Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150105
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191501055
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150105
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-05
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 3, 5. Januar 1915. der Ncziprozitätsklausel in der österreichischen Moratoriumsverord- nnng gilt auch für die österreichischen Verpflichteten die volle Stun- dnng für eine Forderung von Gläubigern, die in Deutschland ihren Sit) haben. Der dentsch-österreichisch-ungarische Wirtschaftsverband in Berlin wurde deshalb an zuständiger Stelle dahin vorstellig, daß die Wirksamkeit der Bundesratsverordnung vom 7. August 1914, soweit sie Ansprüche betrifft, die österreichische Gläubiger in Deutschland haben, im Interesse der deutschen Gläubiger iibcr den 31. Januar 1915 hinaus nicht verlängert wird. Die sozialistische Friedenskonferenz. Eine von Sozialdemokraten verschiedener Länder nach Kopenhagen einbcrufene internationale Frie denskonferenz ist ans den 17. und 18. Januar 1915 festgesetzt worden. Presse und Publikum sind von den Verhandlungen ausgeschlossen. Im Anschluß an die Konferenz wird eine öffentliche Demonstrationsver- sammlung für den Frieden abgehalten werden. Eine kricgsgejchichtliche Ausstellung in Mannheim. — In dem Nokoko-Festsaal der »Öffentlichen Bibliothek« im Mannheimer Groß- herzoglichen Schloß veranstaltete deren Bibliothekar, der Kunsthistoriker Professor Mar Leser, ans Grund ihrer reichhaltigen gedruckten und bildnerischen Schätze eine »Kriegsgeschichtliche Ausstellung« unseres Zeitalters mit besonderer Rücksicht ans deutsche und österreichische Ver hältnisse. Ostcrmcß - Abrechnung 1915. — In der soeben erschienenen Nr. 305 der »Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins« lesen wir unter den Bekanntmachungen des Vorstandes: Von einigen Sortimentern wird gewünscht, daß zur Ostermesse 1915 nur über die festen Bestellungen abgerechnet wird, daß aber alle Bedingt-Bestellnngen disponiert werden dürfen. Wenn wir auch nicht verkennen, daß die Sortimenter durch den Krieg schwere Zeit haben, so können wir zu solchen Wünschen doch nicht unsere Zustimmung geben, sondern fordern unsere Mitglieder auf, ihre Nemittendenfaktnren ebenso einznrichten wie in Friedenszeiten und Abrechnung über alle Bücher zu verlangen. Es muß dem Verleger überlassen bleiben, ob er in Ausnahme- fällcn Bücher- für die der Sortimenter sich des Krieges wegen noch nicht hat besonders interessieren können, in etwas größerem Maße dis ponieren lassen will, als in früheren Jahren. Kanadische Kricgshilfe. — Wie uns aus Amerika mitgeteilt wird, ist in Kanada ein Spezial-Erlaß erschienen, durch den die Heraus gabe von Zeitungen, Flugschriften oder allgemeinen Publikationen verboten wird, die direkt oder indirekt für den Feind von Wert sind oder in denen Artikel, Neuigkeiten oder Informationen, die sich direkt ans den Krieg beziehen, aber mit den Tatsachen nicht übereinstimmen, veröffentlicht sind. Auf Grund dieser Verfügung kann der Generalpostmeister die Beförderung irgendeiner solchen Zeitung oder Broschüre durch die Post verweigern. Danach soll eine Notiz über das Verbot der Be förderung durch die Post in der »Canada Gazette« veröffentlicht wer den, und jeder, der Exemplare dieser Druckschriften in seinem Besitz hat, soll einer Strafe von nicht mehr als H 5000 oder einer Gefängnisstrafe von nicht mehr als 5 Jahren ausgesetzt sein. Irgendein Direktor oder Beamter einer Gesellschaft oder Korporation, die sich gegen die Bestimmungen dieses Erlasses vergeht, soll mit derselben Strafe belegt werden. Strafrechtliche Verfolgung in solchen Fällen kann nur durch den Generalstaatsanwalt von Kanada eingeleitet werden. Im Anschlüsse daran wird uns geschrieben, daß durch Kabinetts ordre der Dominial-Negiernng in Ottawa die folgenden vier Publi kationen in Kanada verboten worden sind: 1. »^atkerlsnck«, 2. »Vital I88U6«, 3. »Ilie Irutti adout Oerman^« und 4. »New Aorker Staatszcitung«. Mitteleuropäische Wirtschaftsvercinigung. — Die ungarische Schwe- stervereinignng der Mitteleuropäischen Wirtschaftsvcreinigung hielt unter dem Vorsitz des ehemaligen Ministerpräsidenten vr. Weierle eine Sitzung ab, in der den Hauptgegeustand der Erörterungen die Frage bildete, wie sich das handelspolitische Verhältnis zu Deutsch land nach Beendigung des Krieges und nach Ablauf der gegenwärtig in Kraft stehenden Verträge gestalten werde. Der Geh. Negiernngsrat, Universitätsprofessor und