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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1842
- Sprache
- Deutsch
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469 18 470 Wir Sortimentshändler wollen uns das zu retten su chen, was man uns rechtlicher Weise nicht vorenthalten, oder mehr und mehr entreißen kann- Dies ist meine und gewiß auch die Absicht aller mei ner vorerwähnten einstweiligen und aller meinem Vorschlag noch ferner beistimmenden Committenten. Da nach der liberalen Censur-Declaration unsers ver- i ehrten Königs, die Preußischen inländischen Blatter ohne Hehl solche Angelegenheiten zu'besprechen — allerseits be ginnen, so wollen wir hoffen, daß auch das Börsen blatt dort eine Geltung bekommt, wo man den ge rechten Beschwerden des deutschen Sortimentsbuch handels a l lei n Ab hülfe verschaffen kann. Den ehrenwerthcn Firmen, welche mir ihre Mitver tretung dieser Angelegenheit des Sortiments buchhandels gegen die Post so bereitwillig und schleu nig zugcsichert, sage ich einstweilen hier meinen Dank; — ich werde bei Ausarbeitung unserer Eingabe die mir spe- ciell angegebenen Data und Facta bestens benutzen und die weiter sich meldenden Interessenten in diesen Blättern fer ner sogleich zur Anzeige bringen. Siegen, den 17. Februar 1842. Wilhelm Friedrich. sätze ein bedeutendes Verdienst um den wissenschaftlichen Ver kehr in Deutschland erwirbt, enthält in der Nr- 8 (vom 28. Januar) eine Aufforderung des Buchhändlers Friedrich in Siegen, um gegen den Debit der Zeitschriften durch die Post bei dem General-Postamte in Berlin Schritte zu thun. Wir wollen hier weder als Vertheidiger der Post, noch als Anwalt der Sortiments-Buchhändler, austreten, erlauben uns aber, einige Bemerkungen zu machen, die sich besonders auf den Vertrieb ausländischer Zeitschriften beziehen. Wenn wir mit unserer Kenntniß der Literatur des Auslandes nicht im Rückstände bleiben wollen, so ist es durchaus nothwendig, die Zeitschriften, welche dort erscheinen, bald zu erhalten, und dies läßt sich doch ohne Zweifel nur durch eine Anstalt bewirken, welche die Mittel i» Händen hat, nicht allein eine ununterbro chene Verbindung mit dem Auslande zu unterhalten, sondern auch das dort Erscheinende schnell an die Besteller zu befördern. Daß die Post, bei dem Geschäfte, das ihr obliegt, Briefe und Packcte zu befördern, diese Anstalt ist, liegt klar vor Augen; wer also dergleichen Zeitschriften schnell und pünktlich erhalten will, wird sich unfehlbar an sic wenden und die Besorgung derselben schwerlich dem deutschen Buchhändler überlassen, der — seine Journal-Packetc doch auch durch die Post kommen las sen muß , da er sie auf den Frachtwegen nur sehr spät erhalten würde. Diese Betrachtung hat sogar einige Buchhändler be wogen, ihre ausländischen Zeitschriften durch die Post kommen zu lassen. Doch bleibt es jedem Besteller überlassen, ob er die Zeitschriften sich durch den Buchhändler oder die Post kommen lassen will, und Viele dürften den erstern Weg wählen, da die Preise, welche die Post für die Zeitschriften fordert, keineswegs niedrig sind, wogegen man allerdings die Schnelligkeit der Be förderung in Anschlag bringen muß. -— Was die Besorgung deutscher Zeitschriften durch die Post betrifft, so wird für den einzelnen Gelehrten (wenn die Entfernung des Druckortcs von seinem Wohnorte nicht zu bedeutend, die Beschaffung durch den Buchhändler auf dem Frachtwege also nicht zu langsam ist) der Weg des Sortiments-Buchhandels, als der wohlfeilere, im mer der vorzüglichere bleiben: was indeß die sogenannten Lese- Cabincttc, Journalzirkel, Museen u. dgl- angeht, so werden diese, wenn sic ausländische Zeitschriften in ihren Kreis auf nehmen, gewiß kein Bedenken tragen, die höheren Preise der Post zu bezahlen, um ihren Lesern und Abonnenten den schnel len Genuß der Lectüre zu verschaffe». Kein Curiosum! Ein rechtschaffener, sehr achtungswerther Mann, Be sitzer einer von seinem Vater ererbten Barbierstube*), war häufig von Verlagsbuchhandlungen veranlaßt worden (da in seinem Wohnorte keine Sortimentsbuchhandlung befindlich ist) Pränumerations- und Subscriptionssammlungen zu be sorgen , Journale auszuleihen u. dergl. m. Diese Geschäfte gefielen dem in jeder Hinsicht ehrenwerthcn Manne um so mehr, als ein glücklicher Erfolg seine Bemühungen belohnte, zumal da die einzige Buchhandlung in einer anderen na heliegenden Stadt, gestützt auf ihr Privilegium, sich die Tauben gebraten zufliegen ließ. Kein Wunder daher, daß der junge thätige Concurrent, dem es auch an wissen schaftlicher Bildung nicht fehlt, prospcrirte. Seine Buch händler-Geschäfte nahmen zu, achtbare Handlungen kamen ihm mit Vertrauen entgegen, er legte eine fleißig benutzte Leihbibliothek an, machte einige glückliche Verlagsunterneh mungen und erfreute sich der ihm gern ertheilten Concession zur Anlegung einer Buchhandlung. Ein böser Nachbar, aufgerüttelt aus seiner Lethargie, glaubt nun durch hämisches Vorwcrfen des früheren, ge wiß auch ehrenwerthcn Berufes diesem wackeren Manne zu schaden und ihn damit zu kränken. Elfteres ist nicht mög lich , da jeder Ehrenmann darüber vorurtheilsfrei denkt, ^ dagegen gelang dem bösen Nachbar Letzteres, denn der Ge kränkte glaubt in dieser einen Rabenstimme die Mei nung Vieler zu hören (dem ist aber nicht so) und will da her lieber den ehrenwerthcn Verein verlassen und einem ge lernten Buchhändler sein wohlangebrachtes Geschäft ab treten. Auch dies will der Brotneid vereiteln und scheut sich nicht, um seinen verächtlichen Zweck zu erreichen, sich eines eben so schlechten Mittels, der Lüge zu bedienen. Mag nun diese Handlung einen anderen Besitzer erhal ten oder nicht, so soll doch auf keinen Fall dieses gute Ge schäft aufgcgeben werden, sondern erneuerte Thätigkeit und fortgesetztes ehrcnwerthes Streben sollen dem Giftigen beweisen, daß „ehrlich währt am längsten!" Ein Buchhändler, der mit den berührten Ver hältnissen vertraut ist. *) Welches Geschäft er übrigens anderweit verkauft hat und jetzt nicht mehr betreibt. Ocffentliche Rüge verdient das Verfahren der Bran'sehen Buchhand lung in Jena, welche ihre Zeitschrift Minerva den Postämtern zu solchem Preise überläßt, daß man hier so wohl als in meiner Nachbarstadt Saarlouis, — am westlichsten Ende von ganz Deutschland, — dieselbe zu 7 ff? erhält, während der Preis im Buchhandel 8 ff? (mit ^) ist. Meine früheren Abnehmer haben dieses Journal sämmtlich abbestellt, was ich ihnen keinesweges vcrüble, da sie solches durch die Post natürlich schneller und obendrein 1 ff? billiger beziehen können! Trier, Februar 1842. C. Troschel.
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