für den DeutschenBuchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HerauSgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu.Leipzig Amtliches Blatt des Börsenvcreins. M 67. Dienstags, den 26. Juli 1842. Der Zeitschriften - Debit durch die Post und die Schritte der Preußischen Buchhandlungen bei dem Hohen Gcneral-Post-Amt gegen denselben. Alle Interessenten für und gegen diese Angelegenheit werden gewiß mit Spannung dem Resultate entgegen sehen, welches eine gemeinschaftliche Eingabe vieler Preußischen Sortimcntsbuchhändler — auch Verleger — bei dem hohen Gcneral-Post-Amt in Berlin gegen den Zeitschriften- Debit durch die Post erlangte. Das allgemeine Interesse des für und dagegen erheischt cs schon, in diesen Blättern die Eingabe selbst, so wie sie in einer berathen- den Zusammenkunft vieler Preußischen Buchhändler in der letzten Oster-Messe entworfen und discutirt worden, mit allen Unterschriften abdrucken zu lassen, und kann somit auch dieser Weg nur der geeignetste sein, die Antwort Sr. Excel- lenz des Geheimen Staats-Ministers und General-Postmei sters Herrn von Nagler auf unsere gemeinsame Angabe allen Interessenten mitzutheilen. —Ich lasse demnach sowohl die gemeinschaftliche Eingabe, als den darauf in diesen Tagen mir zugesertigten Hohen Erlaß des General-Post-Amts hier folgen: Leipzig, den 27. April 1842» — Gehorsamste D en k- schrift rcsp. Bittschrift der »»tcrzcichnctcn Prensstschci, Buchhändler, bctr. den Debit der Zeitschriften durch die Po st. Hochgebornec Herr, Hochgebietendec Herr Geheimer Staats-Minister und Generalpostmeister! Gnädiger Herr! Die Gerechtigkeit, mit welcher Eure Excellenz stets jede gegründete Beschwerde beseitigen, die Energie, mit derHoch- dieselben jedem Mißbrauche zu steuern gewohnt sind, läßt cs uns wagen, einen Gegenstand zur Sprache zu bringen, wel cher seit langen Jahren bereits zu unsecm größten Nachtheile bestand, wir meinen den Debicder Zeitschristen durch d i e P o st. 9r Jahrgang. —aß die politischen Blätter, die eigentlichen Zeitungen nur durch die Postanstalt bezogen werden, finden wir in so fern in der Ordnung, als dieselben nur dadurch Interesse gewahren, daß sie sofort in die Hände der Abnehmer gelan gen , und dazu hat nur die Postanstalt die erforderlichen Mittel. Ein anderes ist es aber mit den übrigen, Zeitschrif ten. Nach dem auf jedem Postamte und jeder Postexpedition befindlichen Cataloge besorgt die Post außer den reinpoliti- schcn Blattern jede wissenschaftliche, belletristische oder son stige Zeitschrift, sie mag in täglichen oder wöchentlichen Num mern erscheinen, oder in zwanglosen Heften gusrtsliter oder in unbestimmten Perioden herausgegeben werden. Dies können wir nur für einen Eingriff in unsere Rechte halten. Als der deutsche Buchhandel noch nicht in der jetzi gen Ausdehnung bestand, als Buchhandlungen nur die gro ßen Städte aufzuweisen hatten, die Mittlern und kleinern Städte eine Buchhandlung nicht kannten, da lag es im In teresse des Publikums, wenn die Postanstalt als Vermittle rin zur Erlangung von Zeitschriften sich darbot. Dies Bedürfnis ist jetzt weggefallen, jede Stadt von nur einiger Bedeutung hat ihre Buchhandlung, von jeder gerin geren Stadt, von jedem Dorf aus ist es ein Leichtes, sich an die nächste Buchhandlung zu wenden. Es ist mithin ein jeder im Stande, seine Zeitschriften sich im Wege des Buch handels zu verschaffen. Die Zahl der Zeitschriften nimmt mit jedem Tage zu. Man sehe nur den Umfang der auf den Postanstalten befind lichen Cataloge. Gegenstände der verschiedenen Wissenschaf ten, belletristische Sachen, überhaupt Alles, was früher nur in besonderen Werken abgehandelt wurde, findet jetzt seinen Platz in den periodischen Zeitschriften. Werden diese aber nach wie vor durch die Postanstalten debitirt, so ziehen diese dadurch einen der bedeutendsten Zweige des Lwrtiments- handelS an sich. Die erste Mühe und Arbeit wird freilich der Sortimentsbuchhändler haben. Ihm sendet der Verle-