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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1932
- Strukturtyp
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- 1932-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1932
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- Deutsch
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Nr, 112 (R. öl).Leipzig, Dienstag den 17. Mai 1932. 99. Jahrgang. RÄMLomIlerTÄ Mehr Aufmerksamkeit dem Buchschaufenster! Gedanken zum Stuttgarter Wettbewerb von Herbert Hoffman n. Ein Blick in die Schaufenster der verschiedensten Geschäftszweige lehrt, daß die Kunst des Ausstellens große Fortschritte gemacht hat. In Großstadt, Mittelstadt und Kleinstadt hat der Einzelhandel er kannt, baß das Schaufenster eines seiner wichtigsten Werbemittel ist und daß ihm um so größere Bedeutung zukommt, je mehr an anderen Werbeposten gespart werden mutz. Der Buchhandel hat mit dieser Vervollkommnung des Ausstellens tm allgemeinen nicht Schritt gehalten. Man entdeckt zwar immer seltener einzelne Werke im Buchschaufenster, die dort eher vergessen als ausgestellt scheinen. Der Buchhändler sorgt wohl sür stetigen Wechsel des Ausstellungsgutes, aber das Wie des Ausstellens vernachlässigt er noch häufig, ober er besorgt cs in so gleichförmiger Weise, daß dem Vorbeigehenden kaum auffallen wird, daß das Fenster überhaupt gewechselt hat. Der Schanscnstcrkurs. Den Nachwuchs in der Praxis des Schanfensteraufbaus zu üben, war der Zweck eines ersten Schaufenstcrkurses, den der Württem- bergifche Buchhändlerverein sür Februar und März ausschrieb. Leitung: Die Leitung war zwei Jnnenarchitektinnen über tragen, die aus dem Gebiet der Schausensterdekoration Stuttgarter Firmen verschiedener Branchen beraten und zugleich an einer hie sigen Handelsschule Unterricht in diesem Fach erteilen. Diese Han delsschule besitzt große und kleine Modellsenster mit allen Voraus setzungen der Praxis. Die beiden Kursleiterinnen waren in meh reren Unterredungen und durch buchhändlerische Schriften aus die be sonderen Erfordernisse eines Buchsensters hingewiesen worden. Es wurde ihnen außerdem der Kollege Fritz Schneider zur Seite ge stellt. Als Ware stellte der Stuttgarter Verlag seine wichtigsten Erzeugnisse In zwei gebundenen Exemplaren zur Verfügung. Ein größeres Berbematerial wurde von der Werbestelle des Börsen vereins und von einzelnen großen Verlegern im Reich dazugegeben. Dieses große Material verwaltete Kollege Schneider. Die Beteiligung: Die Teilnehmerzahl wurde in der Aus schreibung aus 29 Personen beschrankt, aus Grund der lebhaften Meldungen wurden jedoch LS Personen zugelassen. Es handelte sich dabei um jünger« Kräfte aus dem Sortiment von Grotz-Stuttgart, aber doch um junge Leute, die größtenteils schon ausgelernt hatten. Arbeitsweise: Der Kurs arbeitete nebeneinander in zwei Abteilungen, die wechselseitig einmal die theoretische Vorbereitung eines Fensters und das andere Mal dessen Ausbau durchflihrten. Es wurde eine einfache Art des Entwurfs gelehrt, ferner das Schreiben von Preiszetteln und bas Anfertigen großer Schriftzellen. Beim Ausbau wurde Abend für Abend ein neues Thema gestellt: z. B. ein Osterfenster, ein Sonderfenster mit starkem Blickfang, ein Ncuigkeitensenster usf. In dieser Weis« arbeitete der Kurs in acht Abenden je drei Stunden. Er baute jedesmal etwa acht Fenster auf. Sie wurden gegen Schluß des Abends zur Kritik gestellt und dann Wieder aufgeräumt. Erfolg: Nach Ansicht der Teilnehmer und der Leiter kann der Erfolg des Kurses voll bejaht werden. Der große Eifer, mit dem gearbeitet wurde, zeigt sich u. a. darin, daß der größere Teil der Besucher noch fünf Abende frstwillig Iveiterarbcitcte. Der Schausenfterwettbcwerb. Es lag nahe, die schulmäßige Kurzarbeit mit der Arbeit in der Praxis in Verbindung zu bringen. Dafür wurde ein Schau fensterwettbewerb ausgeschrieben, der gleichzeitig die Buchhändler selbst, nicht weniger aber das Publikum aus das Buchschausenster Hinweisen sollte. Th«men: Der Wettbewerb wurde in zwei Teile geteilt. Zu erst wurden aus den LI. März drei Preise