für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HerauSgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 58. Freitags, den 24. Juni 1842. Berliner Taschenbuch. Die Unterzeichneten haben sich zur Herausgabe eines Berliner Taschenbuches vereinigt, dessen voller Er trag — oh ne'Abzug der Kosten — zur einen Hälfte fücdieNothleidenden Hamburgs, zur andern für die Armen Berlins bestimmt ist. Ihre Majestät die Königin von Preußen haben die Dedication dieses Taschenbuches huldreichst anzunehmcn geruht. Die vorläufige Anzeige über dies Unternehmen, in der die Herausgeber nicht zu viel versprechen wollten, hat im Publikum eine so lebendige Theilnahme gefunden, daß sich die Unterzeichneten ermuthigt und angefeuert sehen, alle Kräfte aufzubieten, den gehegten Erwartungen auf das Beste zu entsprechen. Es gereicht ihnen daher zur beson- dern Freude, nunmehr folgende der geachtetstcn literarischen Notabilitäten, als dem Taschenbuche ihre Mittheilungen zuwendend, nennen zu dürfen: Aus dem Nachlasse Acbim's von Arnim, mitgethcilt von Baronin Bettina von Arnim, — Böckh. — Freiherr von Eichendorss. — Fcrrand. — F. Förster. — Freiherr de la Motte Fouqiie. — Gcibcl. — W. Grimm. — Gruppe. — Häring (WillibaldAlcris). — Gräfin Hahn-Hahn. — Hitzig, Mitthcilnngcn über und von Immcrmann. — Kopisch. — Kugler. — Miiggc. — Mühlbach. — Mündt. — Ncllstab. — E. Ritter. — F. Nnckcrt. — Adelheid von Stoltcrfoth. — Streckfufi. — Varnhagcn von Ense. — Verfasserin von Godivic-Castlc. Die literarische Mitwirkung von Link, Steffens, so wie die anderer berühmter Schriftsteller ist freundlichst in Aussicht gestellt. Das Ganze ist auf 15 Octav-Bogen berechnet und wird zu Ende des Juli erscheinen. Für die Unterzeichner ist der überaus billige Preis von 4 Thlr. festgestellt. Da die ganze Auflage dieses Taschenbuches nur für die gedachten Zwecke bestimmt, ist cs zweifelhaft, ob für Nicht-Unterzcich-! Jahrgang. ner später noch Exemplare zu haben sein werden, jedenfalls aber würde dann der Preis IVo Thlr. betragen. Das Verzeichniß der geehrten Subsccibenten wird dem Buche beigegeben und deshalb um schnelle und deutliche Angabe von Stand und Namen gebeten. Berlin, im Juni 1842. vr. H. Kletke. Alexander Duncker. Eduard Hänel. kömgl. Hofbuchhändler. Preß angelegen heilen» Als wir in Nr. 55 d. Bl. zur geziemenden Beleuchtung des Lobes der preußischen Censur (— in der Adelszeitung) von ei nem Falle berichteten, wie in Berlin dem Verleger eines, mit dortiger Eensur gedruckten und dorr erschienenen Buches die U nkü ndi gung desselben in den öffentlichen Blättern ver weigert ward, und wie der Verleger über dies Verfahren höheren Orts sich beschwert, wußten wir nicht, daß der Ent scheid in dieser Sache sobald schon erfolgen würde. Sei es Zufall oder Fügung ..., jedenfalls erscheint es bedeutsam, daß in derselben Nummer der Berlinischen Zeitung, in wel cher die Entlassung des Ministers, derben Angelegenhei ten der preußischen Censur Vorstand, veröffentlicht wird, daS besprochene Buch nun auch angezeigt steht. Wir halten zur Vervollständigung unseres Berichtes diese Mitthcilung für nöthig: leider gicbt aber auch dieser Fall wieder zu den trau rigsten Betrachtungen Veranlassung. Es mußte dem Ver leger der Schrift (— cs wac die Nicdclsche übcr Schclling—) grade bei des Letzteren Eintreffen in Berlin daran gelegen sein, das Buch, zu dem die Eensur ihre Erlaubniß gegeben, öffentlich anzukündigen; er hatte hierzu doch ein unbedingtes Recht, und das Gouvernement, so sehr cs auch w ü nschen mochte, die Schrift grade damals nicht veröffentlicht zu sehen, war nicht befugt, ihn in Ausübung dieses Rechtes zu hindern. Aber man suspendicte die Erlaubniß zur An zeige des Buches, bis der Verleger sich beschwerte. In der 107