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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1915
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- Deutsch
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Redartioneller Teil. «U 232, 6. Oktober 1915. Kleine Mitteilungen. Martkurs in Österreich. — Mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Mark am offenen Markt neuerlich gestiegen ist, hat der Vorsteher der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler nnd Sektionsobmann für Niederösterrcich des Vereins der österr.-un- gar. Buchhändler Herr Heinrich Tachauer im Sinne der Verkehrs ordnung fiir Wien und Niederosterrcich ab 1. Oktober 1915 den Kurs der Marl auf 1-10 Heller festgesetzt. Gründung eines ungarischen psychologischen Laboratoriums. — In Budapest ist vom ungarischen Kultusministerium ein psychologisches Laboratorium zur Erforschung der Seele des nervösen Kindes ge gründet worden. Auch heilpädagogisch-psychologische Untersuchungen sollen hier ausgeführt werden. Verlängerung des Moratoriums in Russland ans ein Jahr. — Durch einen Mas des Zaren ist das Moratorium auf ein weiteres Jahr verlängert worden. Verbotene Druckschriften. — Druckschrift:» N u s s i s ch e s Vater unser«. — Urteil des Reichsgerichts vom 5. Juli 1915. — Un brauchbarmachung. (Bekanntgabe durch die Staatsanwqlt- schaft Nvrdhausen. 2 I. 844/14.) (Deutsches Fahndungsblatt Stück 4990 vom 4. Oktober 1915.) Persimalnachrichten. Verleihung des Eiserne» Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz L. Klasse wurden die nachstehenden Herren ausgezeichnet: Handelsrichter Ernst Boll, Inhaber der Buchdruckerei R. Ball und Mitinhaber der Verlagsfirma Ball u. Pickardt in Berlin, seit November v. I. Bootsossizier des Freiwilligen Motorbootkorps; Johann Gr über, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung i» Küssen, Unteroffizier im Landsturmbataillon Kempten (vor kurzem mit dem Verdicnstkrcuz 3. KI. mit Krone und Schwertern ausge zeichnet) ; Paul Heid, Inhaber der Fa. I. H. Ed. Heitz sHeitz L Mündel) in Strahburg i. E., Hauptmann bei einem mobilen Etappcnkommando (erhielt auch Las Friedrich-Kreuz des Herzogtums Anhalt); Richard Kies) lich, Inhaber von Const. Zicmßen's Buch handlung in Zoppot, Offizier-Stellvertreter im Reserve-Jnf.-Regt. Nr. 59; Karl Nick, Inhaber von G. Nagoczy's Univ.-Buchhandlg. in Kreiburg i. Br., Hauptmann und Bataillonsfiihrer im Westen. Die gleiche Auszeichnung erhielten ferner die Herren: Walter M ei st er, Leutnant der Reserve beim Landwehr- Fußart.-Ers.-Bataillon Nr. 19, Sohn des Herrn Oskar Meister in Werdau, und Amtsrichter Or. Wohlsarth, Unteroffizier der Landwehr im Neservc-Feld-Art.-Regt. Nr. 7g, Sohn des Herrn Emil Wohlfarth in Fa. E. Morgenstern's Buchhandlung in Breslau. Franz Ludwig von Baumau» fi. — Der Direktor des kgl. Allge meinen Neichsarchivs in München Geheimer Nat Franz Ludwig von Naumann ist nach schwerer Krankheit, K9 Jahre alt, gestorben. Der Verblichene war von 1872 bis 1885 im Archivdienst des Fürsten zu Fiirstcnberg in Donaueschingen tätig und trat dann in den baye rischen Archivdienst ein, wo er sich um die Erforschung Schwabens auherordentliche Verdienste erworben hat. Zahlreiche Arbeiten zur bayerischen und schwäbischen Geschichte legen Zeugnis von seinem Fleiße und seiner Gelehrsamkeit ab. Seit 19Ü3 war v. Baumann auch Leiter der Archivalischen Zeitschrift. Sprechfaul. Nur bar!- oder »Mit Rem.'Recht in . . !- In Nummer 213 des Börsenblattes äußert sich zu dieser Sache auch Herr Hans vou Weber, München. Ich habe vielleicht Grund zu staunen, daß gerade Herr Haus von Weber das Wort nimmt: Ich be zog von demselben im Jahre 1912 ü cond. 4 Ex. seines Boccaccio von Eonrad Bd. 1 (je 2 kart., 2 Halbfranz). Die Faktura trug einen leicht übersehbaren Vermerk eines verkürzten Remissions-Termins. Dieser wurde um ca. 3 Wochen übersehen. Es war im Januar: die Nenjahrsrechnungen mußten hinaus, und die Vorbereitungen für die Ostermesse wurden getroffen. Eine Mahnung des Verlages erfolgte nicht. Ich wurde gezwungen, trotz wieder holter Bitten, nicht nur den erhaltenen Band 1, sondern auch die noch erschienenen Bände 2 bis 5 j e 4 m a l abzunehmen. Betrag ord. ca. 300.