Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1842

1163 48 1164 Thal, wo die Aufhülfe einem Theile der solidesten Stützen und Zierden unseres Standes gelten soll. Ich glaube mich in den ehrenwerthen Gesinnungen un serer Herren Eollegen nicht zu täuschen, wenn ich die Hoff nung ausspreche, daß sich der ganze Buchhandclstand wie Ein Mann erheben wird, um unseren so hart bedrängten Genoffen Hamburgs die genügendste Hülfe zu bieten. — Aber welche, werden Viele fragen? — Gelduntcrstützungen stießen schon in reichlichem Maaße durch die sich aller Orten bildenden Vereine zusammen und geben ein schönes Bild von dem einmüthigen Sinne unserer Zeit bei der Thcilnahme an dem harten Schicksale unserer Nebcnmenschen, daß man nicht verzweifle» darf. — Wie wäre cs, wenn nun alle Ver lagsbuchhandlungen durch Gratisabgabe verschiedener ihrer Veclagswerke dazu beitragen wollten, damit die so gänzlich verunglückten Eollegen vor Allem wieder ein Lager erhalten. Es würde uns diese Beihülfe, die neben der näheren der baaren Beiträge, welche ein Jeder in seiner Stadt an die sich daselbst gebildeten Vereine noch besonders leisten könnte, nicht wehe, unseren unglücklichen Hamburgern aber sehr wohl thun. In diesem Sinne fordere ich alle Herren Eollegen auf, welche mit mir einverstanden sind, ihre Erklärungen und Meinungen abzugeben, auf daß rasch zum Werk geschritten und unsere unglücklichen Geschäftsgenoffen sich sobald als thunlich wieder in dem Besitze eines Lagers und sich in ih rer gewohnten, so gräßlich gestörten Geschäftstätigkeit be finden. Recht gern bereit, an einen Jeden der vcrehrlichcn abgebrannten Eollegen in Hamburg ein Exemplar meiner verschiedenen Verlagswerke abzugeben, sehe ich den dahin lautenden Verlangs-Zetteln entgegen. Darmstadt, den 12. Mai 1842. Gustav Georg Lange. Geschichte des Hamburger Brandes von »r. Fr. Saß. Zum Besten der Unglücklichen. Wir freuen uns schon jetzt berichten zu können, daß die Anzeige des Hrn. PH. Reclam sim. nicht ohne Erfolg geblieben ist. Folgende Bestellungen sind ungeachtet der Kürze der Zeit bereits eingegangcn: Löbl. tzlrnolbischc V. in Dresden 73 Hr. ViUig in Mi!w. I . Virr in Zittau 12 . Böhme hier 2 Löbl. Tieterichsche B. in Gött. >2 Hr. Einhorn hier I . W. Engelmann hier 2 , Ehraud in Neuhaldenil. 20 . Friedlein L Hirsch hier 3 . Tribsche hier I . Frommann IN Jena I . GeiSler in Bremen 30 . Hicker in Chemnitz I Hr. Hartknoch hier l . HcinrichShofen in Mgdbg. K Löbl. Institut in Bamberg 3 Hr. Jackowitz hier 2 Löbl. stümmelsche Sort.,Hdlg. U> Hrn. Riegel L Wießner inNürnb. 6 Hr. H. Schmidt in Dresden I , Schmidt in Plauen 10 Löbl. Schulbhdlg. Braunschw. 