Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegebcn von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 4?. Dienstags, den 17. Mai 1842. Musikalien-Nachdruck. Liszt's Fantasie über Motive aus den Hugenotten erschien in meinem Verlage im Januar 1839. Der Autor schrieb mir im December 1838, daß, wenn es noch Zeit sei, mit der Pariser Herausgabe, die im Januar erfolge, gleich zeitig die deutsche Ausgabe zu bringen, er mir das Eigen thumsrecht dieser Composition für Deutschland überlasse. Mit seinem Schreiben erhielt ich das Manuscript. Es war noch vollkommen Zeit dazu, das Werk wurde schon in Mitte Ja nuars 1839 bei mir ausgedruckt, in das Archiv eingezeichnet und versendet. Einige Zeit nachher bezog der Herr Autor sein stipulirtes Honorar, er verfügte darüber mittelst eigenh. Schreibens. Diese Facta bilden sonach eine abgemachte Sache für jeden Geschäftsmann. Ich erwarb mein Eigenthumsrecht unmittelbar vom Autor und hielt den Termin der Erschei nung ein, genau wie es die Acte des Vereins der Musika lienhändler vorschreibt. Herr Schlesinger in Berlin ist jedoch anderer Meinung. Er erwarb, so sagt er, das Eigenthum auf dasselbe Werk von seinem Bruder Maurice Schlesinger in Paris und bringt jetzt, nach mehr als drei Jahren, eine Ausgabe mit der Phrase „kropriete <lo I'Ltliteur." Es ist offenbar nur der große Beifall, welchen Herr Liszt in Berlin gefunden hat, die Veranlassung, daß Herr Schlesinger hervorsuchte und stechen ließ. Wenn es wahr ist, daß der Autor selbst die Revision vor dem Drucke in Ber lin übernahm, so folgt daraus nur die Unbekanntschaft des selben mit den gesetzlichen Bestimmungen über geistiges Eigen thum in Deutschland, giebt aber dem unrechtmäßigen Ver leger kein Recht zur Herausgabe. Sicher ist, nach Hrn. Schlesingers eigner Angabe, daß der Autor die Zumuthung wegen Ertheilung einer Eigenthumsbesch'cinigung entschieden abschlug. 9r Jahrgang. Diese Erklärung gebe ich als Beantwortung mehrerer, mir zugekommencn Anfragen, vorbehaltcnd den Weg einer gerichtlichen Anklage. Leipzig, den 12. Mai 1842. Friedrich Hofmeister- Zur gefälligen Beachtung. Auf das in Nr. 32 d. Bl. (vom 19. April d- I.) ent haltene „Curiosum" finde ich mich zu der Erklärung veranlaßt, daß ich gleichzeitig mit jener Nummer d. V--Bl., pr. Postpacket ein anonymes Blättchen, buchstäblich folgen den Inhalts, erhielt: „An B. K. in D. Schöne Geschichte! Börsenblatt vom 19. April 1842. Vivat Uebertrag? von 3 ft)!!" — Jeder Unpartheiische wird in dem Tone dieser Zeilen die leidenschaftliche Aufregung des Verfassers erken nen, der, nicht zufrieden, jene Geringfügigkeit zum Gegen stände eines Aufsatzes im B.-Bl. gemacht zu haben, tcium- phirend aus seine Stimme hinweist, damit sie nicht über hört werde. Die Firma, welcher ich den „kümmerlichen Saldo" ge stellt, ist übrigens durch Ucbernahme mehrerer wichtiger Verlagsartikel wie Webers Democritos L. Börne's ges. Schriften, 3. Aust. (Schillerformat) nicht unbekannt. Weiter kann ich weder den Anonymus noch sein Euriosum beachten. Danzig, den 27. April 1842. B. Kabus. Auch ein bescheidenes Wort zur gef. Beachtung! In Nr. 29 des B--Bl. zeigt die löbl. Hurter'sche Buchh. in Schaffhausen an, daß sie bei Anfertigung ihrer Aahlungs- liste nur auf solche Rcmittenden Rücksicht nehmen könne, 86