für »Das schönste Fenster zum Goethetag-- ausgeschrieben. Mußten hier alle Beteiligten die gleiche Ausgabe anpacken, so war ihnen im zweiten Wettbewerb volle Freiheit gegeben. Dieser setzte drei Preise aus sür »Das schönste Fenster mit freiem Thema«. Preisgericht: Man wollte nicht selbst Preisrichter sein und auch nicht die Kursleitung zu Preisrichtern machen. Man wollte vielmehr hören, was das Publikum zu den verschiedenen Fenstern sagt. Da eine öffentliche Abstimmung nur ein Zufallsergebnis bringen kann, so stellte man ein Preisgericht gewissermaßen aus typischen Vertretern des am Buche interessierten Publikums aus. Es bestand aus einem Arbeiter von der Robert Bosch A.-G., einem Bibliothekar von der Stuttgarter Volksbücherei, einer Krau aus der Leitung des Deutschen Werkbundes, einem Kaufmann von der Stuttgarter Handelskammer, einem Kritiker von der größten Stutt garter Tageszeitung, einem Künstler aus dem Vorstand des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker und aus einem Schüler eines Stutt garter Gymnasiums. Alle ins Preisgericht Gebetenen sagten mit Vergnügen zu. Beteiligung: Sehr dankbar begrüßte es der Wettbewerbs leiter, daß die Stuttgarter Kollegen sich aufs bereitwilligste be teiligten. Weder hat beim Schanfensterkurs ein Verleger die er betenen Bücher verweigert noch fehlte beim Schaufensterwettbewerb auch nur eine einzige wesentliche Firma. Es meldeten zum Goethe- senstcr IS Firmen 19 Fenster, zum freien Fenster 15 Firmen LI Fenster. Der Entscheid: Das Preisgericht machte an jedem Ent scheidungstage zwei Nundgänge und notierte sich als Anhaltspunkte Wertzifsern nach den Gesichtspunkten »Originalität und Werbekraft der Idee«, »Technischer und künstlerischer Ausbau«, »Literarische Wertung« und gab endlich zum Ausgleich zwischen den Möglich keiten großer und kleiner Fenster sogenannte »AuSgleichszisfern« dazu. Die Diskussion der Preisrichter war schon während des Rundgangs äußerst lebhaft. Auch in der anschließenden Sitzung wurde jedesmal fast zwei Stunden das Gesehene durchgesprochen und sorgfältig gegeneinander gewertet. Der Entscheid siel schwer. Es wurden deshalb, wie schon gemeldet*), die ausgeschriebenen Preise ausgeteilt und im ersten Wettbewerb zwei erste, zwei zweite und ein dritter Preis zugesprochen, während man im zweiren Wettbe werb süns gleichwertige Preise zuerkannte. Presse: Die Presse bekam den Wettbewerb vorher mitge teilt. Sie bekam den Entscheid zugestellt und wurde mit Unter stützung eines kleinen Anzeigenchinweijes zum selbständigen Berichten aufgesorbert. Das ist in sehr erfreulichem Umfang geschehen und nicht zuletzt darauf zurlickzufllhren, daß die Zeitungen in der Ent scheidung durch Publikumsrichter etwas Eigenartigeres sahen als in einer Beurteilung durch das Fach selbst. Die Kosten: An Geldpreisen, die jeweils dem Ausbauenden des preisgekrönten Schaufensters zusielen, wurden im ganzen RM LSV.— gebraucht, in die sich der Württembergisch« Buchhändler- verein, die Stuttgarter Verlegervereinigung und die Stuttgarter Sortimentervereinigung teilten. Dazu kamen Unkosten für Inse rate und Drucksachen und für die Bewirtung des Preisgerichts mit zusammen NM ISO.—. Endlich dursten sich die sieben Preis richter ans den Schaufenstern sür RM LS.— Bücher wählen, was auf netto RM 1L5.— kommen wird. Lehren: Ich habe, ohne stimmberechtigt zu sein, an den Rund- gängen und Beratungen des Preisgerichts teilgenommen und den Kollegen aus dem, was dabei zur Sprache kam, etwa das Folgende mitgeteilt. Anläßlich des Goetheseusters: Das Heran ziehen seltener Druckwerke und Handschriften ist im Falle eines Goethe-Jubiläumssensters durchaus nicht zu verwerfen, auch dann nicht, wenn das Gezeigte nicht dem eigenen Besitz entnommen wer den kann, sondern aus Bibliotheken und Museen stammt. In manchen Fenstern war jedoch nach Ansicht des Preisgerichts eine Itbersülle an solchen Dokumenten cingetreten. Das Preisgericht erkannte die Notwendigkeit von kleinen Preisschildern an. Es fand diese aber »> S. Nr. 78, S. 272, u. Nr. 90, S. S2S. 401
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