Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1842
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- 1842-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1842
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- Deutsch
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1167 48 1168 Respect; eine Eigenschaft, die zum Wohle der Gesarnmtheil oft sehr heilsam inAnwendung gebracht werden kann. Was sagt der Börscnverein dazu? Hr. Jos. Baec hat aus eine eklatante Weise die Charak teristik des jetzigen Buchhandels durch seine Anzeige in Nr. 31 des B.-Bl. gegeben: „Ich wohne im Hotel de Baviere; d. h. ich der König, kommt zu mir alle die ihr mühselig und mit Remitlcnden bela den seid, i ch will euch helfen, d. h. einiges baare Geld geben; damit euer Kceislaufvon neuem beginne." Es ist kein Zwei fel, daß I. B. die Morgenstunden von 8—9 überlaufen war; und vielleicht kaum einer sich schämte dort begegnet worden zu sein. — Und dies in Leipzig! Wir leben in der Zeit des Fortschritts, aber der jüdische Handelsgeist triumphirt; Bacr ist von einem unbedeutenden Händler zum Messias gcldbedürftiger Verleger emporgehvben, und zwar durch diese selbst, das ist eine bittere blutige Ironie, die uns allen noch sehr trübe Vorkommen wird. — Wozu aber haben wir den Börscnverein? Es ist schon einmal behauptet worden, daß derselbe nur zu Gunsten der Verleger handle! leider nur zu wahr! Oder was hat derselbe bis jetzt für den Sortimcntshandel gethan? Und doch machen die Sortimentshändler einen großen Thcil des Vereins aus! Zahlen diese etwa bloß ihre Eintrittsgelder und Beiträge, um die Erlaubniß zu erhalten, den Verlegern ihr Geld auf die Börse tragen zu dürfen? Wahrlich, es ist soweit gekommen, daß ein anderer Gewinn, wenn dies ein solcher genannt zu werden verdient, nicht zum Vorschein kommt. — Sogar das Börsenblatt, Eigenthum des Vereins, wird dazu hergegeben, um Operationen zu dienen, die den Sortimentshandel zu vernichten drohen und — wird dem Uebel nicht bald energisch Einhalt gethan — sicher vernichten werden. — Zu spät, ihr Herren, werdet ihr es ejnschen lernen, wie Unrecht ihr thatet, und fortwährend thut, euer Geschäft — wahrlich nicht in den Schooß Abrahams — desto eifriger aber in die Hände seiner Nachfolger, der betriebsamen Kinder Israels zu legen. Mannigfaltiges. ch Am 30. April wurde die auf Befehl Sr. Maj. des Kö nigs von Baiern an dem Hause, welches der am 26. Aug. 1806 auf Napoleons Befehl in Braunau erschossene Buchhänd ler Ioh. Palm in Nürnberg bewohnte, befestigte marmorne Ge- dächtnißtafel enthüllt. Sie führt die Inschrift: „2 o h. Palm, Buchhändler, wohnte hier, der ein Opfer fiel Napoleonischer Tyrannei, 1806." — Ucber diese Aner kennung uns freuend, dürfen wir wohl zugleich der Hoff nung Raum geben, daß die Entfesselung der deutschen Presse ihr bald folge, damit das von „Napoleonischer Tyrannei" be freite Deutschland sich seiner Freiheit auch in verdientem Maaße bewußt werde. Die Londoner Shakspearcgcsellschaft, die sich im vorigen 2ahre unter dem Vorsitze des Marquis von Normanby bildete, verfolgt den Zweck: theils unedirte, theils vergriffene Werke aus Shakfpcare's Lebensepoche herauszugeben, und dadurch das Vcrständniß des Dichters und seiner Zeit zu fördern. Die Gesellschaft zählt 600 Subfcribentcn, an die schon acht Octav- bände vertheilt wurden, worunter Edw. Alleyn's „Memoi ren" und die „anmuthige Comödie von der geduldigen Gri- seldis." lRosen.) Als ein Beispiel von der Nothwendigkeit einer völkerrecht lichen Maßregel gegen den Nachdruck führt der Globe an, daß die zuletzt aus Neuyork angekommenen Zeitungen eine An kündigung enthalten, am 5. April werde ein „Ertra-O.uadrupel von Brother Jonathan (einer Zeitung, die etwas über doppelt ! so groß ist wie die Times) -zum Preise von 25 Cents oder ^ 1 Sch. ausgegeben werden, um Sir E. L. Bulwer's neuesten Roman „Zanoni" auf einmal vollständig aufnehmen zu können. ! Das amerikanische Publikum wird gleichzeitig aufmerksam ge macht, daß dies eine herrliche Gelegenheit sei, wenn Jemand Bekannten in der Ferne den neuesten und populärsten Roman zu senden beabsichtige, da das Porto für jede Ortschaft der - Union höchstens 3—4>/z Cents betragen könne. „So wird also, fügt der Globe hinzu, in Neuyork Bulwer's Zanoni für 1 Sch. verkauft, während er in London 1 Pf. 11 Sch. 6 P. kostet. G. Allg. Z.) Einen neuen Fortschritt der Anerkennung des literarischen Eigcnlhums haben wir aus England zu berichten und fast scheint cs, als ob die Ucbereinstimmung der Gerichtshöfe ein internationales Recht anzubahnen beflissen wäre. Die Herren Scott und Geary in London, welche eine Anthologie unter dem Titel „Look ok tbs ?oets" herausgeben, hatten darin mehrere Gedichte von Thomas Campbell ohne dessen Zustimmung abge druckt und wurden von demselben wegen Verletzung seines Autorrechts gerichtlich belangt. Die Verklagten mußten die Lhatsache zugestchen, glaubten aber, sich mit der gewöhnlichen Ausflucht dieser Klaffe von Nachdruckern gegen die Verurtei lung schützen zu können, „daß das Werk zu einem großen Un ternehmen gehöre, durch welches die nationale Entwickelung der Poesie in England zur Anschauung gebracht werden solle, daß dasselbe Gedichte von allen Dichtern des 19. Zahrhunderts enthalte und daß eine solche Auswahl den Absatz der Werke des Herrn Campbell nicht nur nicht beeinträchtigen, vielmehr denselben beträchtlich fördern würde, wie denn auch eine buch- händlerische Usance bestehe, welche die Veranstaltung von An thologien gestatte, ohne daß bisher die Dichter darüber Klage erhoben hätten." Der englische Gerichtshof, in fast wörtlicher Uebercinstimmung mit dem Leipziger Handelsgerichte in Bezug auf 11r. Kurz Handbuch der deutschen Nationalliteratur, er klärte jedoch, daß die Idee allein kein Eigenthum begründe und der gute Zweck keinen Eingriff in fremde Rechte entschul dige, weshalb der Verklagte sich allerdings des Nachdrucks schuldig gemacht habe, wogegen der Autor, als welcher am Besten im Stande sei, über den ihm zugcfügten Schaden zu urtheilen, zur besondern Ausführung seiner diesfallsigen An sprüche verwiesen wurde. lPrcß.Zeil.) Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle.
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