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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1842
- Sprache
- Deutsch
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1805 69 180«; hatte, die englische Literatur ganz besonders in Gunst zu nehmen, so soll cs denn auch diese Genüsse theuec bezah len. Zu dieser handgreiflichen Demonstration auf unfern Beutel leihen also deutsche Buchhändler ihrcHände? Deutsch land, der Sitz der Culiur und Wissenschaft hat Buchhänd ler und zwar, wie Hr. James sagt „die ersten bedeu tendsten Buchhändler", die nicht erröthen, ihre Kräfte für ein fesselndes Monopol herzugeben? Ich kenne zufällig den ganzen Zusammenhang dieser Machinationen mit ziem licher Genauigkeit und werde, wenn Gegenwärtiges seinen Zweck, dieser hochwichtige^ Frage „a taii- trisl" zu geben, erreicht, vielleicht veranlaßt sein dürfen, mich weiter und extensiver darüber auszusprechen. Weil jedoch diese „ersten" Buchhändler der Frage erst eine solche Wichtigkeit gegeben, so ist es eine deutsche und vorzugsweise eine Buchhändler-Ange legenheit geworden, wozu jeder Einzelne seine Meinung, seine Stimme abzugebcn berufen ist, damit die Kabinette, neben der ihnen innewohnenden Weisheit und den in neuerer Zeit so se- gensvollen Bestrebungen, die deutschen Interessen zu heben, dir wahren Stimmen über diesen bedeutungsvollen Gegenstand erfahren und die heimlichen Schritte Einzelner nicht als die Stimmung Aller betrachten mögen. Daß dabei nicht ge zögert werden darf, beweist der, natürlich mit Stimmen- Einhelligkeit, gefaßte Beschluß, das Ministerium zu veranlassen, mit allen Kräften die Verein barung der betreffenden Länder zu erlangen. Gewiß werden auch Meinungen im entgegengesetzten Sinne laut werden, das Princip der Moral und der Civili- sation wird sich jedoch auf diese, so viele geistige wie mate rielle Interessen beherrschende Sache wohl schwerlich anwen den lassen. * * * Einige Worte über den Artikel „Aus Berlin" in Nr. 62 des Börsenblattes. „Wir tief muß der Buchhandel gesunken sein, wenn in seinem eigenen Blatte die Antiquare sich über ihn und seine Angehö, rigen lustig machen. " Schon der Anfang jener Eorrespondenz aus Berlin in Nr. 62 dieses Blattes, in welcher der Verfasser sagt: „es sei schon so viel über das Verhältniß der Buchhändler zu den Antiquaren geschrieben worden, daß man meinen sollte, dem gerügten Mißverhältnisse wäre längst eine bessere Wen dung gegeben", zeugt von der total falschen Ansicht des Ver fassers , daß es nur des Tadelns von Uebelständen bedarf, auf daß ihnen abgeholfen werde. In dem Glauben nun, cs sei des Tadelns noch nicht genug geschehen und des Rai- sonnirens, schreibt er drauf los. Sein Artikel handelt im Allgemeinen über Berlin: im Speciellen über „Ansicht schickung von Neuigkeiten, branntweinduftenden Exporteu ren, Antiquaren, Buchhändlern dort, wohlfeilen Preisen, collegialischcr Gesinnung" Alles durcheinander, unter mischt mit diversen Seitcnhieben! Was soll dies?! Am mei sten spricht er über die Einigkeit unter den Antiquaren Ber lins und das geringe Zusammenhalten unter den, wie er sagt, „zu weisen" Buchhändlern dort, zu welch' letzte ren übrigens er selber natürlich nicht gehört. Des Löbens ob dieses „innigen Zusammenhaltens" der Antiquare kann der Verf. nicht genug machen. Der Buchhandel wird hier gegen nichts haben, wenn schon er dem Antiquarhandel, wie dieser der Zeit dasteht, nicht sehr gewogen sein kann; indcß daß er ihm nicht sehr hold ist, hat seinen Grund weniger in den Persönlichkeiten des Antiquarhandcls, als in den traurigen Ucbergriffen desselben in den Buchhandel, welche so überhand genommen, daß die den Antiquarhandcl vom Buchhandel trennende Linie bereits ganz verwischt ist. — Die Antiquare werden gelobt, weil sie Zusammenhalten und ihren Bedarf zusammen in großen Parthien direct von dem Verleger zu sehr wohlfeilen Preisen bezögen, — zu wohlfeilen denn auch verkaufen könnten. Indem der Verf. dieses lobt, sagt er den „zu weisen" Buchhändlern, daß sie hieraus lernen sollten: d. h. doch, es ebenso zu machen. Nun meint ja aber der Verf. am Schlüsse seines gelehrten Arti kels, daß solche beim Beziehen großer Parthien gewährten Vortheile der Gesammtheit stets von Nachtheil seien und er aus diesem Grunde, während cs ihm nebenbei auch an Fonds zu solchen Baarbestellungen fehle (viele Börsenbl. 1842- sisAins 1571. Zeile 9 u. 10 von oben!!) die Wahr nehmung solcher Vvrtheile nicht gut heißen könne. Was will er denn aber nun? Zu welchem Zwecke hält er das ge priesene Verfahren der Antiquare also den „zu weisen" Buchhändlern als Muster vor? Er mag seine geheimen Gründe haben, die Antiquare zu loben: dann mache er cs aber geschickter und widerspreche sich nicht in Einem Athemzuge! Und welche Bewandniß hat es denn nun mit dem inni gen Zusammenhalten der Antiquare Berlins? Wenn cs dort Einzelnen unter diesen, gleich wie dem Verf. des Artikels in Nr. 62, an Fonds fehlt, für eigene Rechnung und Ge fahr Werke in größeren Parthien (also wohlfeiler) zu bezie hen und sie sich zu diesem Behufe und ihre Geldmittel ver einigen, so spricht dies für ihre Klugheit; als ein Zeichen collegialischen Zusammenhaltens kann dies aber nie und nimmermehr angesehen werden. Die Antiquare bestreben sich dessen ebenso wenig, als sie überhaupt An sprüche darauf machen. Wenn dem Verf. in Nr. 62 nur einigermaßen die Berliner Verhältnisse bekannt wären, würde er nicht behaupten, daß die Antiquare Bcrlin's ein fruchtbrin genderes Zusammenhalten übten als die Buchhändler dort. Als Muster kann freilich die Einigkeit der letzteren nicht aus gestellt werden: sie ist, wie mehr oder weniger in allen gro ßen Städten, wo eine bedeutende Anzahl Handlungen con- curriren, sehr groß nicht — und cs kommen leider Fälle vor, daß gewisse Verleger dort den dortigen Antiquaren einen bedeutenderen Rabatt als den Buchhändlern bewilligen und daß letztere daher den Verlag solcher von den Anti quaren beziehen. Die Sortimentshändler vermö gen hiergegen nichts zu thun, als diese Verleger sich wohl zu merken und bei geeigneter Veranlassung ihr Verfah ren sie fühlen zu lassen.— Wenn der ehrcnwerthe und ungelehrte Herr W. den, von ihm in seinem Mixtum Compositum berührten Ver hältnisse» der Buchhändler zu den Antiquaren Berlins etwas tiefer auf den Grund gegangen wäre, würde er zu anderen Resultaten gelangt sein, und er würde, ganz abgesehen von den Widersprüchen in seiner Epistel, den „zu weisen" Vuch- 132 *
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