—. Also Sortimenter, nimm dich in acht! München, den 28. September 1915. L. Haile. Erwiderung. Als ich die Vereinbarung anregte, daß bei solchen Lieferungen der Verleger sich verpflichten sollte, durch eine Postkarte an den Fristablauf rechtzeitig zu erinnern, geschah dies natürlich nur im allgemeinen Interesse. Ich habe auch durchaus nicht behauptet, ich hätte dies mit aller Welt vereinbart; ausdrücklich sprach ich nur »von einer Anzahl von Geschäfts freunde n«. Herr L. Haile gehört nicht zu meinen Geschäftsfreunden. Die Güte meines Ratschlages wird wohl kaum durch den Nach weis dieses Herrn widerlegt, daß ich vor drei Jahren auf jene glor reiche Idee noch nicht verfallen war, noch auch dadurch, daß ich Herrn Haile gegenüber auch heute nnd morgen genau so handeln würde wie damals. Immerhin sei auf Grund des Briefwechsels von 1913 fcstgestellt: 1. Als Herr Haile 2 Ex. Boccaccio bedingt verlangte, wurde ihm ausdrücklich mitgeteilt, daß sie nur mit Nückgaberecht bis Ende Januar 1913 geliefert werden könnten; dem hat Herr H. zugc- st i m m t; 2. Herr Haile hat auch die weiteren zwei Exemplare »mit Rem.- Necht bis 1. 2. 1913« und nicht »bedingt« verlangt; 3. Diese Lieferungsbedingungen sind auch bei der Lieferung selbst von Herrn Haile anerkannt worden. Es ist also unwahr, daß diese Bedingungen sozusagen unterge schoben worden seien durch einen jener »leicht übersehbaren Rechnungs- Vermerke«. 4. Herr Haile bzw. die Firma Karl Beck (L. Haile) remit tierte nicht »im Januar«, sondern Mitte April 1913. Übrigens mußte eine Firma, die bisher sich noch gar nicht fiir uns verwendet hatte, in der Überlassung von 2X2 Exemplaren eines so kostbaren Werkes mit so langem Nückgaberecht unbedingt ein großes Entgegenkommen erblicken. Wir aber waren auf Einhal tung der Fristen schon wegen der Feststellung der Höhe der Kou- tinuation angewiesen. Doch dem sei, wie ihm wolle; ich gestehe hiermit ohne jede Zerknirschung, ja mit jenem aufrichtigen Vergnügen, das wohl selbst der Beste hat, wenn sich jemand ärgert, der früher ihn hat ärgern wollen: Herrn Haile würde ich auch unter weniger zwingenden Umständen jedwedes Entgegenkommen verweigern, zu dem mich nicht Recht nnd Gesetz verpflichten. Nämlich: wenige Monate vor jener Nücknahmcverweigernng lies; -ch eines Vormittags alle Sortimente Münchens telephonisch auf eine Neuerscheinung (Preis ^ 1.— ord., netto —.50) meines Verlages aufmerksam machen. Die meisten bestellten bedingt oder bar, alle aber waren (natürlich) höflich. Nur Herr Haile glaubte sich berechtigt, in unhöflichstem und schroffstem Tone (um schärfere Bezeichnungen zu vermeiden) sich solche Anrufe zu verbitten. Nun bestellte am Nachmittage einer meiner Freunde, der damals ein guter Kunde des Herrn H. war, das Buch fest bei ihm. Herr Haile aber hat weder das Buch bei uns bestellt, noch es dem Kunden auf an derem Wege verschafft. In meinem Briefe vom 22. April 1913 gab ich diesen Sachverhalt Herrn H. als den Grund der Rücknahmcverweigernng an. Auf diesen Brief hat er nichts zn erwidern gewußt! Herr Haile hat also nicht nur abgelehnt, mit mir geschäftliche Vorteile auszutauschen, er hat sogar alles getan, was in seinen schwachen Kräften stand, um mich zu schädigen. In geschäftlichen Dingen huldige ich aber dem Grundsätze: Wurscht wider Wurscht! Herr Haile darf sich daher nicht wundern, daß der von ihm beleidigte und geschädigte Verleger ihm gegenüber jede, aber auch jede Rücksichtnahme kollegialer Art grundsätzlich verweigert und daß besagter Verleger sich sogar herzlich freut, wenn dieser un freundliche und für ihn so unerfreuliche Sortimenter selbst die Ge legenheit zu einer ausgiebigen und kräftigen Heimzahlung herbei führt. Wenn er aber nach so langer Zeit, nach solcher Zeit sich immer noch so sehr darüber ärgert, daß er — jetzt endlich! — bei recht unpassendem Anlaß die Geschichte hier im Sprechsaal veröf fentlicht, so ist das wirklich mehr, als ich verlangen kann! München, 2. Oktober 1915. Hans von Weber. Verantwortlicher Redakteur: EmtlThomaS. — Verlag: Der Bvrse»verein der Deutschen Buchbündler zu Leipzig, Deutsches BuchhSndlerkauS. 3 ^ ^ Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg SS sBuchhändlerhauöj.
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