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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1842
- Sprache
- Deutsch
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2357 87 2358 ein großer Theil der in der Eisenbahnlinie liegenden Buch handlungen die Segel einziehen müßte. Doch das geschähe sodann ohne ihr Verschulden. — Seit auf dem Rhein von Mainz bis Cöln täglich 3 Dampfschiffe gehen, sind alle Gasthöfe in den Awischenorten leer, alles Fuhrwerk dahin hat fast ganz aufgehört, die Miethkutscher haben ihre Pferde ab geschafft, Posthalter die Zahl verringert; ebenso ist es auf den Eisenbahnlinien: und so rvirds werden mit den Buch handlungen der Mittelstädte in diesen Ländern! Die Reise lust steigert sich, aber Anhaltepunkte der Reisenden sind nur große Städte; da sehen und lesen sie so Manches und das macht Lust zum Kausen, knüpft Eonnexionen an; und dem heimischen Buchhändler bleiben nur die schlechten Bczahler, die für baares Geld nicht kaufen können. — 5) So wenig ein Grossist ohne Detaillist bestehen kann, eben sowenig ist meiner unmaßgeblichen Ansicht nach der Sortimentshändlcr dem Verleger entbehrlich, wenn er nicht selbst wieder zum Kleinhandel herabsteigcn will, wovon in der neuern Zeit wegen des Mühevollen so viele zurück traten. Käme es einmal dahin, daß von ein und dem selben Werke mehrere gediegene Ausgaben aufgelegt würden, so würden die Herren Verleger eben so human gegen die Sortimenter werden, als es die meisten Großhändler gegen die Kleinhändler sind, die mit der größten Bereitwilligkeit 6, 9 —12 Monat creditiren und Eommissionslager geben, weil sie wissen, daß außer bei ihnen dieselben Artikel noch genug vorhanden sind, sie sich also nicht anmaßend gegen den Kleinhändler benehmen dürfen; aber wie benimmt sich dagegen oft der Verleger gegen den Kleinhändler? Will Letz terer einmal ein Werk » Eonckitinn haben, wovon Ersterer glaubt, daß er es ohnehin absetzen werde, so heißt es: „wird nur fest, oder gegen baar gegeben!" und der Sortiments händler hat für solche Artikel nur Her - und Rückfracht in Masse zu tragen, die trotz aller Ankündigungen nur selten Abnehmer finden- — T. Fernere Winke für die Herren Eommissionaire- Ich freue mich, daß mein Aufsatz in Nr. 71 Aner kennung gefunden hat, und fahre daher fort. 1) Die Würdigung des kleinen Commissionairs zu be richtigen- ») „Wünscht derselbe den wirklich Schuldigen ausgemit- tclt und zur Rechenschaft gezogen zu sehen;" dies kann in der Folge geschehen, wenn die Redaktion des Buch händler-Börsenblattes die Aufnahme nicht verweigert *). Auch die unordentlichen Verleger, welche jedoch in der L- I. M. ordentlich ihren Saldo haben wollen, werden wir Sortimentshändlcr vornehmen. Jetzt ist die *) Wir halten eine durchaus regelmäßige und prompte Expedition auf hiesigem Platze für so überaus nbthig und wich tig, daß wir gern alles dasjenige aufnchmcn, was darauf ab- zielt, verkommenden Nachlässigkeiten und hie und da herrschen den Mißbräuchen entgegen zu treten. So gewiß es von der einen Seite ist, daß unfern hiesigen Commissionaircn mit den allgemein hingcstclltcn Klagen sehr oft Unrecht geschieht, ebenso wenig ist zu läugncn, daß sich nicht überall und zu jeder Zeit alles in d er Ordnung und indem Gange befindet, worin cs sich den heutigen Anforderungen gemäß befinden sollte. d. R. Reihe an den Sortimentshändler, auch Klage über seine drückende Lage zu führen, und so die an's Licht zu ziehen, welche ihrcSchuldigkcit nicht thun, wodurch mehr Schaden entsteht,als cinZinsvcrlustvon einigenMonaten herbeisührt. d) „Um sich gegen die Vorwürfe zu sichern," heißt cs fer ner, „bezahlt lieber der Commissionair für das Auslie ferungsgeschäft einen ordentlichen Gehüsten oder conrro- lirt selber, bevor die Paquete gepackt und weiter spcdirt werden"; wenn dies geschähe, so würden nicht so viele Klagen entstehen- Neuerdings erst wieder: „eine Stimme in der Wüste" (Nr. 80) läßt sich sehr ausführlich darüber vernehmen. Das Lehrlings-Wesen in Leipzig ist über haupt eben nicht sehr rühmlich bekannt. Ich kenne einen Leipziger Commissionair, der in Leip zig gelernt und sich dort ctablirt hatte, der nicht einmal so viel gelernt hatte, daß er ein Wechselschema ausfüllcn konnte. Die sämmtlichen Classikcr, oder was man dazu rech net, kennen Viele nicht. Geographische Ortskenntnis; spreche ich auch Vielen ab, welches aus ihren unklugen Versen dungen hervorgeht. Auch sind sie nicht einmal nach der Lehre mit der deutschen Grammatik vertraut. Wenige Prin- cipale in den großen Städten kümmern sich um die wissen schaftliche Ausbildung ihrer Lehrlinge. Ob die Handlungs schule nun einen guten Einfluß auf die Buchhändler ausübt, kann ich bei meiner längeren Abwesenheit nicht beuctheilen. Wie viele Lehrlinge sind jetzt in einer Handlung, zwei, drei, und was bekommen sie da eigentlich unter Händen und wie betreiben sie cs? Nicht um Kenntnisse zu sammeln, sondern mehr mechanische Geschäfte zu betreiben, wie es ein junger Mensch in seinem 14. oder 15. Jahre grade am zweckmäßig sten hält. Frägt er nicht nach in zweifelhaften Fällen, so ist es längst gut, und Keiner bekümmert sich um ihn. c) Gehört Herrn Baumgärtners Modezeitung allerdings jetzt unter die gesuchtesten Journale, und das Paquct muß alle Freitag geholt werden, welches Sorge des Commissionairs oder des Markthclfers ist, sonst bleibt es 8 Tage in Leipzig liegen, wenn cs versäumt wird, ei) Gern bescheide ich mich, daß mehrere Commissionaire täglich ausliefern wie Hr. Karl Tauchnitz, der nur sei nen Verlag crpedirt, allein das Ausliefern ist es nicht allein, sondern das Austragen gehört auch noch dazu, aber die Markchelfer müssen oft erst große Stöße sehen, ehe sie dazu schreiten. Für Hrn. O- A. Schulz wäre es eine Aufgabe, die Aus lieferungs-Tage eines Jeden, der in Leipzig ausliefern läßt, im Buchhändler-Addreßbuchc zu notircn, sicher würde als dann jeder College sich dies Buch jährlich anschaffen, um zu sehen, wie lange ec zu warten hat, oder wann er sei nen Besteller befriedigen kann, wenn sein Brief den Mon tag oder Dienstag in Leipzig eintrifft. e) Ich glaubte die Leipziger Vergleichs-Deputation könnte auch Vorschläge machen und sie ihren Hrn. Collegen in einer Conferenz mittheilen, wodurch auch etwas für einen jeden gewonnen wäre, denn gute Vorschläge, welche das Geschäft berreffcn, wodurch man seinen Unterhalt und noch ein Bischen mehr hat, hört gewiß ein jeder gern. 2) Ein Herr —r in Nr. 79 scheint keine besondere Freude über die in der Buchhändler-Börse errichtete 167 *
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