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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1841
- Sprache
- Deutsch
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251 12 252 men Gott der Kaufleuke und der Diebe, erinnert. Ein Fluctui- rcn der Preise ist zwar das Schicksal aller Waare, dem sich auch der Bücherverkehr nicht ganz entziehen kann und es wird nicht immer möglich sein, bei ein und denselben Ver- kaufsbedingungcn hartnäckig stehen zu bleiben, aber das ist gewiß nicht löblich, zu ein und derselben Zeit und unter den selben Bezugsbedingungen ein und das nämliche Buch zu 24, 22, 20 oder 18 Gr. und gar niedriger zu verkaufen und zwar blvs darum, weil der eine Käufer gar nicht, der andere min der oder mehr auf Rabatt Anspruch machte. So sollte wenigstens ein Buchhändler nicht handeln. Und was soll der Sortimentshändler in kleinern Städten und entfernt von den großen Slapclplätzcn thun, wenn ihm sein Kunde sagt, in dieser oder jener Stadt erhalte er 4 Gr., 6 Gr. oder gar mehr Rabatt vom Thalcr, oder wenn der Lehrer seinen und seiner ganzen Schule Bedarf direct vom Verleger bezieht und von diesem, wie cs gerade nicht so sehr selten ist, ein Drit tel Rabatt erhält. Wo bleiben da die hoch gerühmten festen Preise und wohin geräth durch solches Feilschen das Ansehen des Buchhandels und selbst seiner ehrenwcrthesten Mitglie der? ! Ist das Gesagte nun ebenfalls nicht in Abrede zu stellen so wird man doch ferner erwicdern, der bisherige Rabatt müsse schon der entfernteren College» wegen beibehalten wer den. Achnliches ist längst behauptet und deshalb wohl der Vorschlag gemacht, ja im Einzelnen gar ausgeführt, den Ent fernteren einen höheren, den Näheren und Nächsten einen ge ringer» Rabatt zu gewähren. Abgesehen davon, daß es sehr sonderbar erscheint, wenn der Verleger die I>Iotto Einnahme für sein Werk davon abhängig machen soll, ob dasselbe durch eine nähere oder entferntere Handlung zum Verkauf kommt, so ist eine solche Maßregel schon an sich unausführbar; welche Mißbräuche damit getrieben werden können und wie solche Bestimmungen zu umgehen sind, soll hier nicht erör tert werden; Sachkundige verstehen diese Andeutung und das möge genügen.—- Sollen aber im Innern Deutschlands die Bücher, und wenn auch nur scheinbar, lheurer als nöthig sein, und soll der Schleuderet stets Thür und Thor offen ge halten werden, um einigen sehr entfernten Handlungen, die größtentheils in anderer Münze rechnen, die Gelegenheit nicht zu nehmen, die vom Verleger festgcstellten Preise beizubchal- ten? Was trotz dem auch wohl nicht überall der Fall sein möchte. Weit natürlicher dürfte es doch sein, diesen Hand lungen cs zu überlassen, ihre Mehrkosten auf die Preise zu rechnen. Ist es jetzt so vielen möglich, ihre Preise durch Ra battgeben zu verringern, so wird es auch der kleinern Zahl möglich werden, einen gewissen Prozentsatz für höhere Un kosten aufzurechnen. Ja es wird dies so gar zweckmäßiger sein, da sie außer der Berücksichtigung der größern Ent fernung sich auch nach der nichtimmer in demselben Verhält nisse zum Preise stehenden Schwere des Buches und dar nach richten können, ob sie durch die Eile des Käufers genö- lhigt waren, es auf kostspieligerem Wege zu beziehen; ein Umstand, welcher in manchen Fällen selbst den höchsten Ra batt rein aushebt, während der Sortimentshändler bei der jetzigen Einrichtung es wohl höchst selten wagen darf, seine Unkosten