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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1842
- Sprache
- Deutsch
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1165 48 1166 Sind die Verleger nicht selbst Schuld am Ruin des Buchhandels, und an den Klagen über Schleuderet? Im Leipziger Tageblatt vom 13. Mai steht wörtlich die nachstehende Anzeige: „Bei I. M. C. Armbruster, Univer sitäts-Antiquar, Auerbachs Hof Nr. 34 sind zu antiquari schem Preise zu haben: Mühlenbruch's Pan decken 3Thle. 3. Auflage, gr. 8. Halle 1839/41. Broschirt, planirt 2 ^ 25 N-f. In eleganten Lederbänden planirt 3 5 N-?." Daß Herr A. von diesem Werk nicht blos etliche Ep. auf antiquar. Wege besitzt, sondern wahrscheinlich eine ganze Parthie vom Verleger zu wohlfeilerem Preise gekauft, dar auf deutet die Anzeige unzweifelhaft hin. Da aber bekanntlich dieses vielgekaufte Comp endium 4-/?mit 25F kostet, dem Verleger demnach von jeder Buchhandlung dafür 3 netto zu gewähren sind, so frage ich, ob es nicht den ganzen Buchhandel unnütz machen, und in den Augen des Publi kums herabsetzen heißt, wenn solche Verbindungen mit An tiquaren, sei es auch gegen baar, was leider so vielen Reiz hat, unterhalten werden; denn kann nun wohl ein Leipz. Buchhändler ein Ex. des Werks verknusen? Leipzig, 14. Mai. K. Schleuderei im Kunsthandel!!! *) Hau si rer und Verleger in einer Person!!! Es erscheint gewiß als eine dringende Nothwendigkeit, auf einen Krebsschaden des Kunsthandels aufmerksam zu machen, der in seinen Folgen einen wesentlich nachtheiligen Einfluß ausüben kann. Schon seit längerer Zeit werden von einzel nen Verlagshandlungen den Hausirern und sonstigen einen bedeutenden Bedarf consumicenden Handlungen, so bedeu tende Vortheile bei Baarkäufen bewilligt, daß der Schleu derei dadurch Thür und Thor geöffnet ist. Von allen Seiten hören wir darüber die gegründetsten Klagen und es wird Pflicht jeder reellen Handlung, diesem Unwesen auf das Ent schiedenste entgegenzuarbeiten. Läugnen wir cs nicht, daß, wenn nur einigermaßen der redliche Wille und die be stimmte Absicht da ist, es ein Leichtes wäre, durch Einheit und gemeinsames Zusammenwirken den beabsichtigten Zweck zu erreichen, verhehlen wir es uns dagegen auch nicht, daß gerade diese so einfachen und natürlichen Mittel sehr schwer zu erreichen sind. — Bei unserer letzten Anwesenheit in Leip zig hatten wir Gelegenheit, die verschiedensten Ansichten dar über zu hören, alle aber stimmten damit überein, daß jedenfalls mit Energie dagegen gehandelt werden müsse, sollte nicht der Handel und Wandel in seinen innersten Grundve sten erschüttert und unterminirt werden. —> Leider sind es gerade die Unwürdigsten, welche in Bezug auf unfern Gegen stand die sogenannten „Parthiepreise" beanspruchen. Der daraus entstehende Nachtheil würde auf den kurzsichtigen Verleger, der dieselben bewilligte, selbst zurücksallen, hätten *) Lus dem allg. Organ für die Interessen des Kunsi- und Landkartenhandels, redlg. von L. Hofmann. Berlin Meyer's Kunstverlag. Wir können die hierin ausgesprochenen Grundsätze nur theilen, und dürften dieselben auch von Seiten der Buchhandlungen, soweit cs sie angeht, alle Beachtung ver dienen. D. R. die Betheiligten nicht den unpraktischen unsoliden Grundsatz: ihren größren Gewinn mit dem Publikum theilen zu wol len. Dadurch aber wird allen soliden Handlungen geradezu der Krieg erklärt, und die Pflicht der Selbsterhaltung muß sie einsehcn lehren, daß gegen ein solches Uebel, wo es sich um Vertheidigung des allgemeinen Interesses handelt, ein jeder Einzelne nach Kräften zur Abhülfe desselben Mit wirken muß. —> Was soll das Publikum von der Solidität des Kunsthandels für einen Begriff bekommen, wenn Hau- sirec an öffentlichen Orten neue Kunstblätter fast um die Hälfte des bestimmten Preises verkaufen? Erklärtes sich auf diese Weise nicht leider nur zu natürlich, warum in den letz ten Jahren das ganze Geschäft so bedeutend gesunken ist? — Wir wissen sehr wohl, daß ein Jeder mit seinem Eigen thum nach Belieben schalten und walten kann, glauben indeß, an d a s E h rg e fü h l nicht umsonst zu appelliren, wenn die Ueberzeugung sich herausstellt, daß durch dergleichen Pri vatgeschäfte das Ganze zerrüttet wird. Schon jetzt fangen einzelne Verleger an, ihre verkehrte, nur scheinbar Vortheil bringende Handlungsweise zu bereuen, da eine neue Speculation sie bedroht, und ihnen ihre Hauptkunden zu entziehen sucht. — Mehrere jener Hausirec (von denen wir vorläufig Niemanden namhaft machen wollen) glaubten noch besser zu gehen, wenn sie selbst Steine zeichnen ließen und als Verleger aufträten; dem Gedanken folgte sehr bald die Ausführung, und so liegen uns bereits mehrere Su- delblätter vor, welche nach französ. Originalen copirt, die Namen dieser Hausirer als Verleger zur Unterschrift haben. — Wie diese Leute nun von Solidität und reeller Hand lungsweise denken, läßt sich leicht begreifen; ihr Wirkungs kreis ist jedoch durch den Besuch der Messen und ihre fort währenden Reisen ein so bedeutender, daß sie einen sehr we sentlichen Schaden, der alle soliden Handlungen gleichmäßig betrifft, anrichten.—Natürlich cmpfeh- ! len sie ihre eigenen Blätter dem Publikum auf das angele- I gentlichste, und jo geschieht es, daß jenen Handlungen, von denen sie früher ihren Bedarf entnahmen, ein nicht geringer Abbruch geschieht. — Das Beste von der Sache, oder vielmehr die Unverschämtheit derselben ist aber, daß jene Leute durchaus, kein eEoncession zumBetriebe eines Kunstverlageshabe n,undungesetzlicherWeise ikreManipulationen ausführen. Es bedarf daher nur ! des Zusammentretens einiger Berliner Handlungen, um das ganze Geschäft jener artistischen Freibeuter auf's Glänzendste mit einem Schlage zu vernichten. — Wird dies geschehen? — Nach den bisherigen Erfahrungen zu urthcilen, haben wir genügenden Grund, daran zu zweifeln, wünschen jedoch, der Ehre des Geschäftes wegen, uns getäuscht zu haben. MitVergnügensindwir übrigens bereit, auch andere Ansichten über diese und ähnliche Uebel unseres Geschäftes zu hören, und werden ih nen sehr gern einen Platz in diesen Blättern einräumcn- Solche Gegenstände, welche so direkt in die Praxis eingreife n, sind zur öffentlichen Besprechung durchaus geeignet, und so mancher im Trüben Fischende, der sich vornichtsAnderemin dcrWelt beugt, hat ge gen die Oeffentlichkeit einen ungemeinen
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