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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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8698 BdrlenblaU f. d. Dlschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 190, 17. August 1S08 Welche Tätigkeit hat nun der Sortimentsbuchhändler zu entfallen, um den Umsatz seines Geschäfts zu heben? Das geschieht nicht nur dadurch, daß er den seitens der Kunden an ihn gestellten nackten Anforderungen genügt, daß er die ihm ins Haus getragenen Be stellungen ausführt, sondern er muß vor allen Dingen auch darauf ausgehen, sozusagen literarische Bedürfnisse zu schaffen, Interesse für neu erscheinende Literatur zu wecken, für ältere durch geeignete Tätigkeit wachzuhalten. Die hierauf bezüglichen Vertriebsmaßnahmen des Sortiments buchhändlers erfahren eine sehr gründliche, beste Anleitung gebende Besprechung. In erster Linie wird das Zur schaustellen der Bücher behandelt. Das geschieht zunächst für das große Publikum durch die Schaufensterausstellung. Das Schaufenster darf gleichsam als Visitenkarte, als Em pfehlung für die das Geschäft berührenden Passanten gelten. Seinem vorteilhaften, einladenden und das Auge nicht allein oberflächlich, sondern auch im einzelnen fesselnden Eindruck ist größte Sorgfalt zu widmen. Die nach dieser Rich tung hin gegebenen, gediegener Praxis entsprungenen Anregungen können sorgsamster Beachtung und Beherzigung empfohlen werden, wenn auch in ihnen nach meinem Erachten zum Teil dem rein ästhetischen Prinzip auf Kosten des praktischen etwas zu weite Zugeständnisse ge macht werden. Es sei ohne weiteres zugegeben, daß z. B. liederlich oder gar schwer leserlich geschriebene um ein Buch gelegte Reklamestreifen eher abstoßend, als zum Kauf an regend wirken; wenn aber von derartigen Reklamebändern überhaupt nur als von einer »Verunzierung« gesprochen wird, so dürfte dieses ablehnende Urteil doch etwas hart sein. Jedenfalls steht es fest, daß wir, zumal in unserm Zeit alter der Reklame, mag man dieser persönlich auch noch so abhold sein, uns dieser gerade bei der Schaufensteranordnung doch nicht grundsätzlich verschließen sollten. So mancher gute Reklamestreifen um ein Buch hat dessen Erfolg gezeitigt, und es wird schwerlich einem Sortimenter ein Vorwurf zu machen sein, wenn er in erster Linie den Erfolg im Auge hat. Aus diesem Grunde halte ich auch ein absprechendes Urteil über die sogenannten »zu voll gestopften« Fenster für ungerecht. Der Beschauer der Buchhandlungsschaufenster tritt an diese anders heran, als an jedes andere Schau fenster. Er will Bücher sehen, nicht Draperien und Blumensträuße, mit denen man heute, wie nicht selten zu sehen, sogenannte »Ruhepunkte fürs Auge« zu schaffen bestrebt ist, und dann dürfte es auch kaum als Fehler zu erachten sein, so viel Bücher in ein Schaufenster zu legen, wie möglich. Natürlich dürfen die Bücher nicht so übereinander gepackt sein, daß man nicht die vollen Titel zu übersehen vermag, doch sollte man trachten, durch seine Schaufenster recht sehr die Reichhaltigkeit seines Lagers darzutun, und, das kann man, besonders bei dem allermeist beschränkten Schaufensterraum nicht, wenn man über alles Ästhetisieren deren tatsächlichen Zweck ver gißt. Inwiefern es anderseits zu empfehlen ist, den immer eindringlicher auf die Sortimenter seitens der Ver leger einstürmenden Wünschen um das »reihenweise« Aus legen ein und desselben Verlagsartikels oder nur der Bücher eines und desselben Verlages zu entsprechen, mag hier nicht eingehender erörtert werden. Daß dieses in den letzten Jahren besonders stark eingebürgerte Verfahren geeignet ist, das alte Ansehen des Sortimenters, der sich durch seine Vielseitigkeit einen Namen und mit ihr auch ein Ge schäft zu machen wußte, zu heben, darf wohl mit