für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HerauSgegeben von den Depiltirten des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^ 61. Dienstags, den 5. Juli 1842. An die Redaktion des Börsenblattes. Indem ich der verehrlichen Redaction des Börsenblattes im Einverständnis mit meinen Herren Vorstandscollegen die nachfolgende Corrcspondcnz zum Abdruck im Börsen blatte zusende, verkenne ich keineswegs, daß cs bedenklich erscheinen möchte, einen Streit, welcher bereits von an dern Dingen in den Hintergrund gedrängt worden ist, wie der in Erinnerung zu bringen; allein eines Theils ist der Abdruck im Börsenblatts der schnellste Weg, den Herren Unterzeichnern des ersten Schreibens die Antwort der Wohll. Leipziger Deputation mitzutheilen und andern Theils ist die ganze Sache keine Privatangelegenheit, sondern eine gemeinsame des ganzen Börsenvereins und der Börscnvor- stand diesem, sowie sich selbst schuldig, sämmtliche Mitglie der von den Verhandlungen in Kcnntniß zu setzen. Jena, 24. Juni 1842. Hochachtungsvoll Fr. I. Frommann. i. An den Vorstand des Börsenvercins. Dem geehrten Vorstande ist bekannt, daß in der zweiten General-Versammlung dieses Jahres nach längeren und gründlichen Debatten durch Abstimmung der Beschluß ge faßt wurde, in dem im Börsenblatte zu publicircnden Protokolle der ersten General-Versammlung des von Herrn Otto Wigand gestellten Antrags nicht zu erwähnen. Die Gründe hiefür wurden bei der Debatte deutlich entwickelt; es handelte sich keineswegs um eine Mißbilligung der An sichten des Herrn Wigand, sondern nur darum, daß cs un zweckmäßig, ja schädlich erscheine, wenn in einer Versamm lung von Geschäftsleuten, mehr oder weniger politische Fragen erörtert würden, während nachgewiesen wurde, daß der berührte Gegenstand in der vom zweiten außerordent lichen Ausschuß vorbereiteten Denkschrift an das König!. Sachs. Ministerium eine, seiner Wichtigkeit gebührende Berücksichtigung gesunden habe. Es hat uns daher nicht nur im höchsten Grade befremden, sondern auch im wohl- 9c Jahrgang. verstandenen Interesse unsere chrenwcrthen Corporation ver letzen müssen, den fraglichen Antrag des Herrn Wigand, trotz des Beschlusses der General-Versammlung, dennoch in Nr. 40. des Börsenblattes in extenso abgedruckt zu finden, noch dazu eingeleitet von der Redaction in einer Art und Weise, die uns nachtheiliger erscheint, als cs eine vollstän dige Aufnahme der Verhandlungen pro et contra im Protokolle nach unserer Ansicht gewesen sein würde. Wir finden in diesem Factum eine Nichtachtung der Beschlüsse der General-Versammlung, eine Verletzung der Interessen unserer Corporation, die wir für um so unge höriger und tadelnswerther halten, als man sich zur Pub likation des Wigand'schen Antrags des officiellen Organs unsers Vereins, der doch das Gegcntheil beschlossen hatte, bediente und als der Redactcur des Börsenblatts, der der Publikation seine Einleitung hinzufügte, in der General- Versammlung, welche die Nichtpublication im Börsenblatte beschloß, persönlich anwesend war und daher von allen Gründen, welche die Majorität für ihre Ansicht entwickelte, vollständige Kenntniß hatte. Wir halten es für unsre Pflicht, zur Wahrung der Würde und der Interessen des Vereins, bei dem geehrten Vorstand darauf anzutragen, sich mit der geehrten Leipziger Deputation, unter deren Leitung das Börsenblatt erscheint, in Eommunication zu setzen, eine Untersuchung des Falles einzuleiten und eine officielle Mißbilligung des Vorgangs Seiten des Vorstandes und der Leipziger Deputation in ei ner der nächsten Nummern des Börsenblattes zu erwirken. Wir haben die Ehre hochachtungsvoll zu zeichnen, Leipzig, den 19. April 1842. Earl Gerold. Eduard Vieweg. Andr. Perthes. Rud. Besser. W. A. Barth. Ruthardt für I. Max L Eo. E. Heymann. I. E. B. Mohr. E. A. Hartleben. T- Ehr. Fr. Enslin. E. S. Mittler. 113