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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1915
- Strukturtyp
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- 1915-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 263, 11. November 1915. Gruppe aber lediglich schätzungsweise zum Makulaturpreise zu bewerten. Keinesfalls liegt es im Interesse des Deutschen Rei ches, daß höhere Werte angegeben werden, als die, welche un bedingt aus den Vorräten gelöst werden können. Die Vorräte dürfen also nur die pekuniäre Bewertung erfahren, die ihnen von seiten des Besitzers zu teil wird und die nötigenfalls bet Auslieferung in bar erlangt werden kann. Di« Anmeldung hat, wie aus dem oben zitierten Absatz IV hcrvorgeht, in erster Linie rechnerischen Zweck, um eine Übersicht über das gesamte feindliche Vermögen, das sich in Deutschland befindet, zu erlangen. Eine Anmeldung der Forderungen, welche deutsche Firmen an feindliche Ausländer haben, ist in dem Erlaß nicht vorgesehen. Von der Anmeldung befreit ist das bereits unter Staatsauf sicht oder Zwangsverwaltung stehende feindliche Vermögen. H. Pf. Das Buch im Felde. Ein Feldzug zur friedlichen Eroberung der geistigen Welt unserer Feldgrauen. (Fortsetzung ,u Nr. 2S2.s XXII. Frankreich (Schützengraben), den 28. Oktbr. 1915. Ein Bedürfnis nach Lektüre besteht bei unseren Feld grauen ohne Zweifel; natürlich empfehlen sich dazu keine dick bändigen Werke, da man zum Lesen derselben meistens keine Zeit hat und sie im Tornister auch schlecht mitschleppen kann. Wohl aber wären Bücher den Soldatcnheimen und Lazaretten in den Etappen und Garnisonen zur Anschaffung zu empfehlen; der kranke und verwundete Soldat sehnt sich manchmal nach einem guten Buche; es darf auch ruhig eine größeres Werk sein. Auch Feldbuchhandlungen gibt's in den Etappen; inwie- weit sie Firmen gehören, die dem Buchhandel angeschlossen sind, konnte ich bei einem vorübergehenden Aufenthalt auf dem Durch marsch nicht feststellen. An der Front, wo ich mich schon seit Monaten befinde, sind sie nicht mehr zu sehen. Dort und auf den Bahnhöfen sind hauptsächlich illustrierte Zeitschriften und Tageszeitungen zu kaufen, was in hohem Maße geschieht, da sie für den im Felde Stehenden das Bindeglied zwischen ihm und der Heimat bilden. Sehr empfehlenswert sind auch verschiedene kleinere Schriftchen und Zeitschriften, die speziell für den Sol daten im Felde geschrieben sind. Ich nenne da nur die im Volksvereins-Verlage zu M. Gladbach erschienenen »Heimat grütze«. Sehr empfehlenswert und reizend geschrieben ist das in demselben Verlage erschienene Merkchen »Kinder unterein ander«, das vr. El. Wagener zum Verfasser hat. Praktisch und zudem in handlicher Form sind die Tornister-Wörterbücher des Mentor-Verlags in Berlin-Schöneberg. Die zuerst genannte Zeitschrift sowie die Schriftchen haben außerdem den Vorzug gemeinsam, daß sie sehr billig sind, also von jedem Soldaten ge kauft werden können. Das beste Mittel zur Verbreitung von guten Büchern durch den Buchhandel im Felde ist eine wirksame Reklame in den Zeitungen und Zeitschriften, die am meisten im Felde gelesen werden. Die Bahnhofsbuchhandlungen, Lazarette usw. wären auch von Zeit zu Zeit mit den neuesten Prospekten über aktuelle Neuerscheinungen zu versehen. Da der Feldgraue keine oder wenig Gelegenheit hat, etwas anderes zu kaufen, so wird er seine Angehörigen in erster Linie mit Büchern zu Weihnachten be glücken wollen, die er in seiner Tageszeitung oder Zeitschrift findet. Sehr empfehlenswert wäre cs, wenn der Verlagsbuch handel die Gelegenheit wahrnehmen würde, die Zeitschriften und Neuerscheinungen feines Verlages seinen Angestellten jeweils zuzuschicken. Die Reklame, die dadurch gerade jetzt vor Weih nachten gemacht würde, macht sich gewiß bezahlt. Jedoch