Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1842
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- 1842-03-08
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- 08.03.1842
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511 19 512 nen! Wir übernahmen den Debit, ohne im Entferntesten zu ahnen, daß man einer kleinen theologischen Partheischrift je eine so große Bedeutung beilegen würde. Hier in Hamburg entste hen solche und ähnliche religiöse Parthcischriftchen zu Dutzenden und vergehen eben so schnell wieder- Zwischen Elberfeld, Bre men, Hamburg und Magdeburg herrscht ein lebhafter Verkehr in dieser nur für einen kleinen Theil des Publicums Werth ha benden Verlagsbranchc. Wir konnten nicht ahnen, daß eine Frage, anscheinend nur von Dibcesan-Jntereffe, je mit ofsicieller Wichtigkeit konnte behandelt werden. Die beiden letztlich genannten Gedichtsammlungen „die un politischen Lieder von Hoffman» von Fallersleben 2r Theil" und die „Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters" sind mit Cen- sur gedruckt. Wir haben das legitime Imprimatur in Händen. Was soll aus dem deutschen Buchhandel werden, wen» man, selbst bei strengster Befolgung aller gesetzlichen Vorschriften, dennoch einer so unerhörten Strafe, wie der über uns verhäng ten, anheim fallen kann! Wir schließen mit dem aufrichtigen Bckcnntniß, daß wir nie gegen einen einzelnen Staat, nie gegen Preußen operirt haben. Der Chef unseres Hauses stand in den Jahren 1813, 14, 15, 16 in den Reihen der preußischen Krieger: in der preu ßischen Uniform trafen ihn drei Mal französische Kugeln! Nie hat er eine Belohnung für seine dem Vaterlande gewidmeten Dienste, für sein vergossenes Blut in Anspruch genommen. Man wolle uns diese schmerzliche Erinnerung in einem Augenblick ver zeihen, wo uns von preußischer Seite ein so herber Schlag trifft. Die Stimme, die wir erheben, mag noch so schwach sein: die Gerechtigkeit wird sie hören! Hamburg, den 10. Januar 1842. Hoffman» und Campe. Mannigfaltiges. Die Augsburger Allg. Zeitung enthält aus Leipzig vom 16. Februar: In der hier anhängig gewesenen Klage wider Verleger und Drucker der Flugschrift „Vier Fragen" hat das angcrufcne Apellationsgericht, seiner frühern Ansicht von der Sache getreu, dahin entschieden, daß der Fall als prcßpolizei- lichcs Vergehen und zwar mit der bezüglich, höchsten Strafe, sechswbchentlicher Haft, zu ahnden sei. Bekanntlich war vom Ministerium das Verfahren auf criminellem Wege angcordnet worden. — Eine andere interessante Erscheinung in einer Cen- sur und Presse berührenden Frage ist kürzlich auch vom Ober- appellationsgericht erfolgt. Es ward nämlich Hrn. F. A. Brock haus eine Schrift von Vencdey, nachdem dieselbe vom Censor das Imprimatur erhalten hatte und gedruckt worden, der nach Vollendung des Druckes unter Einreichung eines Exemplars ein- zuholcnde Ccnsurschcin (welcher erst die Vertricbserlaubniß gibt, ja dem Drucker erst gestattet, die Exemplare abzuliefern) ver weigert und die Schrift unter Vergütung der Druck- und Papier- kostcn weggenommcn. Daß eine solche, jetzt mehrfach vorgekom- mcnc Manipulation nur die Folge einer zum zweitenmal aus- geübten, also Doppelccnsur sein kann, liegt auf der Hand. Auf dieselbe Weise wurde kürzlich auch ein Heft von „Berlin wie es ist und—trinkt", eine Kritik über die Antigone enthaltend, un terdrückt. Hr. Brockhaus hatte jedoch nach empfangenem Im primatur das Honorar gezahlt, und drang nun auf Ersatz des selben, der ihm auch vom Oberappellationsgericht, weil es nach erhaltenem Imprimatur gezahlt worden und gegen Abtretung seiner Ansprüche an den Autor, zugesprochen worden ist; denn jene factische Doppelcensur ist nicht unter ihrem wahren Namen vorhanden. Die bändereichste Bibliothek in England ist die des briti schen Museums in London: sie enthält aber nur etwa 225,000 gedruckte Bücher, also weniger als jede der acht größesten Bibliotheken des Festlandes, denn diese enthalten: in Berlin, 250,000; in Göttingen, 300,WO; in Dresden, 300,000; in Neapel, 310,000; in Wien, 350,WO; in Kopenhagen, 400,000; zu Petersburg, 400,000; in München, 500,000; in Paris (allein die Libliotdeguo Zu Hoi), 700,000; auch an wcrthvollen Ma- nuscripten hat die „Bibliothek des Königs" in Paris die grdßcste Zahl: 80,000; ihr zunächst kommt die Bibl. d. br. Museums in London mit 22,500 Manuskripten. — An Kupferstichen (Lstainpes) hat die größeste Bibliothek in Paris auch die reichste Sammlung, nämlich 1,500,000! (Polytechn. Archiv.) Um Chateaubriand schon während seines Lebens den Genuß der Vortheilc seiner schriftstellerischen Thätigkeit zu gewähren, hatte sich bekanntlich in Paris eine Aktiengesellschaft gebildet, welche das Verlagsrecht seiner Werke in voraus ankaufte. I» Folge von streitig gewordenen Interessen mußte der Antheil an diesem Besitzthume geschieden und dabei zu einer gerichtlichen Versteigerung geschritten werden. Diese hat stattgcfunden, und Hr. Delandinc de Saint Esprit erstand das Verlagsrecht sämmt- lichcr Manuskripte und Werke Chateaubriand's für 153,000 Fr. (L. A. Z.) Wohlfeile Bücher. Ein Buchdrucker in Cöln liefert Gebetbücher von 26 Bogen weiß Druckpapier, in gepreßtem Lcdercinband mit Goldschnitt und Scheide zu 8 Sgr. netto. Was mag der gute Mann dabei wohl verdienen? ss. Börse in Leipzig am 7. Mär; 1842. Im Vierzednlhaler-Fuß. Kurze Sicht. Ang. Gesucht. 2 Monat. Ang. Gesucht. n Monat. Ang. Gesuch: Amsterdam .... — 139; - 139ä Augsburg . . . ., — 102! Berlin - 99; Bremen - 108; Breslau 99; - — Frankfurt a. M. . . — 102 Hamburg . . . . 149; — 149 — London — — 6,22; - Paris — 79; - 79; - 79ä Wien - 104- SoulSd'or 8;, Holl. Duc. 5, Kais.Due. 5, BrcSl. Duc. 5, Pass.Duc.4; Conv.-SpcclcS u.-Gulden 3A. Conr.-Zchn- -Zwanzig-Kr. 3;. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle.
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