verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von dem Deputaten des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvcreins. 43. Dienstags, den 3. Mai 1842. Ve rh a n dln n g e n der ersten Hauptversammlung des Börsenvereins, Leipzig, am 24. April 1842. Bei Eröffnung der Versammlung ernannte der Vorsteher dicHrn. C. Dunckcr, V. Dielvcg, I. Campe und C. Hcymann zu Ordnern und konnte bei Begrüßung der Versammlung sein Bedauern nicht unterdrücken, daß dieselbe nicht zahlreicher besucht sei, sprach jedoch die Hoffnung aus, daß die Anwesenden den Mangel an Zahl durch desto regere Theilnahme an den Verhandlungen ersehen würden und tröstete sich mit der größeren Frequenz der s. g. Abendbörse im Hotel de Pologne, durch deren Eröffnung sich die vier Leipziger Herren ein wahres Verdienst um sämmtliche Eollegen erworben hatten, indem sie dadurch — nach dem stereotypen Buchhändler-Ausdrucke — einem lange gefühlten Bedürf nisse auf die zweckmäßigste Weise entsprochen hatten, wofür ec ihnen im Namen Aller zu danken sich gedrungen fühle. I. Die Zahl der Mitglieder des Börsenvereins betrug am Schlüsse der vorigen Jubilatemesse 685, neu hinzuge treten sind seitdem 27, ausgcschiedcn 22, gegenwärtiger Bestand 690, von denen jedoch noch einige Wegfällen dürsten, wenn sie auf die nach der Messe Ai erlassenden Erinnecungsschreiben ihre Beitragsquittungen nicht einlösen lassen. Unter den Ausgeschiedenen sind 13 Verstorbene, nämlich: Georg Dennig in Pforzheim, Gottlob Rich ter in Zwickau, Christian Theodor Gross in Carlsruhe, der seinem ältern Bruder im kräftigsten Mannesalter nachgefolgt ist, Justus Luckhardt in Cassel, Eduard Fürchtegott Meißner in Leipzig, Johann Carl Zä sch mar, Teilnehmer der Handlung Graß, Barth L Comp, in Breslau, Johann Gottlob Rottig, Mitbe sitzer der Andreä'schcn Handlung in Frankfurt a/M., fast 78 Jahre alt; er war ein Mann, rechtschaffen, gerade, Feind aller Umschweife, sowohl in den Arbeiten als in den Reden, der mit seiner abbrcvirtcn Arbeitsweise, ohne die nölhige Ord nung zu vernachlässigen, soviel beschickte, als drei andere, und mit einem kurzen, trockenen Witzworte, wie cs ihm eigcn- thümlich war, mehr sagte und den Nagel besser auf den Kopf traf, als Andere mit langen Reden. Ihm ist die seltene Gnade von Gott geworden, der gewohnten Arbeit, die sein Lcbenselemcnt war, bis acht Tage vor seinem Tode obliegen zu können. Sein Andenken wird unter uns in Ehren bleiben! —Ferner sind gestorben: Joh. Friede- Linde, Besitzer der Gsellius'schen Buchhandlung in Berlin, Carl Siegmund Mangelsdorf, Besitzer der Kühn'schon Buchhand lung in Leipzig, Friede. Alexand er C osma r in Berlin, Herausgeber des Modcspiegels, auch als Schriftsteller beliebt, August Brandes in Leipzig, Johann Nepomuk Attenkofer, Besitzer der Thomann'schen Buchhand lung in Landshut, endlich G eorg F r ied ri ch G rop ius in Berlin, der durch die Stiftung des Berliner Unterstützungs- Vereins für Buchhändler ein bleibendes Denkmal hinterlassen hat. Bonden Geschäftsgenossen, welche nicht Mitglieder unsres Vereins sind, sind gestorben: August Emil Bürger, früher in Naumburg, Ge org Kübler in Göttingcn, Carl Wilhelm Endcrs in Prag, dessen origi nelle Eigenthümlichkeit sich noch zuletzt in seinem Testamente und dem dadurch hervorgerufenen feierlichen Begräbnisse aus gesprochen hat, dessen Beschreibung wir gewiß alle mit Interesse im Börsenblatts gelesen haben, C. G. Rudolph in Annaberg, Johannes Gebhardt in Frankfurt a/M., auch einer der Veteranen des Buchhandels, Andreas 9r Jahrgang. 78