kann hierüber ja mancher, besonders im Sortimentsbuchhandel, anderer Meinung sein. HubertHutten. xxm. Im Westen, 28. Oktober 1915. Einer meiner Leute übergab mir dieser Tage Ihre ihm zu gegangene Rundfrage über das Lesebedürfnis der im Felde Stehenden mit der Bitte, sie zu beantworten. Ich bin zwar kein Buchhändler, sondern Schriftsteller und Redakteur, und die Be antwortung Ihrer Rundfrage erfolgt deshalb eigentlich zum gleichen Teil aus ideologischen Gründen wie aus der Absicht, mitzuhclsen an meinem Teil, daß dem deutschen Buchhandel auch von dem im Felde Stehenden Interesse entgegengebracht wird. Ein Bedürfnis nach guten Büchern besteht zweifellos da, wo die Truppen sich in ruhiger Stellung befinden und Zeit zum Lesen haben. Allzusehr wird diesem Bedürfnis meines Erachtens nicht Rechnung getragen, wenigstens nicht bei den Truppen in vor derster Linie; für die Etappentruppen mögen die Verhältnisse Wohl anders liegen. Am liebsten werden zeitgeschichtliche Romane und Erzählungen aus dem Kriege gelesen, wie gute Unterhal tungslektüre überhaupt am begehrtesten ist. Schwerere geistige Kost wird wohl, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, kaum verlangt und gewünscht — zum vielen Nachdenken und Grübeln haben die wenigsten Lust und Zeit. Für den einfachsten Weg, um die im Felde stehenden Mann schaften und Offiziere zu veranlassen, Bücher zu kaufen, halte ich das Zeitungsinserat, das aber eine Aufzählung guter Bücher enthalten mutz — und dann die Bücherverzeichnisse als Bei lagen. Da man nicht von allen Leuten erwarten kann, daß sie genügend literarisch gebildet sind, um ein Buch ohne Inhalts verzeichnis beurteilen zu können, halte ich es für angebracht, wenn jede Anzeige über ein Buch ein kurzes Inhaltsverzeichnis enthalten würde. Wie ich bisher schon bemüht war, das literarische Interesse der Leute zu fördern und ihnen gute Bücher zu empfehlen, werde ich auch fernerhin in dieser Richtung Weiterarbeiten. Heinrich Seitz, Leutnant d. R. XXIV. Im Felde, 28. Oktbr. 1915. 1. Zum Teil besteht ein Bedürfnis nach Büchern. Inter essenten bestellen in ganz beschränkter Zahl entweder direkt vom Buchhandel oder lassen sich Bücher durch Angehörige be sorgen. 2. Daß eine Versorgung durch Vereine planmäßig stall- findet oder stattgefunden hat, ist mir nicht bekannt. 3. Meist werden nur Tageszeitungen gelesen. Das längere Leben im Felde festigt die Überzeugung, daß die einfache Le bensweise der Gesundheit zuträglich ist, aber der Geist durch das primitive Kriegshandwerk auf die Dauer abgestumpft wird. Von Zeit zu Zeit hat man zweifellos den Wunsch nach guter Unterhaltungsliteratur. Am meisten interessieren die sozialen Ausblicke in die Zukunft nach dem Kriege. 4. Wegen Beschaffung des Adressenmaterials ist die Frage schwierig. Da sich jedoch Offiziere und ein großer Teil der Mannschaften die führenden Tagesblätter ins Feld nachsenden lassen, so wäre vielleicht im Wege des Inserats etwas zu er reichen. Ich denke mir das so, daß man schon in der zweiten Hälfte des November Anzeigen in folgender Art erläßt: Anunsere Feldgrauen. Weihnachtsbücher als Geschenk für Angehörige in der Heimat. Dann eine kurze Zusammenstellung auserlesener, wirklich guter Erscheinungen mit Preisangabe. Ich möchte noch beifügen, daß Inserate im Felde mehr ge lesen werden als daheim. 5. Ich kenne keine Feldbuchhandlungen. Beim Stellungskrieg wäre am besten «in leicht zu befördernder Verkaufsstand mit zer legbaren Stellagen, und zwar in den Etappenorten, wo sich die höheren Kommandos befinden, weil dort der regste Verkehr mit der Front herrscht. Die Erlaubnis zu derartigen Unternehmungen dürste jedoch nur durch das Kriegsministerium zu erreichen sein. Ferd. Hamann, Rechn.-Feldwebcl. 1482
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