geschäftsführende Vizepräsident der deut schen Schwestervcrcinigung, Or. Wolf, machte ausführliche Mitteilungen über die Auffassungen, die über die Frage in den Interessentenkreisen Deutschlands herrschen. Im Anschluß daran entspann sich ein Gedan kenaustausch. Das Ergebnis faßte vr. Wekcrle schließlich, wie folgt, zusammen: Die Erfahrungen und Lehren des Krieges und die daraus sich entwickelnde politische Lage, aber auch die gegenseitigen wirtschaft lichen Interessen erfordern, daß die Monarchie und Deutschland festere wirtschaftliche Bande anstreben und diese rechtzeitig vorbereiten, na türlich ohne Beeinträchtigung der handelspolitischen Freiheit beider Vertragsteile, deren Aufrechterhaltung für beide Teile erwünscht ist. Der Präsident dankte schließlich dem Geh. Negiernngsrat vr. Wolf für seine Mitteilungen. Eine kriegsnachrichtenstcllc ist in Jena eingerichtet worden, die der Geschichtsschreibung über den Weltkrieg dienen soll. Sie sammelt zum Zwecke wissenschaftlicher Durcharbeit Berichte, Feldpostbriefe und sonstige Dokumente. Die Leitung dieser Kriegsnachrichtenstelle hat Dr. v. Seydlitz übernommen. Personalnachrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Alfred Franck, Mitinhaber der Th. Steinmetz schen Hofbuch handlung, Carl Schneller in Offenbach (Main), Offizier-Stellver treter im Nescrve-Jnfanterie-Negiment Nr. 116; Alfred Friedrich, im Hanse Albert Koch L Co. in Stutt gart, Kanonier im 5. bayrischen Neserve-Feldartillerie-Negiment; Hans Wunder, von der Firma Franz Wunder, Verlags buchhandlung in Berlin, Unteroffizier der Reserve im Infanterie-Regi ment Nr. 165. Die gleiche Auszeichnung wurde den Söhnen des verstorbenen Buchhändlers und langjährigen Vorsitzenden des Posener Provin- zialvereins Joseph Jolowicz in Posen, den Herren vr. Julius Jolowicz, Stabsarzt im Divisionsstab Korps Zastrow, und vr. Ernst Jolowicz, Unterarzt d. L. im 5. Armeekorps, zuteil. Das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse erhielt der Bruder des Herrn Kurt Kreisel, Inhabers der Pasinger Buch- und Kunsthand lung in Pasing bei München, Herr Willy Kreisel, Leutnant der Reserve im Infanterie-Regiment Nr. 37. Heinrich Noe s. Der österreichisch-ungarische Negierungsrat Heinrich Noe, dessen Übertragung des Gabelsbergerschen Systems auf die italienische Sprache in Italien als allein herrschendes Steno graphiesystem angesehen werden kann, ist am 29. Dezember in Wien im Alter von 80 Jahren gestorben. Günther Jansen s. — Ter auch als historischer Schriftsteller be kannte frühere oldenburgische Staatsminister Günther Jansen ist am 31. Dezember 1914, 84 Jahre alt, in Weimar gestorben. Er hat in sei nen schriftstellerischen Arbeiten Vorwürfe aus der oldenburgischen Ge schichte bevorzugt. Interesse fanden besonders seine Lebenserinnerun- gcn ans den Jahren 1864—1900, denen 1904 »Nordwestdeutsche Stu dien«, ein Band gesammelter Aufsätze, folgten. Isidor Roscnthal s. — Der Physiologe Geheimer Hofrat Professor vr. nwä. st pllil. Isidor Roscnthal ist am 2. Januar in Erlangen im Alter von 68 Jahren gestorben. Von seinen Werken sind be sonders »Zur Kenntnis der Wärmeregulicrung bei den warmblütigen Tieren« und »Allgemeine Physiologie der Muskeln und Nerven« zu nennen. Karl Hermann Neiselt f. — Der unter dem Pseudonym Hans Oberstädter bekannt gewordene Dramatiker Karl Hermann Reiselt ist am 26. Dezember 1914 in Zweibrllcken im Alter von 49 Jahren ge storben. In seinen sämtlich im Selbstverlag erschienenen Schauspielen »Der Staatsanwalt« (1905), »Zu neuem Leben« (1906), »Schloß Hochstein« (1907), »Ein Mann von Ehre« (1907), »Der dunkle Punkt« (1908), »Nebenblut« (1908), »Margaritentag« (1911), den Lustspielen »Der Druckfehlerteufel« (1906), »Das Ordensband« (1908) u. a. ver herrlichte er oft die Schönheiten der Pfalz. Karl Goldmark f. — Der Schöpfer der exotischen Oper mit orientalischer Melodik, Karl Goldmark, ist am 2. Januar in Wien, nahezu 85 Jahre alt, gestorben. Von seinen Hauptwerken verdient zunächst die »Königin von Saba« hervorgehoben zu werden, die in Wien im Jahre 1875 zum erstenmal aufgefllhrt wurde und durch ihre glühenden Farben und durch die exotische, sinnliche Melodik berauschte. Einige feingearbeitete Kammermusikstücke und die sym phonische »Ländliche Hochzeit«, wie seine gut instrumentierten Ouvertüren erhellten noch den Glanz seines Namens. In den neunziger Jahren gab er dann mit dem »Heimchen am Herd« noch einmal ein vielbeachtetes dramatisches Lebenszeichen. 16
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder