24S8 X? 123, 30. Mai 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Oe-" ^ o --- s -r Roman einer Nacht von Wilhelm Speyer /s.rt'/otrrs/'/Ktl/^./o F///e /exs-- <5-e e-"^/e ^-Oe-/.' . UN hat auch das Genre der Hinterkreppenliteratur, den Kriminal roman, entsetzlich auf den Hund gebracht. Die aoooo Buchseiten, die er zum Schluß seines durch Schreibmaschine, Stee- plechase und Totomanöver tief erschütterten Daseins der Rotationsmaschine ausgeliefert hatte, werden sehr schnell aus dem! Gedächtnis der Welt und Nachwelt verschwinden. Doch es bleibt noch Zeit, am das Genre zu parodieren. Der Aufgabe! unterzog sich ein deutscher Feinarbeiter, Wilhelm Speyer, der amüsantes!« Ziselierer unserer sehr beweglichen und nur von! Pathetikern oft mißbrauchten Muttersprache. „Roman einer Nacht" - nur der Titel tippt aus Kolportage. Aber alles, was! folgt, parodiert den Kriminalroman. - Dieses Vorhaben, dem Leser die Liebe zu solchem Schund abzugewöhneo, gelingt deml Deutschen vorzüglich. Schon im ersten Kapitel hat der Revolver geknallt. Schon liegt die Dame mit der exotischen Ver-> gangenheit und dem absonderlichen Charakter auf dem Boden des einsamen Landhauses. Schon macht die andere Dame,I der niemand, auch nicht der hellseherische Staatsanwalt, ein Verbrechen zugetraut hätte, das Geständnis, daß nur ste denl Todesschuß gelöst hat. Schon sind di- dunkelsten Rätsel verknotet und verknäolt. Schon sitzen die Geschworenen seitwärtsl vom grünen Richtertisch. Schon zeigt stch, daß di- geständige Mörderin nur von außerordentlichen Enttäuschungen des Herzens