe, und die jetzt sozusagen den Eckstein des Ver einsgebäudes bildet und viel dazu beigetragen hat, den Verein, der mit 19 Mitgliedern begann und deren jetzt ungefähr 750 zählt, zu stärken. Das Lestelluus voor den Loeklmndel, eine nur in Holland bestehende Einrichtung, die seit 1901 im Besitz des Vereins ist. hatte 1913 1834 Kommittenten und verarbeitete 6 535 265 kx in 205 176 Sendungen. Andere Einrichtungen des Vereins sind Hat düenevsblnd voor (len Loekdandel, zweimal in der Woche er scheinend, die Bibliothek, das Archiv, ein Ausschuß für die Samm lung von Quellen zur Geschichte des niederländischen Buchhan dels. OnderstenninAskonds (Hilfskasse), bredrik Uuller-I/onds (zur Herausgabe von Bibliographien), 0. L. Ttuems-1/onds (Ver leihung von Prämien für hervorragende Veröffentlichungen im Buch- und Kunsthandel und Arbeiten der angewandten Kunst), Ausschuß für dkoord-dlederlandseke LiblioKrapkio und der 1/m- sioenkonds voor de beambten; kensioenverrelreiinKskouds voor bedivnden. Um auf das Außere des Werkes zurückzukommen, so stellt es sich als ein Band von 170 Seiten im Format von 20:26 ein dar. Gegenüber dem Titel befinden sich in farbigen Miniaturbildern die Porträts der Gründer Joh. van der Heij, Amsterdam, A. Loosjes Pzn., Haarlem, und D. du Mortier. Leiden. Ferner ent hält das Werk die Bilder aller ersten Vorsteher, Schatzmeister, Schriftführer und sämtlicher Vorstandsmitglieder, bis auf ganz wenige Ausnahmen, deren Bilder nicht aufzutreiben waren, und
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