Recht augezweifelt werden. Anderseits wird ein planmäßiges Zusammenstellen der im Schaufenster auszulegenden Literatur auf sachlicher Grundlage diesem stets eine ganz besondere Anziehungskraft und für das betreffende Geschäft guten Absatz geben. Auch auf das geeignete Anbringen von Plakaten wird hingewiesen. Hierbei ist des in den letzten Jahren stark eingebürgerten und sehr erfolgreichen kleinen Fensterplakats (in »Augenhöhe« anzubringen) selt samerweise keine Erwähnung getan, wogegen dem soge nannten »Neuigkeitsanzeiger« eine ohne Zweifel nicht verdiente besonders empfehlende Erwähnung zu teil wird. Aber nicht nur der Schaufensterauslage ist sorgsame Pflege zu widmen, sondern auch der Auslage im Laden, und hier werden mit gutem Recht geeignete Sonderausstellungen in besonderer Weise empfohlen. Der wichtigste Punkt zur Hebung des Absatzes ist aber die geeignete Art der Empfehlung, über die unser Lehrbuch besonders dankenswerte, sehr eingehende Ausführungen gibt. Hieran schließt sich eine Dar legung der Bezugsformen im deutschen Buchhandel und ihre Bedeutung für das Sortiment, die durch die wieder holten Hinweise auf die Paragraphen der Buchhänd lerischen Verkehrsordnung sehr gewinnt. Darauf machen uns Paschke und Rath mit den Verkehrseinrichtungen des deutschen Buchhandels und ihrer Benutzung im Dienste des Sortiments vertraut. Deren sehr sorgsame Beachtung kann nicht eindringlich und nicht oft genug empfohlen werden, da sie uns bei zweckmäßiger und richtiger An wendung manchen Vorteil einbringen und vor manchem Nachteil und Verdruß bewahren können. Sehr eingehend ist das die Bücherbestellung (Verschreibung) behandelnde Thema erörtert, und das mit Recht. Zweifellos ist das Bestellen eine der wichtigsten Arbeiten im Sortiments buchhandel. Sei es, daß es sich darum handelt, mit der Bestellung einen Schritt in der Erledigung eines Kunden auftrages zu tun, sei es darum, Lücken im Lager zu füllen, sei es schließlich, nach den Ankündigungen im Börsenblatt oder nach eingegangenen Zirkularen die erscheinenden Neuigkeiten oder auf Grund der Konti- nuationslisten die Buch- und Zeitschriften-Fortsetzungen zu verschreiben, stets wird neben größter Aufmerksamkeit ein peinlich genaues, nach praktischen Grundsätzen ausgeführtes Arbeiten von größter Bedeutung sein. Unser Lehrbuch ver säumt nicht, uns bis ins Kleinste auf alle Punkte hinzu weisen, deren Beachtung hier wesentlich, ja größtenteils un erläßlich ist. Schemata, wie eines Bestellbuches, eines Novitätenbestellbuches, sowie verschiedene zumeist gebräuch liche Besteüzettelformulare nebst Anweisung zu ihrer Aus füllung erhöhen die Anschaulichkeit der, praktische Erfahrung und peinlich genaue Arbeitsmethoden erweisenden Ausfüh rungen, die in einer klaren Darlegung der Weiterbeförderung der ausgeschriebenen Bestellzettel durch Kommissionär und Bestellanstalt, für Berliner Firmen, ihren gegebenen Ab schluß finden. Nach den hinausgegangenen Bestellungen gehen die Sendungen bei uns ein, und wieder müssen wir ihnen eine besondere unserm Beruf eigene Behandlung zuteil werden lassen. Welcher Art diese ist, und auf wen die Haftbarkeit für die Sendungen fällt, das ist das Thema, mit dem wir nun zunächst beschäftigt werden. Es soll an dieser Stelle davon Abstand genommen werden, die Einzel heiten der hier gemachten Ausführungen zu erwähnen und zu besprechen, nur auf einzelne Punkte näher einzugehen sei gestattet. Für das »Anstreicher:« der Avise wird der senk rechte Strich neben der Firma empfohlen, obwohl es ganz ohne Zweifel vorteilhafter — weil klarer — ist, den Strich im stumpfen Winkel unmittelbar auf die zu bezeichnende Firma zu richten wie ^^Velhagen L Klasing. Bei dieser Art des Avisierens können nicht entfernt so
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