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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1841-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1841
- Sprache
- Deutsch
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917 41 948 Erst daß in Schriftzeichen rin Product gcistigcr Tätigkeit auf's Papicr gebracht wurde, giebt den bedruckten Bogen den Charakter eines Buches. Seine Zeichen machen ein sprach lich vergegenwärtigtes Stück Geistesthätigkeit gleichsam fest; was nur von einem Munde zum Ohre erklang, kann jeder dazu Befähigte nun mittels des Buches wiederholen. Wie ein gebundener Geist geht es von Land zu Land, wird von je dem mit dem Inhalte sich beschäftigenden und demselben mehr oder weniger gewachsenem Geiste neu belebt und wirkt bele bend ausluesen ein. Das Buch hat daher eine doppelte Natur: eine rein materielle, körperliche, als Waare und eine geistige, als Mittel der Unterhaltung, Belehrung, überhaupt geistiger Bildung für Mit- und Nachwelt. Würde nun der Vcrlags- buchhändler, wie cs die untergeordnetere Industrie der Buch drucker und Buchbinder mit sich bringt, bei seinen Unterneh mungen bloS jenen materiellen Gesichtspunkt im Auge haben, so brauchte er freilich nicht danach zu fragen, ob ein Buch verständig, lesbar, der Wissenschaft und überhaupt nützlich und brauchbar sei, sonder» nur, ob es, wenn auch aus noch so unwürdigen Gründen, Käufer finden werde. Es wür den ihn also nur eigennützigeGesinnungcn leiten, wie jene ame rikanischen und englischen Handelsleute, welche denJndianern Branntwein und was ihnen sonst noch Gift ist zuführen, um nur kostbares Pelzwerk dafür einzutauschen. Aber bei einer solchen Handelsweisc würde allmählig dem Buchhänd ler, welcher ihr huldigte, die Achtung und Empfänglichkeit für jenes höhere Element verloren gehen, welches der Buch handel vor allen andern Handelszweigen voraus hat. Der Buchhändler wird also den geistigen Gesichtspunkt seiner Un ternehmungen nie vernachlässigen dürfen, will er anders der Ehre und den Pflichten seines Standes nichts vergeben- Sein Bestreben nach Erwerb muß ebendarum weit mehr als in andern Handelsbräuchen von Vernunft, rechtlicher und sitt licher Gesinnung geleitet werden. Diese wird sich nicht dazu hcrgcbcn, einen schnöden Wucher mit Schriften zu treiben, welche die höher» Zwecke des menschlichen Daseins untergra ben, dem Aberglauben die Brücke treten, Recht, Freiheit und Fortschritt zu verkümmern suchen, die Achtung vor der In telligenz bei Seite setzen- Wie sehr die Beobachtung solcher Grundsätze sich belohnt, dokumcntirt das Empfehlende, was die bloße Firma einzelner Verleger für Werke noch ganz un bekannter Schriftsteller hat- Alle achtungswerthe Schriftsteller sind zwar die natürli chen Verbündeten des Buchhandels bei der Verfolgung seiner edler», höher» Zwecke. Deshalb aber ist cs nicht weniger Pflicht Aller, welche dieselben erkennen, dafür zu thun, was an ihnen ist. Und bei der Organisation des deutschen Buch handels, bei dem wichtigen Eentralpunkte, welchen er im Börsenvercine besitzt, sieht man auch in diesen höhern Be ziehungen besonders auf jene Männer, welche das Vertrauen ihrer College» an die Spitze desselben stellt. Ihr Beispiel und ihrer Umsicht gewiß nicht entgehende andre Mittel und Wege werden unser Institut, unseren Stand, unfern Zweck immer mehr adeln Helsen, immer mehr ihre nationale Be deutung durch Hervorhebung und Verwirklichung derselben anerkennen machen. Sie werden gewiß dahin wirken, daß der Vörsenvcrein seine Wichtigkeit als deutscher bei allen Fragen geltend mache, welche Buchhandel und lite rarischen Verkehr betreffen- Sie werden keine Oster messe vorübergehen lassen, ohne für die gemeinsamen Angele genheiten unserer Geschäftsbranche fördersamst zu wirken, und die hochwichtige nationale Bedeutung unseres Vereins immer mehr zu heben durch Vermittelung von Einigkeit in den Ansichten über das, was zum Besten Aller nothwendig ist und wonach gestrebt werden muß. Sie werden insbe sondere auf diejenigen unsrer Eollegen anregend für solche Zwecke cinzuwirkcn suchen, die sich gar zu sehr leidend verhal te», allein bedenken sollten, daß cs in vielen Dingen nicht eher zu etwas kommt, als wenn Alle für Einen, Einer für Alle steht. Neue Styl-Probe. Derselben Feder, von welcher die vor einiger Zeit in die sen Blättern mitgctheilte originelle Slylprobe herrührte, ha ben wir ein neues Musterstück deutscher Prosa zu verdanken. Es ist einem lithographirten Eircular entnommen und lau tet in getreuem Abdruck also: „Daß die Dampfschiffahrt auf unserm Rhein, durch das „geschwinde Reisen dem Fremden zu seinem Zwecke beiträgt, „ersehen wir jährlich mehr, durch die vielen Tausenden und „abermal Tausenden, welche von allen Seiten Herströmen. „Obschon so viele Rheinkarte, von mehreren Seiten her- „ausgekommen, und den Reisenden höchst zweckmäßig gewe sen, so wurde dennoch, wiewohl bei jeglichen Unternehmun gen manchens Wünschenswerthe und noch Mangelhafte von „den meisten Fremden geäußert. Ich habe daher von diesen „Aeußerungen und Wünschen seit einiger Zeit Notiz genom- „men,und eine solche wünschenswerthe 6arte zwar mit vieler „Mühe und mit großen Kosten unternommen, welche 4 „Schuh lang und 1 Schuh breit, niedliches Ta schenformat, schöne und gute Ausführung so wie Aus- Gattung, sich diese Carte von selbst empfehlen wird, betittclt: „Osrta du Rkun depui« Sckstlliouse s Rotterdam, dediee „su Souvenir de« Vo^sFeurs du bateau s vszieur „ringsum mit 46 der schönsten und interessantesten „Ansichten des Rhein-Ufers geziert, „die für jeden Reisenden eine stete Erinnerung bleiben wird. „Diese Carte soll bis Ende Mai beendigt und im Ver trauen eines großen Absatzes berechnet, damit dieselbe jedem „Reisenden zugänglich wird, nur um den so niedrig billigen „Preis von 21 Batzen, oder 1 Gulden 24 Kreuzer verkauft „werden, hoffend mich in der Erwartung nicht getäuscht zu „sehen, da nur durch eine Menge Abnehmer meine Kosten „gedeckt werden können. Verantwortlicher Redactcur: G. Wigand.
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