Mittwoch, den 29. September 1915. Umschlag zu Zk 226. Die „Neue Freie Presse schreibt über öie Sil-er-enkmünz^ In der Hochflut künstlerischer Kriegserinnerungszeichen mag es nicht gerade leicht gewesen sein, eine persönliche Note zu finden; um so erfreu licher ist es, feststellen zu können, das; zwei Wiener Künstler, Bildhauer Schwerdtner und der Maler Professor Berthold Löffler, in der Bilder- denkmünze, (Schraubthaler) die das k.u.k. Reservespital Nr. 11 (Chefarzt Professor Doktor Spitzy) herausgegeben hat, ein durchaus vollen- detes und äußerst liebenswürdiges, kleines Kunstwerk geschaffen haben. Die Denkmünze ist eigentlich ein sogenannter Schraubthaler aus schwarzem Stahl, der ein buntes Kriegsbilderbuch enthält, bestehend aus zwölf farbigen Lithographien und den sie begleitenden Versierten der führenden deutschen Lyriker. Professor Löffler ist es gelungen, auf der winzigen Fläche in der ungefähren Größe eines Fünfkronenstückes Episoden aus der Schlacht von Lüttich, der Winterschlacht in den Masuren, der Kar- pathenschlacht, den Tagen von Limanowa und Szenen des Krieges zu Wasser und in der Luft lebenswahr darzustellen. Ungemein stimmungs voll und ergreifend ist das Soldatengrab, das Professor Loeffler als Feldzugsteilnehmer wohl aus eigener Anschauung wiedergibt. Die Plastik Schwerdtners ist in ihrer markigen und schlichten Art höchst wirkungs voll und eindringlich als Symbol der treuen Waffenbrüderschaft der beiden Kaiserstaaten. Der Bilderdenkmünze der Wiener Jnoalidenschulen haftet keiner der Mängel einer Gelegenheitsschöpfung an; sie verdient, ganz abgesehen von ihrem guten Zweck, soviel als möglich gekauft zu werden; sie wird dereinst, wenn die Waffen ruhen, ein anmutiges, an Kunst- wert steigendes Andenken an die Tage bleiben, die wir jetzt durchleben. Die Bilderbenkmünze ist in der Heller'schen Buchhandlung Wien I für X 12.— erhältlich. Ieöe Such- unü Runsthanölung hat Interessenten für dieses ent- zückende patriotische Kunstwerk.