besonders in Rechnung zu bringen. Um das Prinzip der festen Preise möglichst allgemein wiederherzustellen und dann auch festzuhalten, dürfte daher derjenige Rabatt des Verlegers an den Sortimentshändler der angemessenste sein, der einestheils dem Letzter» das Ra battgeben an seine Kunden unmöglich macht, wenigstens sehr erschwert, andccntheils aber auch den nicht gar zu ent fernten Sortimentshandlungen so viel gewährt, um ihre ge wöhnlichen Unkosten zu decken und ihnen einen auständigen Gewinn zu sichern. Bedenkt man, daß 10, 12^, 15 und 16Z js Rabatt von den ordinairen Preisen und 5 — 8Z- js Prozent von den Netto-Artikeln selbst an Orten, die 40 — 50 Meilen und weiter von Leipzig entfernt sind, nicht zu den Seltenheiten gehören, während man in der Nähe von 20 — 25, resp. 10—16Z Prozent täglich hören kann: so dürfte wohl der Vorschlag nicht gar zu gewagt erscheinen, den Nabattsatz ein für allemal durchschnittlich auf 20 ss zu stellen und hiernach alle bisherigen Preise in der Art zu re- duziren, daß sie denselben Netto-Ertrag als nach der bisherigen Drittel und Viertel-Berechnung liefern. Hierbei dürfte wohl mancher erschrecken; der Sortimcntshändlcr ob scheinbar verminderten Gewinnes, der Verleger vor der Umänderung aller seiner Preise und den damit verbundenen Unkosten. Beide können aber nur dabei gewinnen: derSor- timcntshändler durch Vernichtung des Rabattwesens, der Verleger durch größere Wohlfeilheit seiner Werke, der ganze Stand dyr Buchändler aber durch die hierdurch möglich wer dende größere Solidität und Genauigkeit im Geschäfte. Die besondern Unkosten der allgemeinen Preis-Veränderung wer den den Verlegern durchschnittlich durch wenn auch nicht so sehr bedeutenden vergrößerten Absatz der auf solche Art ge wissermaßen herabgesetzten Bücher erstattet.— Nur sehr entfernte Sortimentshandlungen könnten Ursache finden, mit der Verminderung des Rabatts unzufrieden zu sein. Einmal kommt es ihnen aber auch zu Gute, daß die aufdcn Stapclplätzen oder in deren größerer Nähe wohnenden Hand lungen ihnen ihren Wirkungskreis nicht wie bisher durch Rabattgeben zerstören können, zum Andern bleibt es ihnen unbenommen da, wo ein wahres Bedürfniß es erheischt, die Preise höher zu stellen, was um so weniger Schwierig keiten darbietcn wird, als dies doch zum größten Theile solche Handlungen trifft, die überhaupt nach anderer Münze rech nen. Nur einige entfernte norddeutsche Handlungen ma chen eine besondere Ausnahme, cs wird ihnen aber Niemand verargen können, wenn sie den Thaler zu 32 — 33Ngr. be rechnen, wobei sic bestehen können, ohne daß das Publikum Ursache hätte, über Vertheuerung zu klagen. Doch das kann füglich den Einzelnen überlassen bleiben, das Wohl des Ganzen ist cs nur, was besonders entscheiden kann und dies erfordert, sei es auch auf welchem Wege es wolle, eine Vernichtung des Rabattgeben s anKunden. In der Annahme und Durchführung dieses Vorschlags würde zugleich eine wesentliche Erleichterung des Rechnungs wesens und des Uebergangs zu der neuen Währung liegen. Statt der bisherigen Drittel- und Viertel-Rabattsätze würde überall nur Eine Berechnung zur Anwendung kommen und diese, da alle Elemente des Dezimalsystems in ihr enthalten sind, bei den künftigen Preisen alle Bruchtheile entbehr lich machen. Was die bisherigen Preise betrifft, so würde freilich, wie schon bemerkt, eine gänzliche Umänderung
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