30 Hr. Thomas hier IO . F. C. W. Dogel hier I . R. Weigel hier I Es ist uns angenehme Pflicht, bei dieser Gelegenheit zu erwähnen, daß die Herren Brockhaus und Friese hier mit ähnlichen, beim Bekanntwerden der obigen schon vorbe reiteten Unternehmungen zu Gunsten der Sache zurückgetre ten sind. Diese Thatsachen bilden zugleich die beste Antwort auf die Rüge des Ungenannten im vor. Bl., welcher übrigens offenbar eine Entstellungder Anzeige des Hrn. R. zu Grunde liegt. Ein aufmerksamer Leser wird bald finden, daß cs Hrn. R. nicht eingefallen ist, gleiche Unternehmungen zum Besten der Abgebrannten „niedrige Geldspeculation" zu nennen, daß sich vielmehr dieser Ausdruck nur auf die fabrik mäßige, bloß auf den eigenen Geldbeutel berechnete Industrie beziehen kann, die selbst das Unglück zu ihrem Vortheil aus zubeuten sucht. — Daß aber der Wunsch ausgedcückt wurde, überhaupt Eoncurrenzcn vermieden zu sehen, ist um so ver zeihlicher, als durch Vermeidung derselben die gute Sache nur gefördert werden kann. D. R. Zu No. 47. Das Blatt enthält eine Rüge des Verfahrens Herrn Friedrich Fleischers: daß er die Liste der Beiträge zur Unter stützung der Hilfebedürftigen Hamburger Buchhändler ver öffentlichen ließ. Ich glaube, daß jeder der Eollegen seine Gabe nach Um ständen und Verhältnissen gemessen hat, wie es der wahren Wohlthätigkcitziemt, und daß Jeder das Maaß seiner Gabe nur gegen sich selbst zu vertreten hat. Eine fremde Beurtheilung dieses Maaßes würde vielleicht eine Rüge verdienen, aber ge wiß nicht das Verfahren Herrn Fleischers, welches schon durch das Herkommen sich vollkommen rechtfertigt. Mit gemäßigten Ansichten über Preßfreiheit, finde ich die Bekanntmachung in voller Ordnung. Ich mag nicht glauben, daß ein Freund unbedingter Preßfreiheit seine An sichten in der Praxis auf obige Weise geltend macht. Des halb nenne Dich, edler unus pro multis! Leopold Voß. Zusammenstellung derjenigen Beiträge, welche von der Unterzeichneten Corporation ihren Hamburger, durch Brand verunglückten Eollegen überwiesen wurden: Hr. Andrä 5 ,/. Dessen Gehüsten 16 N/ 2 K- — Hr. R. Härtel 20,/. Dessen Gehüsten 22,/. — Hr. Fr. Brockhaus 20,/. Dessen Gehüsten 60,/. — Hr. Elbert 5,/. Dessen Gehüsten lON-s. — Hr. Fischer 2 ,/. Dessen Gehüsten 6 N-f I K. — Hr- Glück 1 >/. Dessen Gehüsten 15 N/. — Hr. Hirschfeld 20 >/. Dessen Gehülfen 3 >/ 27 N/f 3 V — Hr. Höhni «en. 2 ,/. Dessen Gehülfen 1 >/- — Hr-Höhm gun. 1,/10 N/. Dessen Gehülfen 10 N-s. — Hr. Kretschmar 5 N-f- — Hr. Melzer incl. Gehülfen 12 ,/ 18>/z N/.— Hr. Nagel 1-/5 N-i- Dessen Gehülfen 1 >/ 5N-s- — Hr. Naumann 2 Dessen Gehülfen 1 ,/ 7^ N-/s. — Hr. Nies incl. Gehülfen 12 ,/. — Hr. Polz 5 ,/. Dessen Gehülfen 2,/ 1 L>. — Hr. Rcclamsun. 5 ,/. Dessen Gehülfen 4 »/ lO N-s. — Hr. Rückmann 4 >/. Dessen Gehülfen I ,/ 6 N-f. — Hr. Schröter 10 N/. — Hr. Stange 1 ,/. Dessen Gehülfen 1 >/ 2Hz N/.— Hr. Staritz 5 ,/. Dessen Gehülfen 1 ,/. — HH. Sturm L Koppe 5 Deren Gehülfen 21 N-? 6 L>- — Hr. Carl Tauchnitz 20,/. Dessen Gehülfen 2,/ 15 N-f 4L,. — Hr. Bcrnh. Tauchnitz 20 ,/. Dessen Gehülfen 18 ./ 23'/p N/. — Hr. Tcubner 20 ,/. Dessen Gehülfen 37 >/ 24'/z N>/. — Hr. Wilh. Vogel Sohn 10,/. Dessen Gehülfen 3 ,/ 15 N/. Vorstehende Sammlung hat die Summe von 304-^ 4 N-s 2 ^ gewährt, und ist dieselbe dem Hamburger hohen Senat mit der Bitte eingehändigt worden, solche dem dortigen Vorstande der Buchdrucker-Innung zu überweisen. Leipzig, den 14. Mai 1842. Sämmtliche Buchdruckerei-Besitzer, deren Factor en undGehülfen.